Uni spart 1,5 Mio. Euro bei Strom und Gas  [21.08.14]

Die erste Zwischenbilanz übertrifft die Erwartungen: Mit Hilfe von Energiespar-Contracting konnte die Uni Hohenheim bei den Ausgaben für Strom und Gas im vergangenen Jahr rund 1,5 Mio. € sparen – rund 500.000 € mehr als ursprünglich einkalkuliert. Möglich wurde dies durch verschiedene Bau- und Modernisierungsmaßnahmen, wie dem neuen Blockheizkraftwerk, neuen Kühlanlagen oder Warmwasseraufbereitungsanlagen.


Seit vielen Jahren ächzt die Uni Hohenheim unter steigenden Energiepreisen. Das gilt umso mehr, weil auch der Verbrauch stark gewachsen ist, z.B. durch zusätzliche Studierende und Mitarbeiter, energieintensivere wissenschaftliche Geräte etc. Im Verlauf von 10 Jahren haben sich die Ausgaben für Energie so mehr als verdoppelt, zuletzt auf über 6 Mio. €.

Maßnahme gegen die Kostenexplosion

Inzwischen kann Hohenheim dieser Kostenexplosion allerdings auch etwas entgegensetzen. Im September 2011 startete die Uni mit dem sogenannten „Energiespar-Contracting“.

Das Konzept dahinter ist sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht überzeugend: Ein externer Investor, die Cofely Deutschland GmbH, modernisierte an vielen Stellen auf dem Campus die Heiz- und Regelungstechnik für insgesamt 4,5 Mio. €. Dadurch verbraucht die Uni nun in der Folge weniger Energie – und nutzt das eingesparte Geld, um die getätigten Investitionen im Lauf von sieben Jahren zu refinanzieren.

Die erste Zwischenbilanz zeigt: Die Rechnung geht auf. Dank der Modernisierungen und dem selbsterzeugten Strom aus einem neu installierten Blockheizkraftwerk musste die Uni vergangenes Jahr rund 40% weniger Strom aus dem Netz beziehen. Die Einsparung bei Wärme und Gas lagen bei rund 13%.

Die CO2-Emissionen der Uni verringern sich durch die Maßnahmen um 6140 t pro Jahr, was ungefähr dem Ausstoß von 700 Haushalten entspricht.

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Mehr Einsparungen als gedacht

Dank der Baumaßnahmen konnte die Uni bei den Ausgaben für Energie im Jahr 2013 rund 1,5 Mio. € sparen. Das ist deutlich mehr als erwartet – auch weil die Energiepreise noch stärker gestiegen sind als einkalkuliert. Ursprünglich hatte sich die Uni lediglich einen Spar-Effekt von rund 1 Mio. € pro Jahr ausgerechnet.

Gründe für die zusätzlichen Einsparungen sind:

  • Maßnahmen sind effektiver als gedacht (+100.000 €)
  • Mehr Förderung durch Gesetzesänderung (+175.00 €)
  • Energiepreise sind stärker gestiegen als gedacht (+225.000 €)

Für die kommenden Jahre sieht es ebenfalls gut aus. Denn im Allgemeinen läuft im ersten Vertragsjahr noch nicht alles rund. Durch Optimierungen im Betrieb können die Einsparungen in den Folgejahren häufig noch gesteigert werden.

Größter Effekt durch Blockheizkraftwerk

Das neue Blockheizkraftwerk war mit 965.000 € die teuerste Einzel-Investition. Diese Ausgaben machen sich nun jedoch auch besonders schnell bezahlt. Im Jahr 2013 konnte die Uni allein durch das Blockheizkraft um rund 480.000 € einsparen.

Das Kraftwerk erzeugt mit Hilfe von Erdgas Strom und Wärme. Zwar muss die Uni dazu zunächst zusätzliches Gas aufwenden. Dieser Zusatzverbrauch wird aber durch Wärmeeinsparmaßnahmen auf dem gesamten Campus kompensiert.

Der Einspar-Effekt ist deshalb so groß, weil die erzeugte Wärme ganzjährig auf dem Campus genutzt werden kann: Im  Sommer z.B. für die Heizung von Gewächshäusern und für die Warmwasseraufbereitung.

In den ersten vier Jahren erhält die Uni Hohenheim für das Blockheizkraftwerk gemäß dem „Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz“ außerdem staatliche Förderung.

Text: Leonhardmair


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