Was blüht uns... im März?

Der Sanddorn  [12.03.25]

Orangerot leuchten sie im Herbst und auch im Winter: die Früchte des Sanddorns. Mit seinen auffälligen Früchten und seinen langen, silbrig schimmernden Blättern imponiert der Strauch allein schon mit seiner Erscheinung. Doch die Früchte haben es auch in sich...

Bild: Johannes Kranich | stock.adobe


Neben karotinoiden Farbstoffen und Apfelsäure enthalten die Früchte des Sanddorns erstaunlich viel Vitamin C: 100 g Fruchtfleisch beinhalten je nach Sorte 100 bis 1200 mg Vitamin C. Dies ist deutlich mehr als der Vitamin-C-Gehalt von Zitrusfrüchten: bei diesen enthalten 100 g Fruchtfleisch 50 mg Vitamin C.

Herkunft


Der Sanddorn stammt ursprünglich aus den gemäßigten und kühleren Regionen Europas und Asiens. Besonders wohl fühlt er sich in sandigen, kargen Böden, weshalb er häufig in Küstenregionen und an Flussufern wächst. In Deutschland ist er vor allem an der Nord- und Ostseeküste sowie in trockenen, sonnigen Gebieten zu finden.

Merkmale, Besonderheiten, Anpflanzung

Der Sanddorn ist ein Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von bis zu sechs Metern erreichen kann. Er entwickelt sogenannte Sprossdorne, also verholzende Seitentriebe.

Der Sanddorn ist zweihäusig. Das heißt, es gibt weibliche und männliche Pflanzen.

Pflanze finden

Seine schmal-lanzettlichen Blätter sind silbrig-grün und geben ihm ein charakteristisches Äußeres. Der gesamte Blattrand rollt sich leicht nach unten. Die Blattoberseite ist anfangs mit sternförmigen Haaren besetzt, verkahlt später und zeigt dann eine silbrig-grau-grüne Färbung. Die Blattunterseite ist dicht mit Schildhaaren bedeckt und weiß-filzig.

Eine Besonderheit des Sanddorns ist sein tiefes Wurzelsystem, das ihn widerstandsfähig macht gegenüber Trockenheit. Zudem geht er in seinen Wurzelknöllchen eine Symbiose mit stickstoff-fixierenden Bakterien ein, was ihm ermöglicht, auch nährstoffarme Böden erstzubesiedeln. Der Sanddorn wird gern zur Befestigung von Dünen und Hängen gepflanzt, da seine Wurzeln den Boden stabilisieren.

Für den Garten eignet sich der Sanddorn als Windschutz und als Vogelnährgehölz. Für eine Ansiedlung in kleineren Zier- oder Nutzgärten ist dagegen Vorsicht geboten. Mit seiner ausgeprägten Wurzelbrut, also seinen Wurzelausläufern, und seinem ganzes Wurzelsystem kann der Sanddorn die Pflanzfläche weitflächig durchwurzeln und Nachbarpflanzen im Lauf der Zeit verdrängen.

Blüte und Fruchtbildung

Die Blüten sind gelblich-grün und unscheinbar. Weibliche Blüten (auf weiblichen Sträuchern) haben kurze Stiele. Männliche Blüten (auf männlichen Sträuchern) sind sitzend und bilden kurze Trauben aus jeweils vier bis sechs Blüten.

Die Blüten erscheinen im März und April, bevor die Pflanze Blätter austreibt. Bestäubt wird der Sanddorn durch den Wind.

Ab August bis in den Winter hinein reifen auf den weiblichen Sträuchern die leuchtend orangefarbenen Steinfrüchte, botanisch gesehen Nüsse, die von Blütenbodengewebe umgeben sind. Sie sind beerenartig saftig und haben einen großen Steinsamen – er ist die eigentliche Frucht, eine Nuss.

Die Steinfrüchte werden verbreitet durch Vögel, die sie fressen und in ihren Kotbällchen wieder ausscheiden. Vor allem Fasane, Stare und Drosseln sind hier zu nennen.

Hoher Vitamin-C-Gehalt, Ernte und Verwendung


Die Früchte sind äußerst reich an Vitamin C, Beta-Carotin und anderen wertvollen Nährstoffen. Aufgrund ihres hohen Säuregehalts schmecken sie roh sehr sauer. Verarbeitet zu Säften, Marmeladen oder Likören, werden sie zu köstlichen Produkten. „Kostbar“ werden Erzeugnisse aus Sanddorn allein schon, weil die Ernte trotz des reichen Fruchtansatzes mühsam ist: die Früchte sitzen sehr fest an den Zweigen und werden deshalb abgekämmt. Auch die Dornen erschweren die Ernte. Hinzu kommt die lange Anlaufphase von etwa sechs bis acht Jahren bis zur ersten Ernte.

Aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts wird Sanddorn auch in der Naturheilkunde und Kosmetik geschätzt. Sanddornöl – gewonnen aus dem Samen der Frucht – wird für Hautpflegeprodukte verwendet, während Sanddornsaft als natürlicher Immun-Booster gilt. Sanddorn weist mehr als 100 verschiedene bioaktive Substanzen auf. Der besondere Wert liegt im sehr hohen Vitamin C-Gehalt und den enorm hohen Konzentrationen von Calcium und Magnesium.

Name

Der aus dem Griechischen kommende Gattungsname „Hippophaë“ leitet sich ab von Pferd (= hippos) und Licht (= phaos) und bezieht sich ursprünglich auf einen antiken, dornigen Strauch, der als Augenheilmittel für Pferde verwendet wurde. Wahrscheinlich handelte es sich bei diesem Strauch um ein Wolfsmilchgewächs und nicht um Sanddorn. Der schwedische Naturforscher Carl von Linné übertrug den Namen auf den Sanddorn. Der von Linné vergebene Artname ‚rhamnoides‘ leitet sich ab vom lateinischen Wort rhamnus = Dorn und weist auf die wehrhafte Bedornung des Strauches hin. – Der Sanddorn gehört zur Familie der Ölweidengewächse (Elaegnaceae).

Text: R. Gliniars, J. Raff, S. Braunschweiger, A. M. Steiner
Fotos: Michael Meijer, yanadjan (stock.adobe) | Susanne Braunschweiger, Robert Gliniars

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