Hohenheimer Gärten: Die Zierquitten
Was blüht uns im März? [26.03.21]
Beliebte Ziersträucher sind die Zier- oder Scheinquitten mit einer Vielfalt an lang blühenden, farbenprächtigen und duftenden Blüten. Die dornenlose Kulturform der Japanischen Quitte ‚Cido’ ist aufgrund des hohen Säure- und Vitamin C - Gehaltes sowie ihrer Winterhärte als Nordische Zitrone bekannt und wird insbesondere in Lettland als Ersatz für die nicht winterharte Echte Quitte großflächig angebaut.
In den Hohenheimer Gärten wachsen vier Arten, die Japanische Zierquitte Chaenomeles japonica, die Chinesische Zierquitte C. speciosa, die Cathaya-Scheinquitte, C. cathayensis und die Kreuzung der beiden, C. x superba. Am besten gedeihen sie auf mäßig nährstoffreichen, eher sauren Böden und in schattigen Lagen.
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Weiße und rote aromatisch duftende Blüten
Je nach Art werden die dichtverzweigten, tiefwurzelnden Sträucher ein bis zwei Meter hoch. C. cathayensis wird sogar bis zu sechs Meter hoch. Die Zweige sind meist bedornt. Die Blätter sind länglich bis eiförmig, gezähnt, je nach Art trüb oder glänzend grün. Sie besitzen weiße bis rottönige, mehr oder weniger weitgeöffnete, nektarreiche Blüten, die bis zu vier Zentimeter breit werden und intensiv aromatisch duften. Diese öffnen sich von März bis April.
Nach Bestäubung durch Bienen und Hummeln reifen ab September die apfel-, birnen- oder walzenförmige Früchte, die gelb, gelbgrün oder gelbrot gefärbt sind und einen sehr aromatischen Duft verströmen. Sie klaffen nach der Reife auseinander; gr. chainein = spalten oder klaffen und gr. melis = Apfelbaum. Ein ausgewachsener Strauch produziert ein bis drei Kilogramm Früchte im Jahr. Die Samen machen bis zu 10 % der Fruchtmasse aus.
Früchte können zu Marmeladen, Quittenbrot oder zur Parfümherstellung verarbeitet werden
Die Zierquitte wird gerne in Hausgärten und als Wildobst gepflanzt. Die Früchte eignen sich nicht für den Rohverzehr. Fruchtfleisch oder Saft können in Mischung mit säurearmen Fruchtarten zu Marmeladen, Quittenbrot, kandierten Früchten verarbeitet oder als Getränk vergoren werden. In den Heimatländern werden die Früchte zur Parfümherstellung verwendet. Das Obst sollte vor Frosteintritt geerntet werden und ist bei 2,5 °C bis zu vier Monate haltbar.
Die Zierquitten zählen zu den Rosengewächsen, erstmals beschrieben wurden sie vom englischen Botaniker John Lindley (1799 - 1865).
Text: R. Gliniars, R. Bäßler, L. Wang, A. M. Steiner
Fotos: A. M. Steiner