Hohenheimer Gärten: Die Himalaja-Zeder

Was blüht uns im Februar?  [03.02.20]

Wohin lohnt sich der Spaziergang dieser Tage besonders? Was gibt es zu entdecken? Und natürlich: Was blüht? Jeden Monat präsentieren die Hohenheimer Gärten jeweils eine botanische Besonderheit im Online-Kurier. Dieses Mal: Die Himalaja-Zeder – Cedrus deodara (ROXB. EX D. DON) G. DON ‚Eisregen’

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Die Sorte ‚Eisregen’ der Himalaja-Zeder wurde vor 1978 in einer deutschen Baumschule von Günther Horstmann entdeckt. Mit ihrer starken Verzweigung und den stahlblauen Nadeln wirkt sie kühlend wie ein Eisregen auf den Betrachter. Sie stammt aus der afghanischen Provinz Paktia und gilt als besonders winterhart.
Die Wildart der Himalaja-Zeder stammt aus dem Himalaja-Gebirge von Kaschmir und Südwest-Tibet bis Nepal in Höhenlagen von 1300-3300 m ü.NN.


Die Himalaja-Zeder, lat. cedrus = Baum-Wacholder wird im Naturstandort bis zu 50 m hoch, in Mitteleuropa ist sie aufgrund ihrer Frostempfindlichkeit nicht ganz so wüchsig. Der Gipfeltrieb der Wildart wächst stark hängend, bei der Auslese ‚Eisregen’ ist dies weniger ausgeprägt.

Merkmale und Eigenarten der Himalaja-Zeder

Sie bildet eine schwarzgraue Schuppenborke aus. Die Nadeln sind 2-6 cm lang, 1-1,5 mm breit und besitzen allseits Spaltöffnungslinien. Je Kurztrieb sind 20-30 Nadeln vorhanden. Sie sind grün bis blaugrün gefärbt, bei der Sorte hellblau-grau. 

Die Pollenzapfen erscheinen im Spätsommer und erblühen ab September. Die fassförmigen, 7-13 cm langen und 5-9 cm breiten Samenzapfen stehen am Kurztrieb. Zunächst sind sie grünlich gefärbt, zur Reife werden sie dunkelbraun. Wie bei den Tannen, zerfällt der Zapfen zum Zeitpunkt der Samenreife. 

Vielfältige Verwendung für Schiffsbau, Straßen und in der Medizin


In Indien nutzte man die Himalaja-Zeder zum Schiffsbau. In China findet die Art als Straßenbaum Verwendung. Das Öl aus den Nadeln besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und wird in der ayurvedischen Medizin verwendet. Im West-Himalaja galt die Baumart im antiken Indien als heilig, altindisch devadara = Holz oder Baum der Götter.

Das Kieferngewächs wurde zuerst vom schottischen Chirurgen und Botaniker William Roxburgh (1751-1815) beschrieben. Die ebenfalls schottischen Botaniker David Don (1799-1841) und George Don (1798-1856) überarbeiteten die Beschreibung später.

Text: R. Gliniars, R. Bäßler, J. Waedt, A. M. Steiner
Fotos: A. M. Steiner

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