Influencer können Umweltverhalten ihrer Follower prägen  [02.09.24]

Soziale Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung, insbesondere bei jungen Menschen. Ein Forschungsprojekt der Universität Hohenheim untersucht nun, ob und wie Influencer Naturvorstellungen und Umweltverhalten ihrer Follower beeinflussen. Die Ergebnisse könnten zu neuen Strategien führen, digitale Medien zur Förderung des Natur- und Umweltschutz-Bewusstseins einzusetzen.


Die sozialen Medien sind vor allem für jüngere Menschen eine wichtige Informationsquelle. Influencer geben Tipps, teilen Meinungen und haben großen Einfluss darauf, wie ihre Fans die Welt sehen. Aus der Forschung ist bekannt, dass langfristiger Kontakt mit bestimmten Medieninhalten die Weltanschauungen der Nutzenden prägen kann.

Bei den Themen Natur und Umweltschutz finden sich in den sozialen Medien zwei große Trends. Manche Influencer, sogenannte „Sinnfluencer“, setzen sich aktiv für den Umweltschutz ein. Sie sprechen in ihren Beiträgen über Natur- und Klimaschutz und ermutigen ihre Follower, umweltfreundlicher zu leben. Reichweitenstarke Influencer hingegen präsentieren oft eher unterhaltende Inhalte mit einem konsumorientierten Lebensstil, bei dem die Natur lediglich als Freizeitressource und ästhetischer Hintergrund auftaucht − ohne sich dabei um die Auswirkungen auf die Umwelt zu kümmern.

Noch ist wenig darüber bekannt, wie reichweitenstarke Influencer und deren Communities langfristig Naturvorstellungen und umweltbezogene Einstellungen junger Menschen prägen. Um dies besser zu verstehen, analysieren die Forschenden rund um Prof. Dr. Wolfgang Schweiger die Inhalte der einflussreichsten deutschsprachigen Influencer und kombinieren sie mit Befragungen junger Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren. Dabei geht es den Wissenschaftler:innen nicht nur darum, was die Influencer direkt sagen, sondern auch um die Botschaften, die sie durch ihre Bilder und Videos vermitteln. Die Forschenden hoffen dadurch auch, neue Wege zu finden, um junge Menschen für den Schutz der Natur zu sensibilisieren.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben im Fachgebiet Kommunikationswissenschaft, insbesondere interaktive Medien- und Onlinekommunikation mit rund 380.000 Euro, was es zu einem „Schwergewicht der Forschung“ in Hohenheim macht.


Projekt-Steckbrief

  • Titel: Wie kultivieren Influencer Naturvorstellungen und Umweltverhalten? - NatCult
  • Fördersumme: 382.281 Euro
  • Förderinstitution: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • Dauer: 1.8.2024 - 31.7.2027


Schwergewichte der Forschung

Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.


Kontakt

Prof. Dr. Wolfgang Schweiger, Universität Hohenheim, Fachgebiet Kommunikationswissenschaft, insbesondere interaktive Medien- und Onlinekommunikation, +49 (0)711 459 24471, wolfgang.schweiger@uni-hohenheim.de


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