Was blüht uns … im April?

Die Blut-Johannisbeere  [11.04.23]

Die Blut-Johannisbeere ist ein blutrot (=lat. sanguineus) blühender Zierstrauch aus der Familie der Stachelbeergewächse, Grossulariaceae. Der Name Johannisbeere resultiert aus dem Umstand, dass die Früchte um den Johannitag, den 24. Juni, reifen. Der Namensteil Blut- verweist augenscheinlich auf die leuchtend roten Blüten der Pflanze. Die Hohenheimer Gärten präsentieren Ribes sanguineum PURSH in der Reihe „Was blüht“ im Monat April.

Bild: Steiner


Die Heimat der Blut-Johannisbeere ist das westliche Nordamerika von Nord-Kalifornien bis Kanada in Höhenlagen bis 2.000 m ü. NN. Dort gedeiht sie an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit durchlässigen bis humosen, nährstoffreichen Böden, oft an Waldrändern. Sie ist trockentolerant und winterhart bis zu -25 °C.

Sie ist ein laubabwerfender, locker beasteter, aromatischer Strauch mit 2 bis 4 m Höhe und bis zu 2 m Breite. Die rotbraune, glänzende Rinde weißt auf ältere Äste hin, wohingegen die jungen Triebe noch hell- bis graubraun gefärbt sind.


An den Zweigen befinden sich wechselständig angeordnete, rundliche, an der Basis herzförmige, dunkelgrüne, 3 - 5 lappige Blätter mit 5 bis 10 cm Breite. Oberseits sind sie runzelig geformt, unterseits weiß-filzig behaart. Sie dienen als Futter für die Larven zahlreicher Motten und Schmetterlinge.

Nahrung für Schmetterlinge und Vögel


Gleichzeitig mit den Blättern, erscheinen von April bis Mai die Blüten. Diese blühen rot bis rosarot zu 10 bis 20, in bis zu 8 cm langen, dichten hängenden Trauben. Mit ihrem Nektarangebot locken sie Schmetterlinge und Kolibris an. Die Beeren sind 1 cm dick, blauschwarz gefärbt und bereift. Zahlreiche Vögel verzehren die Früchte, auch für den Menschen sind sie essbar und schmecken herb-sauer.

1826 gelangte die Art durch David Douglas nach England. Die Blut-Johannisbeere dient hauptsächlich als Zierpflanze und lässt sich auch gut mit gelb blühenden Frühjahrsblühern kombinieren. Sie ist widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Heutzutage sind viele Zuchtformen erhältlich mit rot- bis weißfarbenen Blüten.

Die Blut-Johannisbeere ist eine von 150 Arten der Gattung Ribes, der einzigen Gattung der Stachelbeergewächse. Das lateinische Wort Ribes stammt vom arabischen ribâs ab, einer im Libanon wachsenden Rhabarberart. Sie wurde erstmals vom deutsch-amerikanischen Botaniker und Gärtner Frederick Traugott Pursh (1774-1820) beschrieben.

Text: R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner
Fotos: A. M. Steiner


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