Universität Hohenheim:
Fast 600 Studierende forschen schon im Bachelor-Studium  [17.10.17]

26. Oktober 2017, 11:15 Uhr: Pressekonferenz zur Humboldt reloaded-Jahrestagung 2017 im Schloss Hohenheim / ab 12:00 Uhr: Präsentation der Forschungsprojekte

Offen für Forschung: Das Motto der diesjährigen Jahrestagung von Humboldt reloaded steht dafür, dass die Universität Hohenheim in Stuttgart bereits Bachelor-Studierende zur Forschung einlädt. 595 Studierende haben im vergangenen Jahr in 193 Forschungsprojekten diese bundesweit einzigartige Möglichkeit genutzt. Ihre Ergebnisse stellen sie nun in Vorträgen und Postern vor. Neu dabei sind interdisziplinäre Projekte, die bei den Teilnehmenden auf große Begeisterung stoßen. Herausragende Projekte wird die Südwestbank auch in diesem Jahr im Rahmen der Tagung prämieren. Ebenfalls bewährt haben sich die weiteren Neuerungen des preisgekrönten Reformprojektes: Beispielsweise war die erste Summerschool für Bachelor-Studierende, die in diesem Jahr stattfand, ein voller Erfolg.


Das Thema ist brandaktuell und heiß diskutiert: Die Milchpreise sind zurzeit in aller Munde. Der Börsenhandel mit Rohstoffzertifikaten kann zwar Preisrisiken absichern, doch bei Milch geht das bisher nur indirekt über Milchpulver- und Butterkontrakte. Ob ein Rohmilchfuture eine Möglichkeit wäre, die Milchpreise künftig direkt abzusichern, das wollten Bachelor-Studierende in einem Humboldt reloaded-Projekt herausfinden.

Karen Wolf ist eine der Studierenden, die sich dieser Aufgabe stellten. Das Besondere an dem Projekt: Es ist ein Teil eines interdisziplinären Kooperationsprojektes, an dem mehrere Fachbereiche mitgewirkt haben. Im Gesamtprojekt ging es darum zu verstehen, wie Rohstoffhandelszertifikate und die Märkte, auf denen sie gehandelt werden, funktionieren und welche Akteure welchen Nutzen davon haben. „Das stellt sowohl die Studierenden als auch die Lehrenden vor besondere Herausforderungen“, betont Prof. Dr. Martin Blum, Leiter und Initiator von Humboldt reloaded. „Verbunden ist dieser neue Projekttyp allerdings auch mit besonderen Chancen: Die Studierenden lernen die Denk- und Arbeitsweise anderer Disziplinen kennen und können zu Ergebnissen kommen, die eine Disziplin alleine nicht hätte herausfinden können.“

Das Forschungsprojekt zu Rohmilchfutures ist eines von 193, die auf der diesjährigen Jahrestagung von Humboldt reloaded am 26. Oktober in Schloss Hohenheim präsentiert werden. Insgesamt waren im vergangenen Projektjahr 595 Studierende „offen für Forschung“ und haben sich darauf eingelassen, erste eigene Schritte in der Forschung zu gehen.


Neues kommt gut an: Interdisziplinäre Projekte, Summerschool und Lehrcoaching

Es war das erste Jahr der zweiten Förderperiode für Humboldt reloaded – verbunden mit wichtigen Neuerungen. Außer den interdisziplinären Humboldt Projekten gab es die erste ebenfalls interdisziplinäre Summer School für Bachelor-Studierende. Sie war dem Thema „Health Sciences“ gewidmet. 25 Studierende und 22 Referenten aus dem In- und Ausland haben im September das Thema bearbeitet.

Ebenfalls erstmalig bot Humboldt reloaded sogenannte Peer Teaching-Projekte an. „Dabei unterstützen Studierende ihre Peers, also andere Studierende, bei der Durchführung von Forschungsprojekten“, erläutert Prof. Dr. Blum. „Die Studierenden waren davon begeistert.“

Die Lehrenden wiederum erhalten seit einem Jahr Unterstützung durch eine Lehrcoachin, um ihre Lehrpersönlichkeiten weiterzuentwickeln und zu stärken – was wiederum Lehrenden und Studierenden zugutekommt. Eine Seminarreihe rund um das Thema des „Forschenden Lehrens und Lernens“ ergänzt die eigentlichen Forschungsprojekte. Referenten geben darin mit Best-Practice-Beispielen Impulse für die Weiterentwicklung von Humboldt reloaded.

In Arbeit ist eine längerfristig angelegte Wirkungsstudie, die den Weg der ehemaligen Humboldt-Teilnehmer weiter verfolgt. „Sie untersucht zum einen die generelle Wirkung forschungsnahen Lernens und arbeitet zum anderen besonders wirkungsstarke Bestandteile der Initiative heraus“, erklärt die Prorektorin für Lehre, Prof. Dr. Iris Lewandowski.


Südwestbank verleiht Geld- und Sachpreise


Drei herausragende Forschungsprojekte prämiert an der Jahrestagung wieder die Südwestbank mit einem Preisgeld in Höhe von je 500 Euro. Die mittelständische Privatbank ist mit der Universität Hohenheim über verschiedene Engagements eng verbunden. Seit 1997 verleiht sie jährlich den Südwestbankpreis an herausragende Abschlussarbeiten und fördert Studierende der ersten Semester mit einem Stipendium.

Bereits im vierten Jahr unterstützt die Bank das Reformprojekt Humboldt reloaded. „Mit den neuen Elementen gibt Humboldt reloaded nochmals ganz wesentliche Impulse“, freut sich Michael Hofsäß, Generalbevollmächtigter und Marktbereichsleiter bei der Südwestbank in Stuttgart. „Und angesichts der Begeisterung, die wir bei den Studierenden erleben, unterstützen wir gerne diese Initiative der Universität Hohenheim.“


Pressekonferenz zur Humboldt reloaded-Jahrestagung

Die Pressekonferenz zur Jahrestagung findet am 26. Oktober um 11:15 Uhr in der Aula von Schloss Hohenheim statt. Im Anschluss daran stellen die Studierenden die Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte in Form von Postern und Vorträgen vor.

An der Pressekonferenz sind anwesend:

  • Prof. Dr. Martin Blum, Projektleiter und Initiator von Humboldt reloaded
  • Karen Wolf, Studentin der Agrarwissenschaften (Bachelor) und Teilnehmerin am interdisziplinären Humboldt reloaded-Projekt
  • Evelyn Reinmuth, verantwortlich für den Bereich „Interdisziplinäre Projekte“
  • Vanessa-Emily Schoch, Organisatorin der Summer School 2017
  • Dr. Cornelia Frank, Lehrcoach bei Humboldt reloaded
  • Dr. Barbara Engler, Koordinatorin von Humboldt reloaded


Hintergrund: Humboldt reloaded

Das Reformprojekt Humboldt reloaded will Studierende von Beginn an für die Wissenschaft begeistern. Die Studierenden arbeiten in kleinen Forschungsgruppen mit optimaler Betreuung. Die Projekte werden im Block oder semesterbegleitend über ein bis zwei Semester durchgeführt. Der Startschuss zu Humboldt reloaded fiel im Jahr 2011. 2014 zeichneten der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und die Hochschulrektorenkonferenz Prof. Dr. Martin Blum als Initiator von Humboldt reloaded mit dem Ars legendi-Preis für Exzellenz in der Lehre aus. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert Humboldt reloaded in der zweiten Förderperiode von 2016 bis 2020 mit rund 7,5 Mio. Euro durch den Qualitätspakt Lehre.


Weitere Informationen

Text: Elsner / Töpfer

Kontakt für Medien:

Dr. Barbara Engler, Universität Hohenheim, Projektkoordinatorin Humboldt reloaded
T 0711 459 24633, E b.engler@uni-hohenheim.de


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