Bioökonomie – Chance für benachteiligte Regionen  [21.02.23]

Können soziale Innovationen den Übergang zu einer kreislauforientierten Bioökonomie fördern? Und kann dies benachteiligte Regionen in Europa wiederbeleben? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Forschende im Verbundprojekt BIOLOC mit Beteiligung der Universität Hohenheim. Die Europäische Kommission fördert das Vorhaben im Rahmen des Programms „Horizon Europe“ mit insgesamt rund 2,5 Mio. Euro. Gut 210.000 Euro davon erhält das Hohenheimer Fachgebiet Innovationsökonomik unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Pyka.


Eine biobasierte Kreislaufwirtschaft gilt als das Wirtschaftsmodell der Zukunft. Dadurch, dass man Gegenstände länger nutzt, sowie durch Wiederverwendung und Recycling werden in einem solchen zirkulären System Materialkreisläufe geschlossen und natürliche Ressourcen geschont.

Doch wie lässt sich der Übergang zu einer kreislauforientierten Bioökonomie beschleunigen? Und wie lassen sich dabei gleichzeitig benachteiligte Regionen in Europa wiederbeleben? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Forschende im Rahmen des EU-Projekts BIOLOC.

Ihr Schlüssel zum Erfolg: Die Kombination von biobasierten mit sozialen Innovationen. Also neue Ideen und Methoden, die gesellschaftliche Probleme wirksamer lösen als bestehende Ansätze und das menschliche Miteinander verbessern.

Maßgeschneiderte Instrumente wollen die Forschenden für 12 ausgewählte Regionen umsetzen: In Spanien (Aragon), Griechenland (West Mazedonien), Bulgarien (Plovdiv), der Slowakei (Nitra), Slowenien, Kroatien (Adria), Ungarn (Nord), Rumänien (West), der Tschechischen Republik, den Niederlanden (Apeldoorn), Italien (Campana) und in Deutschland (Baden-Württemberg).

In die Untersuchungen fließen sowohl das Potenzial ein, das in der jeweiligen Region vorhanden ist, als auch die Barrieren, die einer Beteiligung sozial benachteiligter Menschen an den entsprechenden wirtschaftlichen Aktivitäten im Wege stehen. Die Hohenheimer Wissenschaftler:innen untersuchen, welche Voraussetzungen es in den jeweiligen europäischen Regionen gibt, um die Umstellung auf eine zirkuläre Bioökonomie zu fördern. Sie wollen strukturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten, die als Grundlage für Empfehlungen und maßgeschneiderte Maßnahmen dienen können.

Darauf aufbauend wollen sie regionsspezifische Informations- und Bildungsangebote für die Bevölkerung entwickeln und umsetzen. Zudem werden lokale Arbeitsgruppen mit allen Beteiligten eingerichtet. Das soll einerseits der Übergang zu einer zirkulären Bioökonomie fördern und andererseits einen Beitrag zur Wiederbelebung dieser Regionen leisten.

Projekt-Steckbrief

  • Titel: Biobased and social innovation to revitalize European local communities (Biobasierte und soziale Innovation zur Wiederbelebung europäischer lokaler Gemeinschaften) - BIOLOC
  • Fördersumme: 2.499.638 Euro (insgesamt), davon 214.750 Euro für die Universität Hohenheim
  • Förderinstitution: Europäische Kommission im Rahmen des Programms „Horizon Europe“
  • Dauer: 1.10.2022 – 30.9.2025
  • Beteiligte: Central European Initiative (CEI) Italien (Koordination) sowie 16 weitere Institutionen in Europa
  • Projekt-Website


Kontakt
Prof. Dr. Andreas Pyka, Universität Hohenheim, Fachgebiet Volkswirtschaftslehre, insbesondere Innovationsökonomik, +49 (0)711 459-24481, a.pyka@uni-hohenheim.de

Stephanie Lang, Universität Hohenheim, Fachgebiet Volkswirtschaftslehre, insbesondere Innovationsökonomik, +49 (0)711 459-24482, stephanie_lang@uni-hohenheim.de

Schwergewichte der Forschung

Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.


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