Was blüht uns im … Januar
Die Edel-Tanne [25.01.23]
Sie stammt aus dem feuchten pazifischen Nordwesten der USA. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Washington über Oregon bis nach Nordwestkalifornien. In den Küstengebirgswäldern und der Kaskadenkette findet man sie auch in Höhenlagen zwischen 650 und 1700 Metern.
Der beliebte Parkbaum ist widerstandsfähig, aber schwierig
In Mitteleuropa ist sie als Parkbaum beliebt, häufig wird die Gartenform „Glauca“ angebaut. Eine hohe Luftfeuchtigkeit sowie lockere, tiefgründige und fruchtbare Böden mit guter Wasserversorgung sind ideale Standortbedingungen. Des Weiteren ist die Edel-Tanne zwar etwas spätfrostgefährdet, aber widerstandsfähig selbst bei Temperaturen von bis zu -20°C. Trotzdem ist sie als schwierige Baumart einzustufen, da sie weder bei zu viel oder zu wenig Sonne und Bodenfeuchte richtig gedeihen kann.
Edel-Tannen erreichen ein erstaunliches Alter
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Im Naturstandort wird sie bis zu 80 m hoch (lat. procera = hoch) und bis zu 800 Jahre alt, was damit das höchste Alter aller Tannen ist. Der Stamm der Edel-Tanne wächst gerade und walzenförmig. Die Krone ist symmetrisch und kegelförmig, dabei nicht so dicht wie bei anderen Tannenarten, sondern erscheint, besonders bei jüngeren Bäumen, meist durchsichtig. Die Rinde ist eher glatt, grau und ist mit 2 bis 5 cm relativ dünn.
Die Zweige sind rötlich-braun gefärbt, behaart und stehen im rechten Winkel vom Stamm ab. An den Zweigen befinden sich dicht stehende, stumpfe Nadeln mit einer Länge von ca. 25 bis 35 mm und einer Lebensdauer von bis zu 12 Jahren.
Zapfen und Nadel der Edel-Tanne sind beliebte Weihnachtsdekoration
Im Mai blühen die unscheinbaren, weiblichen Blütenzapfen und dunkelrote männliche Zapfen auf der Zweigunterseite. Die reifen Zapfen sind besonders, mit bis zu 24 cm Länge und bis zu 7 cm Dicke die größten Zapfen aller Tannenarten. Die Samenreife tritt von Ende August bis Mitte September ein. Die braunen Samen sind etwa 13 mm lang und geflügelt mit einem Tausendkorngewicht von rund 30 g.
Aufgrund der langen Haltbarkeit ihrer Nadeln ist die Edel-Tanne in der Advents- und Weihnachtszeit die am häufigsten genutzte Schmuckgrünart und wird als Christbaum angebaut. Ihr weißes, weiches Holz ist leicht zu bearbeiten und eignet sich als Bau- und Konstruktionsholz, das vor allem in Japan sehr begehrt ist. Von den Tannenarten im Nordwesten der USA gilt das Holz als das wertvollste.
Die Edel-Tanne gehört zur Familie der Kieferngewächse, Pinaceae. Sie wurde erstmals vom deutsch-amerikanischen Gärtner und Botaniker Alfred Rehder (1863-1949) beschrieben.
Text: R. Gliniars, L. Kunert, R. Bäßler, A. M. Steiner
Fotos: A. M. Steiner