Kommuniqué zur UN-Biodiversitätskonferenz  [18.11.22]

Der Verlust der Artenvielfalt gilt, neben dem Klimawandel und der Welternährung, als eines der großen globalen Probleme. Dem entgegenzuwirken ist das erklärte Ziel der Universität Hohenheim und ihrer rund 50 Partner-Hochschulen in der „Association for European Life Science Universities“ (ICA). Anlässlich der UN-Biodiversitätskonferenz (COP 15) vom 5. bis 17. Dezember 2022 in Montreal (Kanada), auf der ein neuer globaler Rahmen für die biologische Vielfalt verabschiedet werden soll, hat die ICA ein Kommuniqué veröffentlicht. Es thematisiert die Rolle der europäischen Life Science Universitäten bei der Bewahrung und Stärkung der biologischen Vielfalt.


In dem Kommuniqué, das die ICA auf ihrem „Rectors and Deans Forum“ am 20. und 21. Oktober 2022 in Kaunas (Litauen) beschlossen hat, betonen die Unterzeichnenden die Bedeutung der Artenvielfalt: Auch für künftige Generationen sei sie entscheidend für die Stabilisierung des Klimas und zur Bereitstellung der genetischen Ressourcen für Lebensmittel, Medizin und Biomaterialien.

„Um dem Artenverlust entgegenzuwirken, muss weltweit die Nutzung mariner und terrestrischer Ressourcen umgestellt werden“, erklärt Prof. Dr. Stephan Dabbert. Der Rektor der Universität Hohenheim ist seit dem Forum Mitglied des ICA-Vorstands. Langfristiges Ziel sei eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. „Das Thema Biodiversität muss künftig noch stärker in der Land- und Forstwirtschaft, der Fischerei, bei biobasierten Industrien und bei der Stadtentwicklung bedacht werden.“

Die in der ICA zusammengeschlossenen europäischen Life Science Universitäten erklären in ihrem Kommuniqué, dass universitäre Bildung, Forschung und Innovation wichtige Säulen für den Übergang zu einer nachhaltigen zirkulären Bioökonomie seien. Sie verpflichten sich daher, den Erhalt der biologischen Vielfalt zusammen mit Klimaneutralität und nachhaltiger Nahrungsmittelproduktion in den Fokus ihrer Lehre und Forschung zu stellen.

An der Universität Hohenheim ist die Bioökonomie das fakultätsübergreifende Leitthema. Ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität ist unter anderem das Kompetenzzentrum für Biodiversität und integrative Taxonomie (KomBioTa), eine gemeinsame Einrichtung mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart. „Doch wir forschen nicht nur dazu, sondern leben dieses Leitbild gemeinsam mit unseren Studierenden“, so Prof. Dr. Dabbert. Etwa mit dem Arbeitskreis „Ökologischer Campus“: Die Initiative der Hohenheimer Gärten und mehrerer Fachgebiete setzt sich mit Unterstützung von Studierenden erfolgreich dafür ein, die Biodiversität auf dem artenreichsten Campus des Landes weiter zu steigern.


HINTERGRUND: ICA – Association for European Life Science Universities

Die ICA ist ein Netzwerk von mehr als 50 Universitäten in 29 Ländern Europas. Die Life-Science-Universitäten befassen sich mit Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Klimawandel, Lebensmittelproduktion und -verbrauch, der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen, der biologischen Vielfalt, dem Umweltschutz und der ländlichen Entwicklung. Die ICA und ihre Mitglieder arbeiten gemeinsam am Übergang zu einer europäischen und globalen nachhaltigen Bioökonomie. Die Universität Hohenheim ist seit 2021 nach mehrjähriger Pause Mitglied des Netzwerks.

Text: Elsner


Zurück zu Themenservice