Aufbauhilfe REACT-EU: 2,6 Mio. € Förderung für Universität Hohenheim [04.11.21]
Komplexe Wechselwirkungen in klimagestressten Agrarsystemen durch modernste Visualisierungstechnologie besser verstehen – und daraus konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Gesellschaft ableiten: Das ist das gemeinsame Ziel des interdisziplinären Forschungsverbunds BioInterAct der Universitäten Hohenheim und Tübingen und des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart. Eine Förderung durch EU-Mittel aus dem EFRE-Fonds in Höhe von 2,6 Mio. € ermöglicht dafür nun die Anschaffung eines hochleistungsfähigen Imaging-Gerätepools sowie eines funktional gekoppelten Isotopen-Massenspektrometers. Betrieben wird die neue Forschungsinfrastruktur von der Core Facility Hohenheim. Die aktuelle Ausschreibungsrunde des EFRE-Programms durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg wurde ermöglicht durch eine Aufstockung aus dem Aufbauhilfeprogramm REACT-EU. Die Mittel dienen der Bewältigung der Pandemie-Folgen und sollen zur klimafreundlichen, digitalen und stabilen Erholung der Wirtschaft nach der Krise beitragen.
Die Bodengesundheit, die Entwicklung von Pflanzen und ihre Anpassung an wechselnde Nährstoffsituationen und häufende Wetterextreme, sowie die Vielfalt der Insektenarten und ihre Interaktionen mit den Pflanzen und dem Boden stellen ein sehr komplexes Netzwerk dar, das zusätzlich unmittelbar den Folgen der Klimaveränderung und weiteren Umwelteinflüssen ausgesetzt ist.
Um die komplexen Wechselwirkungen in klimagestressten Ökosystemen besser zu verstehen und die Entwicklung nachhaltiger Systeme für eine zukunftsfähige Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels zu unterstützen, bündeln die Universitäten Hohenheim und Tübingen sowie das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart ihr Fachwissen in einem interdisziplinären Verbund.
Der gemeinsame Forschungsansatz von BioInterAct setzt auf die Visualisierung der Interaktionen zwischen Pflanzen, Insekten und Böden. Dafür ist es notwendig, dasselbe Untersuchungsobjekt in den unterschiedlichsten Skalen (Meter bis Nanometer) durch verschiedene bildgebende Analyseverfahren räumlich und zeitlich zu charakterisieren.
Mit EU-Mitteln in Höhe von 2,6 Mio. € aus dem EFRE-Fonds kann die Universität Hohenheim ihre Core Facility dazu nun um fünf dringend benötigte Großgeräte erweitern:
- Konfokales Superresolution Mikroskop
- Konfokales Laser-Scanning Mikroskop
- Ramanmikroskop
- Environmental Scanning Elektronenmikroskop
- Isotopenverhältnis-Massenspektrometer
Die neue Forschungsinfrastruktur wird von der Core Facility Hohenheim betrieben und kann damit von allen Arbeitsgruppen der Universität Hohenheim sowie den beteiligten Kooperationspartnern genutzt werden.
Hintergrund EFRE
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist ein Strukturfonds der EU, mit dessen Hilfe der wirtschaftliche, territoriale und soziale Zusammenhalt innerhalb der EU gefördert wird.
Baden-Württemberg konzentriert sich mit seinem EFRE-Programm auf das Leitmotiv „Innovation und Energiewende“ und unterstützt gezielt die Themen Forschung und Innovation sowie Verminderung der CO₂-Emissionen.