Bastian Hörmann hat an der Universität Hohenheim den Bachelor Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie studiert und dann den Master in Lebensmittelwissenschaft und -technologie angehängt. Heute arbeitet er beim Lebensmittelhersteller ADM Wild im Produktmanagement.
Seine Tipps
Während der letzten Schuljahre die Richtung für ein mögliches Studium ausmachen.
Sich nach dem Abitur Zeit nehmen zum Orientieren.
Keine Scheu haben, den Kontakt zu Studierenden zu suchen - soziale Medien machen es leicht.
Praktika ins Studium einbauen.
Den Arbeitsmarkt während des Studiums im Auge haben und Stellenausschreibungen lesen. So kann man sehen, wohin man passt, und damit weiterarbeiten.
Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie B. Sc.
Lebensmittelwissenschaft und -technologie M. Sc. (heute: Food Science and Engineering M. Sc.)
Der Job
Was sind typische Tätigkeiten im Job?
Ich bin verantwortlich für Innovationen im Food-Bereich, hauptsächlich Eiscreme, Backwaren und Süßwaren. Um neue Ideen für Produkte zu bekommen und unsere Produkte noch besser an die Bedürfnisse des Kunden anzupassen, spreche ich täglich mit Vertrieb und Produktentwicklung. Außerdem habe ich den Markt immer im Auge: Was gibt es Neues? Gibt es neue Trends wie zum Beispiel die Zuckerreduktion? Und dann entwickle ich Strategien, die richtigen Produkte in die Märkte zu bringen und unseren Kunden innovative Lösungen für ihre Marken anzubieten.
Wann fiel die Entscheidung für den Job?
Die Tendenz ergab sich schon zum Ende des Bachelorstudium. Ich hatte unter anderem Vorlesungen in den Bereichen Marketing und Betriebswirtschaft. Die Inhalte in den Marketing-Veranstaltungen haben mich ganz besonders angesprochen und ich wusste schnell: dort will ich einmal arbeiten und technologisches Wissen mit den Marktgegebenheiten verknüpfen.
Das Studium
Warum die Universität Hohenheim? Und warum Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie?
In der Oberstufe hatten wir eine verpflichtende Berufsberatung: Da habe ich angefragt, ob es nicht einen Studiengang gibt, der sich zwischen der Naturwissenschaft, speziell Biologie, der BWL und der Industrie bewegt. Mir wurden daraufhin die Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim nahegelegt. Als ich mich dann weiter informiert habe, bin ich auf den Studiengang Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie aufmerksam geworden. Dabei hat mich vor allem die enge Verzahnung von Theorie und praktischer Anwendung angesprochen.
Wie lief das Studium ab?
Im Bachelor habe ich meinen Schwerpunkt auf pflanzliche Rohwaren und Lebensmitteln daraus gelegt. Dort war inhaltlich alles abgedeckt, von der Getreidetechnologie bis hin zum Brauwesen. Diese Vielfältigkeit hat mich dann auch mein ganzes Studium lang begleitet.
"Die Vielfältigkeit des Studiengangs hat mich das ganze Studium lang begleitet."
Wie sieht es mit Erfahrungen abseits des Studienplans aus?
Ich habe im Bachelor und im Master Betriebspraktika in der Lebensmittelindustrie gemacht und das F.I.T-Weiterbildungsangebot der Uni genutzt. Ich habe zum Beispiel einen Kurs zum Schreiben von Bewerbungen besucht und einen Sensorik-Kurs speziell für die Lebensmittelwissenschaft. Als klar war, dass ich den Master ebenfalls in Hohenheim mache, habe ich als Studiencoach angefangen und Studierende der Fakultät Naturwissenschaften bei alltäglichen Fragestellungen unterstützt, z.B. bei der Planung eines Praktikums. Außerdem konnte ich mich in der Wohnheimselbstverwaltung engagieren und habe zusammen mit anderen Studierenden eine eigene Gruppe zur Vernetzung nach dem Studium gegründet.
Welche Überraschungen und Herausforderungen gab es im Studium?
Herausfordernd waren zu Beginn die Klausuren und Prüfungen – da hatte gefühlt erst mal jede den Umfang einer Abiturklausur. Man muss schnell lernen, sich zu organisieren. Positiv überrascht hat mich die familiäre Atmosphäre an der Uni. Zu Beginn des Studiums denkt man, dass man nur einer unter vielen Studierenden sein wird, aber das war an der Universität Hohenheim überhaupt nicht so.
"Man denkt zu Beginn des Studiums, dass man nur einer unter Vielen sein wird, aber das war in Hohenheim nicht so."
Welche Kompetenzen aus dem Studium sind heute im Job wichtig?
Das interdisziplinäre Arbeiten. Ich kann mich schnell in neue Themen einarbeiten und dabei auch in die erforderliche Tiefe gehen, um die Prozesse dahinter zu verstehen. Vor allem im Produktmanagement, wo man an vielen Schnittstellen arbeitet, hilft mir diese Grundkompetenz sehr weiter.
"Vor allem das interdisziplinäre Arbeiten ist auch heute noch sehr wichtig."