Frauen in der Wissenschaft: Josepha Witt [28.11.23]
Frauen in der Wissenschaft: Vor 100 Jahren wurde mit Margarete von Wrangell an der Uni Hohenheim die erste Frau auf eine ordentliche Professur in Deutschland berufen. Das Jubiläumsjahr nutzen wir, um regelmäßig Hohenheimer Wissenschaftlerinnen vorzustellen. Dieses Mal gibt Josepha Witt vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Intelligente Systeme in einem Kurz-Video Einblicke in ihren Alltag als Forscherin.
„Der Weg einer Veröffentlichung, vom Einreichen bis zur Publikation, ist besonders spannend in der Wissenschaft“, so Josepha Witt. „Denn man stellt sich immer die Frage: Ist es so schon gut genug, wie viel Arbeit stecke ich noch rein, was kann ich noch verbessern, dass am Ende das bestmögliche dabei rauskommt?“
Die Wirtschaftsinformatikerin promoviert aktuell am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Intelligente Systeme von Prof. Dr. Mareike Schoop. Hier forscht sie zu Anwendungsfeldern der Blockchain-Technologie.
Wissenschaftliches Arbeiten lernte sie bereits in der Schule kennen
„Ich habe schon während meiner Schulzeit die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens kennengelernt“, erinnert sich Josepha Witt – sie ging auf eine Spezialschule für Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik. Danach machte sie ihren Bachelor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart. Dort lerne sie auch ihren Mentor kennen, der ihr viele wichtige Dinge für eine wissenschaftliche Karriere erklärt hat. „So etwas ist sehr wichtig, wenn man selbst nicht aus einer Akademikerfamilie kommt“, sagt die Forscherin. Durch die Unterstützung ihres Mentors konnte Josepha Witt bereits als Studentin ihre Bachelorarbeit auf einer der größten deutschen Wirtschaftsinformatik-Konferenzen veröffentlichen! Während ihres Masters in Hohenheim fand sie dann den Mut, ihre heutige Doktormutter Prof. Dr. Mareike Schoop nach einer Promotionsstelle zu fragen.
Selbstdisziplin muss sein – damit die Doktorarbeit im Uni-Alltag nicht untergeht „Die Neugierde, Dinge genauer ergründen zu wollen, ist sehr wichtig für eine Promotion“, sagt Witt. Außerdem brauche man viel Selbstdisziplin, denn im Uni-Alltag hat man noch viele andere Aufgaben wie Vorlesungen und die Betreuung von Abschlussarbeiten. „Da ist die Doktorarbeit oft das einzige, das keine Deadline hat“. |
Josepha Witt ist eine von wenigen Frauen in der Wirtschaftsinformatik – das sei eine besondere Herausforderung. „Leider muss man immer noch einigen Menschen beweisen, dass man seinen Platz als Frau in diesem Gebiet verdient hat“, sagt die Forscherin.
Promotionsinteressierten Studentinnen rät sie, Promovierende anzusprechen und alle Fragen zu stellen, die man auf dem Herzen hat. „Ich rate auch, in Kontakt mit Professor:innen zu treten und als wissenschaftliche Hilfskraft erste Eindrücke zu sammeln und Kontakte zu knüpfen“.
Text: Hagenau