KI in Studium und Lehre: Die Zukunft ist jetzt!  [09.11.23]

Mit ChatGPT & Co hat generative KI in diesem Jahr endgültig unseren Alltag erreicht. Doch welche Rolle spielen diese Systeme eigentlich für Hohenheimer Studierende? Wie wird KI bereits an der Uni eingesetzt? Wie unterstützen Digital-Coaches Hohenheimer Lehrende? Und: Wie kannst DU mithelfen, Reformen der Hohenheimer Studiengänge mitzugestalten? Unser Thema der Woche im Rahmen des Themenmonats „Besser studieren“!

 

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Beim Themenmonat „Besser studieren“ stehen euer Feedback und eure Ideen im Mittelpunkt. Zum Beispiel bei der Umfrage der Woche auf Instagram oder bei der Idee-Plattform "Besser studieren". Weiter diskutieren könnt ihr in den AGs Lehre 2030 oder bei der Podiumsdiskussion am Tag der Lehre (1.12.)

 

ChatGPT ist in aller Munde. Doch wie intensiv nutzen Hohenheimer Studierende generative KI-Systeme bisher eigentlich tatsächlich? An unserer Instagram-Umfrage der Woche (nicht-repräsentativ) haben sich dazu insgesamt 632 Studierende geäußert.

Das Ergebnis zeigt ein geteiltes Bild: Zwar geben Zweidrittel der Studierenden an, generative KI zu nutzen. Fester Bestandteil des Alltags sind diese Systeme allerdings bisher nur bei 8 %. Und ein Drittel gibt an, bislang gar keinen Gebrauch davon zu machen.

Immerhin die Hälfte der Nutzer:innen berichtet, generative KI auch schon mal im Rahmen des Studiums eingesetzt zu haben. In den meisten Fällen erfolgte dies selbständig. 10 % geben aber auch an, dass sie KI schon einmal unter Anleitung in Lehrveranstaltungen genutzt haben.

 

 

      

KI in Haus- und Abschlussarbeiten

Tatsächlich erlaubt die Uni Hohenheim seit diesem Semester offiziell, dass ChatGPT & Co auch in Hausarbeiten und Abschlussarbeiten eingesetzt werden dürfen, sofern der:die Prüfer:in damit einverstanden ist.

Dafür gibt es allerdings bestimmte Voraussetzungen und Regeln. Unter anderem muss der Einsatz von KI dokumentiert werden und Studierende tragen – wie bisher auch – die volle Verantwortung für die wissenschaftliche Korrektheit ihrer Arbeiten.

Als Leitlinie dient ein Beschluss des Hohenheimer Senats. Welche Regeln im Einzelfall zu beachten sind, geben die Prüfer:innen in den jeweiligen Lehrveranstaltungen bekannt.

Einen allgemeinen Überblick zum Thema für Studierende, aber auch für Lehrende, bietet ab sofort auch eine neue FAQ-Seite. Unter anderem gibt es hier Antworten auf Fragen wie:

- Darf ich auch in einer Klausur KI-Systeme benutzen?
- Wie muss ich den Einsatz von KI kenntlichen machen?
- Können mir Nachteile entstehen, wenn ich keine KI verwende?

Für Lehrende gibt es darüber hinaus die Handreichung "ChatGPT in der Hochschullehre".


KI-Kompetenz im Studium trainieren

Generative KI verantwortungsvoll und effizient zu nutzen, ist eine Kompetenz, die erlernt sein will. Die Uni Hohenheim will Studierenden dafür das notwendige Rüstzeug mit auf den Weg geben.

In einigen Lehrveranstaltungen ist KI deshalb schon heute fester Bestandteil. Im Studiengang „Sustainability & Change“ gehen Studierende in diesem Semester beispielsweise der Frage nach, wie KI das Nachhaltigkeits-Marketing verändert. Und Professor Henner Gimpel vom Fachgebiet Digitales Management lädt Studierende zum Hackathon im Hörsaal.  

Du willst über deinen regulären Stundenplan hinaus noch mehr Digital-Kompetenzen sammeln? Dann bist du bei AIDAHO an der richtigen Stelle. Das studienbegleitende Zertifikatsprogramm richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen.

Das Angebot reicht von Einführungen in Tools für KI & Data Science (Phython, R, SQL) über Spezialisierungen für einzelne Studienfächer bis hin zu besonderen Specials, wie Hackathon-Events mit Unternehmenspartnern. Die ersten beiden Studentinnen haben letzte Woche ihr AIDAHO-Zertifikat erhalten (Mehr…). Übrigens: AIDAHO bietet auch regelmäßig spannende Vorträge (ADIDAHO Lectures), die sich an alle Uni-Angehörige richten.

Speziell für Wiwis gibt es außerdem das hochschulübergreifende Projekt ABBA.

 

Digitaler Lernpartner & digitales Klausur-Feedback

KI begegnet Studierenden an der Uni Hohenheim aber auch noch auf ganz andere Weise.

Beispielsweise können Wirtschaftsinformatik-Studierende bei der Erstsemester-Klausur „Betriebliches Informationsmanagement“ ein ausführliches KI-Feedback zu ihren Stärken und Schwächen erhalten. Aus Sicht von Professorin Mareike Schoop ist der Hohenheimer „ExamBuddy“ eine ideale Ergänzung zu persönlichen Beratungsgesprächen. Denn bei Prüfungen mit 600 Teilnehmer:innen und mehr ist eine Klausurbesprechung ansonsten nur in Einzelfällen möglich.

"Besser studieren" vor der Mensa (16.11.)

Am Donnerstag, den 16.11., erwartet Euch das Team hinter „Besser studieren“ und dem Projekt „Lehre 2030“ zur Mittagszeit mit einem Info-Stand vor der Mensa.

In Kürze soll ChatGPT an der Uni Hohenheim außerdem clevere Konkurrenz bekommen: Das Hohenheimer Chat-Bot-System PET ist ähnlich versiert wie ChatGPT und reagiert sogar auf Sprachbefehle. Der Clou: PET wird mit spezifischen Informationen zu Hohenheimer Lehrveranstaltungen gefüttert. Anschließend soll der ChatBot für Studierende als Lernpartner zur Verfügung stehen.

 

Deine Perspektive zählt!

In Zukunft sollen digitale Elemente in allen Studiengängen eine noch größere Rolle spielen – und zwar so, dass sie in Kombination mit der Präsenz-Lehre einen echten Mehrwert für die Studierenden bieten.

Dabei ist der Uni die Perspektive der Studierenden ganz besonders wichtig. Du hast Lust dich einzubringen? Dann werde Teil der Initiative „Lehre 2030“! Beispielsweise kannst du als studentisches Mitglied im Think-Tank „Strukturentwicklung Studiengänge“ (AG 3) mithelfen, die Weichen für diese und andere aktuelle Reformen zu stellen!  

Auch interessierte Lehrende und andere Uni-Beschäftigte sind in den AGs der Initiative „Lehre 2030“ herzlich willkommen.

 

 Digital-Coaches unterstützen Lehrende

   

Generative KI bietet im Kontext des Studiums vielfältige neue Möglichkeiten. Doch auf Lehrende kommen auch neue Herausforderungen zu. Beispielsweise müssen sie entscheiden, ob bisherige Prüfungs- und Lehrformate im Zeitalter von ChatGPT & Co weiterhin geeignet sind oder ggfs. angepasst und weiterentwickelt werden müssen.

Orientierung bietet dabei in Kürze ein neuer Selbstlernkurs auf ILIAS: „Prüfungen und Leistungsnachweise in einer Welt mit generativen KI-Tools wie ChatGPT“ – eine Ergänzung zum bestehenden Kurs „ChatGPT und Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre“


Individuelle Hilfestellung leisten außerdem die Digital-Coaches der Arbeitsstelle Hochschuldidaktik. Wie das ganz konkret aussehen kann, stellen sie in einem Workshop am Tag der Lehre (01.12.) vor – am Beispiel von drei aktuellen Projekten.

„Gemeinsam mit Lilli Frank und Professor Siegmar Otto vom Studiengang ‚Sustainability & Change‘ arbeiten wir an einer Neuausrichtung des Moduls ‚Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten‘. Das Ziel ist, Studierenden von Anfang zu vermitteln: Wie kann ich KI verantwortungsvoll und effizient nutzen? Und wo liegen die Fallstricke?“, berichtet Digital-Coach Marja Wendholt.

 

„An der Fakultät Agrarwissenschaften arbeiten wir mit Professor Michael Kruse an einem ganz ähnlichen Ziel: Im Mittelpunkt steht hier das wissenschaftliche Schreiben“, ergänzt Digital-Coach Robyn Vasco. „Und Falk Gogolla sowie Professor Christian Krupitzer (Mitinitiator des AIDAHO-Projekts) unterstützen wir gerade bei der Umsetzung eines Selbstlernkurses auf ILIAS. Dieser soll dann sowohl Studierenden als auch Beschäftigten offenstehen, die sich damit vertraut machen möchten, welche Möglichkeiten ChatGPT im Bereich der Datenanalyse für das wissenschaftliche Arbeiten bietet.“

Wer mehr über die Projekte erfahren und mit den Digital-Coaches ins Gespräch kommen will, sollte die Gelegenheit dazu am Tag der Lehre nicht verpassen. Die Anmeldung ist noch bis zum 20. November möglich.

Text: Leonhardmair


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