Gästezimmer statt Feldbett:
AStA sucht Notunterkünfte für Studierende [22.08.19]
Wohnungsengpass zum Semesterstart: Studierendenvertretung der Universität Hohenheim organisiert Hilfsaktion für Kommilitonen ohne Unterkunft
Vor dem Start des neuen Semesters beginnt für viele Studierende in Stuttgart wieder die nervenaufreibende Suche nach einem Zimmer. Nicht wenige stehen in den ersten Vorlesungswochen noch ohne Bleibe da und sind deshalb auf eine vorrübergehende Notunterkunft angewiesen. Ergänzend zur Wohnungsbörse der Universität Hohenheim in Stuttgart rief die Verfasste Studierendenschaft deshalb die Aktion „WG hilft!“ ins Leben. Für einen begrenzten Zeitraum von ein bis drei Wochen kann man dabei ein freies Zimmer, eine Schlaf-Couch oder eine Gästemattratze als Notunterkunft anbieten. Die Studierendenvertretung (AStA) vermittelt. Da die Nachfrage regelmäßig sehr groß ist, hoffen die Studierenden, neben studentischen Wohngemeinschaften und Uni-Mitarbeitern dieses Mal auch auf hilfsbereite Anwohner. Link zur Online-Plattform: vs.uni-hohenheim.de/wghilft
Im bundesweiten Anspannungsindex für den studentischen Wohnmarkt, den das Moses Mendelssohn Institut regelmäßig ermittelt, belegte Stuttgart in den letzten Jahren den dritten Platz hinter München und Hamburg.
Ein neues Wohnheim mit 253 Plätzen, das Anfang des Jahres in der Egilolfstraße eingeweiht wurde, schafft für Studierende der Universität Hohenheim eine leichte Entspannung. Trotzdem sind die Wartelisten in den Wohnheimen zum Semesterauftakt nach wie vor lang. Auf 557 freie Plätze haben sich bislang 1041 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet.
Die Zahlen sind vorläufig, da die Prüfung der Wohnberechtigung noch aussteht und bis zu den Vorlesungen in der Regel noch Interessenten abspringen. Dennoch ist klar: Die Lage für wohnungssuchende Studierende ist mehr als angespannt. Die Universität Hohenheim appelliert deshalb an Vermieter aus der Region, freistehende Zimmer an Studierende zu vermieten und auf der kostenlosen Online-Wohnungsbörse der Universität zu inserieren.
Studierende organisieren Notunterkünfte für Kommilitonen
Doch auch wer nur vorrübergehend einen Schlafplatz bereitstellen kann, helfe Studierenden bereits enorm weiter, betont die Studierendenvertretung der Universität Hohenheim. Denn jedes Jahr benötigen etliche Studierende zum Start der Vorlesungen für einige Wochen ein Übergangsquartier.
„Zwei Gruppen von Studierenden sind von diesem Problem besonders betroffen“, weiß Andrea Bauer vom AStA. „Erstsemester, die erst spät zugelassen wurden und deshalb noch nicht ausreichend Zeit hatten, ein Zimmer zu suchen; und internationale Studierende, deren Mietvertrag im Wohnheim ausgelaufen ist.“
Das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim stellt zum Semesterbeginn 10-15 Feldbetten in Gemeinschaftsräumen von Wohnheimen bereit. Aus Sicht der Verfassten Studierendenschaft soll das jedoch eine absolute Notlösung bleiben. Deshalb rief der AStA vor zwei Jahren die Aktion „WG hilft!“ ins Leben.
Studierendenvertretung hofft auch auf hilfsbereite Anwohner
Wer Studierenden ohne Zimmer helfen möchte, kann auf der Website der Verfassten Studierendenschaft für ein bis drei Wochen einen Schlafplatz als Notunterkunft anbieten.
„Ideal ist ein freies WG- bzw. Gäste-Zimmer. Aber auch eine Schlaf-Couch im Wohnzimmer oder eine Gäste-Mattratze sind geeignet. Viele studentische Wohngemeinschaften und auch Uni-Mitarbeiter haben sich in den letzten zwei Jahren bereits solidarisch gezeigt. Dennoch gibt es regelmäßig deutlich mehr Nachfragen als Plätze. Wir hoffen deshalb, dass wir dieses Mal nicht nur Uni-Angehörige, sondern vielleicht auch den einen oder anderen hilfsbereiten Anwohner für die Aktion gewinnen können“, erklärt Bauer.
Neben Zeitpunkt und Dauer des Übernachtungsangebots kann auf der Website u.a. angegeben werden, welche Sprachen in der Wohnung gesprochen werden. Das soll helfen, auch für internationale Studierende eine möglichst passende Unterkunft zu finden. Die Studierendenvertretung übernimmt die Vermittlung. Die meisten Notunterkünfte werden in den Monaten Oktober und November benötigt.
Text: Leonhardmair
Kontakt für Medien:
Studierendenvertretung (AStA), Referat für Öffentlichkeitsarbeit
E oeffentl-asta@uni-hohenheim.de