Hohenheimer Gärten: Der Rhododendron – Rhododendron L
Was blüht uns im Mai? [22.05.19]
Im Frühling ist das Rhododendron-Quartier im Exotischen Garten am Wirtshaus zur Stadt Rom ein besonderer Blickfang. Ab Mitte April steht der Großteil der Arten in voller Blüte. Ein Besuch lohnt sich zu dieser Jahreszeit besonders.
Rhododendron zählt zu den artenreichsten Gehölzgattungen und ist auf vier Kontinenten zu finden. Nahezu 1300 Arten kommen in Europa, Nordamerika, Asien und mit 2 Vertretern sogar in Australien vor, einzig in Afrika und Süd-Amerika kommen keine vor. Ihr Verbreitungszentrum liegt in Ost-Asien, Himalaja bis Süd-China, Malaysia, Neu-Guinea und Japan. In Europa gibt es neun Arten.
Sie besiedeln unterschiedlichste Lebensräume von Meereshöhe bis auf über 5000 m Höhe. Typischerweise gelten sie als Bewohner der Gebirge mit einer Vorliebe für hohe Niederschläge. Aber auch ungewöhnlichere Standorte wie Canyons, tropische Regenwälder oder Moore beherbergen vielgestaltige Arten.
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Immergrüne Blätter und farbenfrohe Blüten
Rhododendron sind immergrüne und sommergrüne Pflanzen, letztere werden umgangssprachlich als Azaleen bezeichnet. Es gibt Zwergformen in arktischen Regionen, die nur 0,1-0,2 m hoch werden, aber auch Bäume, die Höhen bis zu 50 m erreichen können.
Die Blätter sind wechselständig, ganzrandig und liegen an den Zweigenden gehäuft vor. Auf der Blattunterseite befindet sich z.T. dichter Haarfilz (= Indumentum) oder sie ist beschuppt.
Je nach Art und Sorte blühen Rhododendron ab Februar bis Juni in allen Farben. Die Blüten stehen in endständigen, doldenartigen Trauben. Die Einzelblüten sind leicht zygomorph, röhren- trichter- glocken-, teller- oder radförmig. Die 5 Kronblätter sind verwachsen. Oftmals besitzen sie Zeichnungen, sogenannte Saftmale, die die Blüte für Bestäuber attraktiv machen.
Später im Jahr reifen langgestreckte, 5-teilige, verholzende Kapseln. Diese enthalten zahlreiche, sehr feine Samen. Das Tausendkorngewicht liegt bei 0,1 bis 1 Gramm.
Große Vielfalt – meist in Gruppen gepflanzt
Rhododendron zählen zu den beliebtesten Ziersträuchern in unseren Gärten vor allem aufgrund ihrer prachtvollen Blüten. Mit bis zu 12.000 Hybriden ist das Sortiment unüberschaubar groß. Sie werden häufiger in Gruppen, denn als Solitärpflanze gesetzt. Begrenzend sind die Minimaltemperatur und auch die Bodenverhältnisse. Als Flachwurzler benötigen sie lockeren, luftdurchlässigen, humusreichen, gleichbleibend feuchten, sauren Boden. Sie sollten regelmäßig gedüngt werden.
Der Name Rhododendron stammt aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß Rosenbaum (Rhodon = Rose und dendron = Baum). Das Wort mit der Endung –on liegt im Neutrum vor, so dass es korrekt das Rhododendron heißen müsste. Laut Duden sind sowohl der und das Rhododendron möglich.
Rhododendron zählt zur Pflanzenfamilie der Heidekrautgewächse, Ericaceae. Die Gattung wurde erstmals vom schwedischen Arzt und Naturforscher Carl von Linné (1707-1778) beschrieben.
Text: R. Gliniars, R. Bäßler, A. M. Steiner
Fotos: A. M. Steiner & R. Gliniars