Jahresbericht Gleichstellung:
Gleichstellungsbeauftragte netzwerkt für Uni Hohenheim  [16.06.17]

Karriereförderung für angehende Unternehmerinnen / Seit 2016 auch Ansprechpersonen im Zusammenhang mit sexueller Belästigung / Frauenanteile nehmen weiter zu

Zusätzliche Mittel in innovative Gleichstellungsmaßnahmen investieren, die aktuelle erfolgreiche Gleichstellungspolitik weiter forcieren – so lautet eine zentrale Botschaft des neuen Genderkonzepts der Universität Hohenheim.* Bei der heutigen Präsentation ihres Jahresberichts bezeichnete die Gleichstellungsbeauftragte Prof. Dr. Ute Mackenstedt das Konzept als Zielvorgabe, um die Universität Hohenheim in der Gleichstellungspolitik intern und extern weiter zu vernetzen. Dazu gehörten 2016 das Engagement in diversen Beiräten und Arbeitskreisen, der Antrag für ein Verbundprojekt zur Förderung von Unternehmerinnen, das Benennen weiterer Ansprechpersonen für Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Erhalt der Kinderbetreuung und des Betriebskindergartens. Viele Aktivitäten werden finanziert über das bundesweite Professorinnenprogramm II. Vollständiges Dokument ab Montag, 19.6. unter www.uni-hohenheim.de/zahlen


Die Potenziale und Talente aller Studierenden und Beschäftigten der Universität bestmöglich zu fördern ist das Ziel eines universitätsübergreifenden Diversity-Konzeptes, das sich die Universität Hohenheim geben möchte. Nachdem der Senat das Genderkonzept Ende Mai verabschiedete*, startete 2016 die Realisierung mit einem Workshop.

„Damit möchten wir neben der Gleichstellung von Frauen und Männern auch den Belangen kultureller und sozialer Vielfalt gerecht werden“, erklärte Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hohenheim. „Unser Ziel: die hohe wissenschaftliche Qualität erhalten und gleichzeitig einen Beitrag zu mehr gesellschaftlicher Gerechtigkeit leisten.“

 

Vielfältige Netzwerkaktivitäten für Gleichstellung

Die Gleichstellungsbeauftragte und ihr Büro engagierten sich 2016 dazu in diversen Netzwerken:

  • Audit familiengerechte Hochschule: Nachdem die Universität Hohenheim 2004 als erste Landesuniversität erstmals und 2007, 2011 und 2015 wieder zertifiziert wurde, soll das Audit auf Betreiben der Hohenheimer Gleichstellungsbeauftragten weiterentwickelt werden.
  • Charta „Familie in der Hochschule“: Seit die Universität Hohenheim die Charta 2014 unterzeichnete, beteiligt sie sich dort seit 2016 in der Arbeitsgruppe Pflege.
  • Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten an den wissenschaftlichen Hochschulen BW (LaKoG): Prof. Dr. Mackenstedt ist seit 2011 Sprecherin der Gleichstellungsbeauftragten aller Universitäten und Hochschulen in Baden-Württemberg.
  • Beirat für Gleichstellung Stuttgart: In dem beratenden Gremium der Landeshauptstadt Stuttgart für Chancengleichheit von Frauen und Männern engagiert sich die Gleichstellungsreferentin im Bereich Altersarmut von Frauen.
  • Work-Life-Balance-Netzwerk Region Stuttgart: In dem Netzwerk mit über 80 Mitgliedern sammeln sich Führungskräfte und Personalverantwortliche aus unterschiedlichen Feldern zum Austausch über Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Chancengleichheit.
  • Das Mentoringprogramm der Universität Hohenheim (MentHo) hat sich selbst als Netzwerk und Plattform für Erfahrungsaustausch etabliert.
  • Intern engagiert sich das Gleichstellungsbüro bei einem monatlichen Professorinnenstammtisch, im Beirat des Hohenheimer Online-Kuriers sowie in den Arbeitskreisen „Wegweiser Beratung“, „Mensch und Gesundheit“ sowie der Arbeitsgruppe Jubiläum.

 

Verbundprojekt zur Förderung von angehenden Unternehmerinnen

Das Gleichstellungsbüro der Universität Hohenheim nahm 2016 an der Ausschreibung des Landesprojekts CoMenT (Coaching-, Mentoring- und Trainingsprogramme) teil. Titel: „Verbundprojekt zur Karriereförderung von Frauen auf dem Weg von der Hochschule zum eigenen Wirtschaftsunternehmen“.

Die Teilnahme erfolgte zusammen mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Das Projekt soll die dritte berufliche Karriereoption fördern: die Unternehmensgründung von Frauen aus der Wissenschaft heraus.

Dieser Projektantrag wurde Anfang 2017 genehmigt, und die Arbeiten beginnen im Juli 2017.

 

Weitere Ansprechpersonen für Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

2016 sorgte das Gleichstellungsbüro auch dafür, dass weitere Ansprechpersonen benannt werden, und zwar für Fragen im Zusammenhang mit sexueller Belästigung.

Die Gleichstellungsbeauftragte wurde ebenso als Beauftragte für die Belange von Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung benannt.

 

Erhalt des Betriebskindergartens und der Kinderbetreuung

Die Kinderkrippe „Kleinstein“ besteht seit 2007 und ist der einzige Betriebskindergarten der Universität Hohenheim. Sie ist als erste Kinderkrippe bundesweit mit dem Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichnet.

Da der Mietvertrag Ende August 2018 am bisherigen Standort in der „Alten Bauernschule“ ausläuft, arbeiten Universitätsleitung und Gleichstellungsbeauftragte gemeinsam an einer Lösung zum Erhalt.

Bei der Kinderbetreuung in Form der „Kinderfeuerwehr“ setzte sich auch der Trend fort, dass die Kinderfeuerwehr vorwiegend von Studierenden genutzt wird. Damit trägt diese Notfallbetreuung zum Studienerfolg studentischer Eltern bei.

 

Finanzielle Förderung über das Professorinnenprogramm II

Einige Aktivitäten des Gleichstellungsbüros finanziert das bundesweite Professorinnenprogramm II. So finanziert es unter anderem gleichstellungsbezogene Arbeiten des Berufungsmanagers und der Qualitätsmanagerin, Kosten des Betriebskindergartens, Personal- und Coachingmittel sowie diverse Fonds und Förderungen für Wissenschaftlerinnen.

 

Frauenanteile nehmen weiter zu

Wie bereits berichtet*, hatte die Universität Hohenheim 2016 56 Prozent Studentinnen, 44 Prozent Doktorandinnen, 25 Prozent Professorinnen – bei der Gleichstellung sieht sich die Universität Hohenheim bereits jetzt gut aufgestellt.

„Das zeigt, dass unsere Maßnahmen wie die aktive Rekrutierung, Mentoringprogramme oder das individuelle Coaching junger Wissenschaftlerinnen deutlich spürbar sind“, erklärte die Gleichstellungsbeauftragte Prof. Dr. Mackenstedt.

Der Anteil der Professorinnen lag dabei deutlich über der Zielmarke der Universität und dem Durchschnitt des Landes. Die Zielmarke des Landes liegt bei 20 Prozent Professorinnen bis 2020. Diese Marke überschritt die Universität Hohenheim bereits im Jahr 2014. Mit einem Professorinnen-Anteil von 25 Prozent lag die Hochschule 2016 deutlich über dem Landesdurchschnitt von 20 Prozent.

 

Weitere Informationen

* Siehe Pressemitteilung der Universität Hohenheim „Gleichstellung: Neues Genderkonzept soll Erfolgskurs noch beschleunigen" vom 22.05.2017

- Genderkonzept: https://www.uni-hohenheim.de/fileadmin/uni_hohenheim/Universitaet/Profil/Gleichstellung/Genderkonzept.pdf

- Überblick Gleichstellung: https://www.uni-hohenheim.de/gleichstellung

Text: Töpfer

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Universität Hohenheim, Gleichstellungsbeauftragte
T 0711 459 22275, E Mackenstedt@uni-hohenheim.de


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