Aus für Prof-TV:
Universität Hohenheim hat Video-Übertragung eingestellt  [08.10.09]

Geteilte Vorlesungen, Zusatzräume und straffes Hörsaalmanagement bringen vorläufige Entlastung

Ein Bündel von Maßnahmen hat dazu geführt, dass in Hohenheim keine Vorlesungen mehr per Video in zwei Hörsäle übertragen werden. Im aktuellen Wintersemester werden über 10 Vorlesungen bis zu drei Mal angeboten. Außerdem wurden viele Räume zentralisiert, um nur nach strikten Vorgaben vergeben zu werden. Und dank Zusatzgelder aus dem Ausbauprogramm 2012 mietete die Universität außerdem Lehr- und Büroräume in Campusnähe an. Allerdings ließe sich die Situation durch solche organisatorischen Maßnahmen nur mittelfristig entspannen, bestätigt Rektor Prof. Dr. Hans-Peter Liebig.

Noch schafft es die Universität, alle Pflichtveranstaltungen von Montag bis Freitag anzubieten. Die erste Vorlesung beginnt um 8:00 Uhr, die späteste endet um 20:00 Uhr. Der Samstag gehört den Zusatzveranstaltungen: freiwillige Tutorien, Konzert- und Theaterproben und auch die Kinderuni musste vom Werktag auf den Samstag wechseln.

Vor zwei Jahren hatten steigende Studierendenzahlen die Universität gezwungen, bei einem Teil der Einführungsveranstaltungen auf Prof-TV zu setzen, bei dem ein Teil der Studierenden die Vorlesung nur per Video aus dem Nachbarhörsaal empfängt. Die Universität verdankt einem Bündel von Maßnahmen, dass diese Praxis schon seit letztem Semester der Vergangenheit angehört.

Dass jeder Erstsemester auch in den gefragten Wirtschaftswissenschaften direkten Kontakt zu seinen Dozenten bekommt, liegt an einer internen Reorganisation: Über zehn Vorlesungen werden nun doppelt, zum Teil sogar dreifach gehalten.

Weitere Entspannung brachte ein neues Hörsaalmanagement, bei dem viele Lehrräume zentralisiert wurden. Seit einem Jahr werden die Lehrräume nur noch nach nachgewiesenem Bedarf und straffen Vorgaben vergeben.

Speziell mit Blick auf weiteres Wachstum durch das Ausbauprogramm 2012 mietet die Universität seit vergangenem Herbst Räume in Campusnähe an. Das Programm soll landesweit neue Studienplätze für die steigenden Abiturientenzahlen schaffen und enthält auch Gelder, mit denen der zusätzliche Raumbedarf finanziert werden kann.

In einer ersten Tranche wurden der Universität Hohenheim fünf neue Professuren bewilligt, die alle in einem angemieteten Gebäude untergebracht wurden. Seit vergangenem Montag stellt ein zweites Mietgebäude Büros für weitere Zusatzprofessuren und Lehrräume für bis zu 100 Studierende.

„Intern war einiges an Überzeugungsarbeit und großes Engagement vieler Universitätsangehöriger notwendig. Umso mehr haben wir uns dann alle gefreut, als wir das ungeliebte Prof-TV in diesem Jahr beenden konnten“, zieht der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Liebig, Bilanz. Gleichzeitig hat die Universität mit dem Hörsaalmanagement auch die Statistik ausgebaut: „Der Vergleich mit anderen Hochschulen zeigt, dass die gefühlte Enge doch noch etwas höher liegt, als der tatsächliche Mangel.“

Wobei der Rektor aus dieser Erkenntnis nur vorübergehend Trost schöpfen kann. Denn schon die mittelfristige Planung zeige, dass sich das Raumproblem trotz aller verbesserter Organisation nicht endgültig lösen ließe: „Wir haben einige Hörsäle, die sehr knapp an der Auslastungsgrenze entlangschrammen. Durch Mangelverwaltung können wir vielleicht noch zwei bis drei Jahre überbrücken. Unsere Erhebungen zeigen jedoch zusehends: an substantiellen Maßnahmen wie einem Neubau wird mittelfristig wohl kaum ein Weg vorbei führen“.

 

 

Text: Klebs


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