Umweltschonende Pflanzenernährung in Europa und China  [11.04.23]

Intensive landwirtschaftliche Bodennutzung bereitet Probleme – in Europa ebenso wie in China. Das kann ein nachhaltiges Nährstoffmanagement ändern und so zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Dieses Ziel haben sich Forschende des europäischen Verbundprojektes trans4num unter Koordination der Universität Hohenheim gesetzt. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit insgesamt rund 5 Mio. Euro. Davon erhalten das Fachgebiet Kommunikation und Beratung in ländlichen Räumen und das Forschungszentrum für Globale Ernährungssicherung und Ökosysteme etwas mehr als 1,1 Mio. Euro.


Die heutige Form der intensiven Landwirtschaft ist ohne den Einsatz von Düngemitteln nicht möglich. Hierzu werden vor allem Mineraldünger verwendet, die Stickstoff, Phosphor, Kalium und andere Elemente liefern. Der übermäßige Einsatz dieser Nährstoffe bringt jedoch zunehmend Umweltprobleme mit sich. Dazu gehört beispielsweise die Versauerung naturnaher Ökosysteme oder die Auswaschung von Nitrat, das sich in Oberflächen- und Grundwasser anreichert, sowie die Freisetzung von Ammoniak, das indirekt zum Klimawandel beiträgt.

Mit der Frage, wie dies vermieden werden kann, beschäftigen sich Forschende im Verbundprojekt trans4num (Transformation for sustainable nutrient supply and management). Die 14 Projektbeteiligten in Europa und deren 8 Partner in China setzen dabei auf sogenannte naturbasierte Lösungen. Gemeint sind Maßnahmen, die natürliche Prozesse und Eigenschaften von Ökosystemen nutzen, um zentrale gesellschaftliche Probleme wie die Grundwasserbelastung, den Biodiversitätsverlust und den Klimawandel abzumildern – und gleichzeitig einen deutlichen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nutzen bringen.

Diese naturbasierten Lösungen verfügen über ein beträchtliches Potenzial, die intensive landwirtschaftliche Bodennutzung verbessern. So könnte beispielsweise durch biobasierte Düngemittel sowie durch optimierte landwirtschaftliche Praktiken und Technologien die Umweltbelastung zurückgefahren werden. Gleichzeitig könnte die Nahrungsmittel- und Wassersicherheit erhöht und ein Beitrag zum Erreichen der Klimaziele geleistet werden. Die Forschenden im Projekt trans4num wollen diesen Ansatz für nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken in Europa und China weiter ausbauen und auf breiter Basis fördern.

Der Fokus liegt dem Nährstoffmanagement, also die Frage, wie biobasierte Nährstoffquellen, Fruchtfolgen und Nährstoffflüsse nachhaltig weiterentwickelt und optimiert werden können. Ziel ist es, die Nährstoffverluste aus organischen und mineralischen Düngemitteln zu reduzieren und zugleich sicherzustellen, dass sich die Bodenfruchtbarkeit nicht verschlechtert.

Projekt-Steckbrief

  • Titel: Transformation for sustainable nutrient supply and management – trans4num
  • Fördersumme: rund 5 Mio. Euro insgesamt, davon 1,1 Mio. Euro für Hohenheim
  • Förderinstitution: Europäische Kommission im Rahmen des Programms „Horizon Europe“
  • Dauer: 1.12.2022 – 26.11.2026
  • Beteiligte: 14 Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen in Europa und  8 in China
    Koordination des europäischen Konsortiums: Fachgebiet Kommunikation und Beratung in ländlichen Räumen, Universität Hohenheim

Kontakt
Prof. Dr. Andrea Knierim, Universität Hohenheim, Fachgebiet Kommunikation und Beratung in ländlichen Räumen, +49 (0)711 459 22646, andrea.knierim@uni-hohenheim.de


Schwergewichte der Forschung

Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.


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