Umweltmanagement trifft Umweltpädagogik:
Insel Mainau eröffnet preisgekrönten EMAS-Parcours der Universität Hohenheim  [19.09.07]

24. September 2007 ab 9:30 Uhr: Feierliche Einweihung mit Gräfin Bettina Bernadotte, Umweltministerin Tanja Gönner und Konzept-Verantwortlichen der Universität Hohenheim auf der Insel Mainau

Lebendige Architektur: aus lebenden Weiden bestehen die Türme des EMAS-Parcours auf der Blumeninsel Mainau, der das Management-Konzept von Umweltschutz als wirtschaftlicher Gewinnfaktor einer breiten Öffentlichkeit nahebringt. Die ersten Auszeichnungen für das Projekt an der Schnittstelle von Wirtschaft, Kunst und Pädagogik hatte es bereits gegeben, bevor der Entwurf verwirklicht wurde: Im Herbst 2006 zeichnete die Europäische Union (EU) die Idee im Rahmen des europäischen EMAS-Awards 2006 als beste umweltpädagogische Kommunikationskampagne Europas aus. Entwickelt wurde das Konzept am Lehrstuhl für Umweltmanagement von Prof. Dr. Werner F. Schulz an der Universität Hohenheim.

Bestehend aus insgesamt fünf aus lebenden Weiden errichteten Türmen zeigt der EMAS-Parcours am Ufer des Sees, auf dem Mainau-Bauernhof oder am Energiepavillon den Zusammenhang zwischen angepasster Wirtschaft, Trinkwasserschutz, Ernährung sowie Boden auf und erläutert das umweltbewusste Energiekonzept der Insel. Spielerisch und interaktiv erklären die Installationen, wie das Management der Insel im Bodensee den Umweltschutz zu einem wirtschaftlichen Gewinnfaktor macht – und dafür 2006 das Siegel des Umweltmanagement-Systems EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) erhielt.

„Für uns war es ein Anliegen, EMAS auch in der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen – gerade, weil es auch für kleine und mittelständische Unternehmen ein wertvolles Instrument ist, Kosten zu senken und ihr Qualitäts- und Umweltprofil zu schärfen", erklärt Prof. Dr. Werner F. Schulz vom Lehrstuhl für Umweltmanagement an der Universität Hohenheim, der das Konzept für den Parcours gemeinsam mit dem Konstanzer Beratungsunternehmen Green IT und der Insel Mainau entwickelt hatte.

Der betriebliche Umweltschutz gewinnt zunehmend an Bedeutung, denn in Unternehmen gibt es noch große Potenziale, Energie einzusparen, Abfälle zu vermeiden und Umweltressourcen zu schonen. Ein professionelles Umweltmanagement rechnet sich für die Umwelt wie auch für die Unternehmen und die laufenden Betriebskosten können nach bestehenden Erfahrungen deutlich gesenkt werden.

Als erster Park in Europa hat die Insel Mainau 1998 die EU-Öko-Audit-Umweltrichtlinien umgesetzt. Damit hat sich das Unternehmen freiwillig verpflichtet, seinen Umweltstandard regelmäßig anzuheben. Die Insel Mainau versucht, den Bekanntheitsgrad von EMAS zu fördern und den Begriff Nachhaltigkeit begreifbar zu machen. Andere Entscheidungsträger sollen durch das Projekt motiviert werden, ebenfalls am EMAS teilzunehmen. Ermöglicht wurde das Projekt durch die Partnerschaft mit der EMAS-validierten Firma HIPP und der Förderung durch das Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg.

Hintergrund EMAS:

In Deutschland haben sich bereits rund 2.700 Organisationen dem freiwilligen EMAS-System angeschlossen. Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umwelt-Management und die Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist ein von den Europäischen Gemeinschaften 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Dabei setzt EMAS auf die freiwillige Teilnahme von Unternehmen und geht über die gesetzlichen Regelungen hinaus. Seit 1993 können in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union aufgrund einer EG-Verordnung gewerbliche Unternehmen und andere Organisationen an dem einheitlichen System für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung teilnehmen.

Hintergrund Lehrstuhl für Umweltmanagement:

Der Lehrstuhl Umweltmanagement unter der Leitung von Prof. Dr. Werner F. Schulz beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den betriebswirtschaftlichen Fragen des Umweltschutzes. Der transdisziplinäre Forschungsansatz erstreckt sich dabei auf Nachhaltigkeitsfragen im Unternehmen wie auch auf die Medialisierung der Nachhaltigkeit in Massenmedien. Aufgrund seiner praxisorientierten Forschung wurde der Lehrstuhl Umweltmanagement unlängst als erster klimaneutraler Lehrstuhl in Deutschland ausgezeichnet. Darüber hinaus wurden seine Projekte u. a. gewürdigt mit dem doIT Software Award und dem Europäischen EMAS-Award für das Projekt „EMAS mit allen Sinnen“. Prof. Dr. Schulz betreut im Forschungszentrum Innovation und Dienstleistung der Universität Hohenheim das Competence Center Nachhaltigkeit & Umwelt. Er ist Gastprofessor an der Privaten Universität Witten/Herdecke und Vorstandsvorsitzender des dort angesiedelten Deutschen Kompetenzzentrums für Nachhaltiges Wirtschaften (DKNW). Neben weiteren Gutachtertätigkeiten ist er auch Mitglied des Nationalkomitees „Mensch und Biosphäre“.

 

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Werner F. Schulz, Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Umweltmanagement
Tel.: 0711 459-23790, E-Mail: wfschulz@uni-hohenheim.de


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