Schwergewicht der Forschung optimiert Digitalisierung für landwirtschaftliche Kleinbetriebe  [20.04.20]

Das neue Schwergewicht der Forschung, „Digitale Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft“ (DiWenkLa), ist ein Verbundprojekt mit insgesamt 14 Teilprojekten. Unter der Leitung von Prof. Dr. Enno Bahrs vom Fachgebiet Landwirtschaftliche Betriebslehre sind elf Fachgebiete der Universität Hohenheim beteiligt. Projektpartnerin ist die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU).


Das Forschungsprojekt begann am 2.3.2020 mit einer Laufzeit von 3 Jahren. Das Projekt finanziert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Förderrichtlinie „Experimentierfelder zur Digitalisierung in der Landwirtschaft“ mit einer Summe von rund 2 Mio. Euro für die Universität Hohenheim. Die Gesamtförderung beträgt rund 4,2 Mio. Euro, von denen das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz 0,9 Mio. Euro kofinanziert.

Für kleine landwirtschaftliche Betriebe besteht die Gefahr, durch zunehmende Digitalisierung der Landwirtschaft weiter abgehängt zu werden. Das könnte den Strukturwandel beschleunigen. Besonders betroffen können Regionen mit unzureichenden Informations- und Telekommunikationsstrukturen sein, etwa der Schwarzwald. Doch auch Regionen mit bestmöglichen IT-Strukturen, wie z.B. die Metropolregion Stuttgart, haben wegen ihrer kleinstrukturierten Landwirtschaft Nachteile bei fortschreitender Digitalisierung: Die Wahrscheinlichkeit der sogenannten digitalen Abdrift erhöht sich durch unzureichende digitale Selbstbestimmtheit, Nachteile durch skalenabhängige Kapitalkosten oder Weiterbildungsmöglichkeiten, die nicht optimal auf die Bedürfnisse von Kleinstrukturen abgestimmt sind.

Das Verbundprojekt „DiWenkLa“ will solche Regionen mit kleinstrukturierten Betrieben in die Lage versetzen, mit geringen Kosten einen wertschöpfungssteigernden und stärker selbstbestimmten Zugang zur Verarbeitung, zum Handel sowie zum Endkonsumenten zu erhalten.

Die Ergebnisse sollen auf Kleinbetriebe in anderen Metropolregionen und Mittelgebirgslagen Deutschlands übertragen werden. Die praktische Anwendung findet in Regionen statt, in denen zukünftig verstärkt eine Produktion von Feldgemüse, Weizen und anderer Ackerfrüchte sowie Pferdehaltung zu erwarten sind (Metropolregion Stuttgart), oder in denen Grünland und Rinderhaltung vorherrschen (Südschwarzwald). Ziel ist es, die Betriebe auf die digitalen Technologien vorzubereiten und ihnen diese in der Praxis zugänglicher zu machen.

Eckdaten des Projekts:

  • Projekttitel: Digitale Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft (DiWenkLa)
  • Fördersumme/Geldgeber: ca. 2 Mio. Euro (Anteil Hohenheim, BMEL)
  • Projektdauer: 02.03.2020 – 01.03.2023

Schwergewichte der Forschung

Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.

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