Publikation zum Jubiläum:
„200 Jahre Universität Hohenheim – Aspekte aus der Geschichte“ [18.06.18]
25. Juni 2018, 11:00 Uhr: Buchpräsentation „200 Jahre Universität Hohenheim – Aspekte aus der Geschichte“ & Pressekonferenz zur Ausstellung „Hidden Hohenheimer“
200 Jahre Universitätsgeschichte in einem Buch zusammengefasst: Im Jubiläumsjahr stellt die Universität Hohenheim in Stuttgart nicht nur ihre Zukunftsthemen vor, sondern schaut auch zurück auf ihre vielfältige Geschichte. Über das Jahr verteilt finden deshalb historisch orientierte Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen statt. In einer gemeinsamen Publikation stellen die Veranstalter nun ihre Ausstellungen, Tagungen und Vorträge vor.
Reich bebildert und im handlichen A5-Format spannt die Publikation den Bogen über eine breite Themenpalette. Die Spanne reicht von Sauriern, die sich lang vor den heutigen Studierenden am Standort Hohenheim tummelten, bis zu den Hidden Hohenheimern unter den schwäbischen Industriepionieren.
Der Band beginnt mit einer Dokumentation zum studentischen Leben, zeigt Stundenpläne und andere Relikte längst vergangener Zeiten. Hierbei steht nicht allein der Uni-Alltag im Mittelpunkt. Auch Wohnverhältnisse, Freizeitaktivitäten, Protestaktionen und politisches Engagement spielen eine tragende Rolle.
„Die Studierenden sind die größte Gruppe an einer Hochschule“, erklärt Uni-Archivar Prof. Dr. Ulrich Fellmeth die Wahl des Themas, zu dem aktuell auch eine Ausstellung läuft. „Veränderungen im studentischen Leben spiegeln auch gesamtgesellschaftliche Trends und Entwicklungen wider.“
Doch auch andere Personengruppen und Themen fanden ihren Weg in die Publikation. Denn, so Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert im Geleitwort: „Unser Blick auf die Geschichte muss immer mehrdimensional sein.“ Deshalb freue es ihn besonders, dass es im Jubiläumsjahr so viele verschiedene Aspekte der Hohenheimer Geschichte ins Rampenlicht und schließlich auch in die Publikation geschafft hätten.
Kondensat aus Ausstellungsprojekten und Vortragsveranstaltungen
So widmet sich ein Kapitel über eine Ausstellung der sich wandelnden Rolle der Frau in Berufsleben und Wissenschaft. Die stellvertretende Beauftragte für Chancengleichheit, Elke Lechner, koordinierte das Projekt. In der Publikation stellt sie anhand von Statistiken, aber auch am Beispiel konkreter Lebensläufe vor, wie sich Frauen an der Uni von einer Randerscheinung zu einer stetig wachsenden Gruppe entwickelten.
Auch Unternehmer und Erfinder finden ihren Platz im historischen Rückblick. Die Ausstellung „Hidden Hohenheimer“ vom Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg stellt fast vergessene Unternehmergrößen vor, deren Erfindungen ihre Zeit prägten und deren Firmen teilweise heute noch existieren. Die Ausstellung wird im Anschluss an die Buchpräsentation von der Leiterin des Wirtschaftsarchivs, Jutta Hanitsch, eröffnet.
Dr. Jürgen Weisser vom Deutschen Landwirtschaftsmuseum fasst in seinem Beitrag zusammen, wie sich nicht nur der Standort Hohenheim, sondern auch die landwirtschaftlichen Geräte in Lauf der Zeit verändert haben. Besondere Ausstellungsstücke zeigt das Landwirtschaftsmuseum dieses Jahr auf dem Historischen Volksfest auf dem Stuttgarter Schlossplatz.
Am weitesten in die Vergangenheit schauen Prof. Dr. Karl Stahr und seine Kollegen. In einer Vortragsreihe stellten Sie 230 Millionen Jahre Erdgeschichte vor. Im entsprechenden Kapitel der Publikation beleuchten sie außerdem, wie sich die Erde in den nächsten hundert Jahren verändern könnte. Dabei fasst der Band die Kerninhalte von 7 Vorträgen aus dem Studium Generale des vergangenen Wintersemesters zusammen.
Das Jubiläumsjahr – ein Projekt der gesamten Universität
Herausgeber der Publikation ist der Leiter des Universitätsarchivs, Prof. Dr. Ulrich Fellmeth. Ihm sei es ein persönliches Anliegen gewesen, die Begleittexte zu den verschiedenen Veranstaltungen in einem Buch zu sammeln.
„Viele Uni-Angehörige engagieren sich bei der Planung und Umsetzung des Jubiläumsjahres ganz besonders“, sagt er. „Nicht nur museale Profis haben Veranstaltungen auf die Beine gestellt, sondern auch andere engagierte Uni-Angehörige, die noch nie zuvor eine Ausstellung oder ähnliches geplant haben.“
Grundlage der Jubiläums-Planung war ein sogenannter Bottom-up-Prozess. Das bedeutet, dass alle Einrichtungen und Abteilungen, aber auch zum Beispiel studentische Gruppen dazu aufgerufen waren, eigene Ideen nicht nur einzubringen, sondern auch selbst umzusetzen.
Daraus entstanden ist ein bunter Strauß an verschiedensten Veranstaltungen. „Wir sind sehr stolz auf die Vielfalt und den Facettenreichtum der Veranstaltungen“, sagt Prof. Dr. Fellmeth. „Deshalb möchten wir am Ende des Jahres auf eine Publikation verweisen können, in der Interessierte die gesamte Bandbreite der historisch orientierten Veranstaltungen nachvollziehen können.“
Verlagsangaben
Auf 170 bunt gedruckten Seiten mit vielen Bildern, Grafiken und Fotos können Leserinnen und Leser in die Geschichte der Universität eintauchen. Insgesamt zwölf Autoren geben Einblick in fünf spannende Themenfelder.
Erhältlich ist der Band im Buchhandel unter der ISBN 978-3-923107-79-7, direkt in der Universität Hohenheim im Museum zur Geschichte Hohenheims oder online unter uniarch@uni-hohenheim.de. Preis: 8 Euro
HINTERGRUND: 200 Jahre Universität Hohenheim
Mit einer Sprengkraft von 170.000 Hiroshima-Bomben brach der Vulkan Tambora am 10. April 1815 in Indonesien aus. Tonnen von Asche- und Staubpartikel verdunkelten weltweit den Himmel. So sehr, dass der Sommer 1816 ausfiel, Ernten verdarben und Hungersnöte grassierten. Als Schlüssel zum Überleben investierten König Wilhelm von Württemberg und Königin Katharina in Bildung und Forschung: Sie gründeten am 20. November 1818 in Hohenheim die „Landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt“ – die Vorläuferin der heutigen Universität.
200 Jahre später folgt die Universität Hohenheim ihrem Gründungsauftrag, durch Forschung und Lehre Beiträge zur Lösung globaler Herausforderungen zu liefern. Im Jubiläumsjahr 2018 feiert sie das mit 180 Veranstaltungen. Themen wie Ernährung und Gesundheit, Klima, Wasser und Ökosysteme, soziale Ungleichheit oder Bioökonomie spielen dabei ebenso eine Rolle wie die kulturellen Aspekte des Campuslebens. Programm und Infos im Web, Facebook, Instagram und Twitter unter www.uni-hohenheim.de/jubilaeum2018 und #hohenheim200.
Text: Dannehl / Klebs
Kontakt für Medien:
Prof. Dr. Ulrich Fellmeth, Universität Hohenheim, Universitätsarchiv
T 0711 459-22119, E fellmeth@uni-hohenheim.de