Gerolf Bücheler hat an der Universität Hohenheim seinen Bachelor in Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie gemacht. Anschließend hat er noch einen Master in Agricultural Economics angehängt. Heute arbeitet er für den Deutschen Bauernverband (DBV) im Referat für Umweltpolitik und Nachhaltigkeit.
Seine Tipps
Praktische Erfahrungen sammeln, um zu sehen, was einen wirklich interessiert.
Ein Netzwerk aufbauen, um den späteren Berufseinstieg zu erleichtern. Z.B. über die VDL Studentengruppe Hohenheim.
Für Stipendien bewerben – es gibt mehr als man denkt!
Referent für Umweltpolitik und Nachhaltigkeit, DBV, Berlin
Studium an der Universität Hohenheim 2008-2015
Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie B. Sc.
Agricultural Economics M. Sc.
Der Job
Was sind typische Tätigkeiten im Job?
Als Verband werden wir bei Gesetzgebungsverfahren um Stellungnahmen gebeten. Wir bereiten die Gesetzesvorschläge auf, schicken sie an unsere Landesverbände, sammeln die Rückmeldungen und formulieren dann die endgültige Stellungnahme. Ich schreibe auch Artikel für unser Mitgliedermagazin die „Deutsche Bauern Korrespondenz“ und beantworte Fachfragen von Pressevertretern, den Kollegen aus den Landesverbänden und den Ministerien. Außerdem bereite ich Pressemeldungen und Faktenchecks zu aktuellen Themen vor. Ich stelle also sicher, dass wir in Sachen Informationsfluss immer ganz vorne mit dabei sind.
Wann fiel die Entscheidung für den Job?
Die fiel durch die Praktika, die ich zwischen Bachelor- und Masterstudium gemacht habe. Generell kann man mit dem NawaRo-Bachelor eine Menge machen: Anlagenbau, Pflanzenzüchtung, Energieversorgung, usw. Da wollte ich mich erstmal ein bisschen ausprobieren.
Ein Praktikum bei OVID, dem Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland, hat mich dann zur Verbandsarbeit gebracht.
"Meine Erfahrungen in den Praktika haben mich zu meiner Berufswahl geführt."
Das Studium
Warum die Universität Hohenheim? Und warum Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie?
Ich habe in Stuttgart meinen Zivildienst abgeleistet. Weil mir die Stadt gut gefallen hat und ich aus der Nähe komme, habe ich mich an den Unis vor Ort umgesehen und bin schließlich bei der Universität Hohenheim gelandet. NawaRo-Themen waren damals wie heute aktuell und so habe ich mich dann für den Studiengang entschieden.
Wie lief das Studium ab?
"Nach dem Bachelor habe ich mich für den Berufseinstieg noch viel zu jung und unerfahren gefühlt. Deshalb habe ich noch einen Master angeschlossen."
Ich habe meinen Schwerpunkt auf Agrarpolitik gelegt und auch am Institut für Agrarpolitik meine Bachelorarbeit geschrieben. Es hat mich einfach schon immer interessiert, wie Politik funktioniert, und das hilft mir in meinem jetzigen Job sehr weiter. Trotzdem habe ich mich nach dem Bachelorstudium persönlich noch nicht bereit für den Berufseinstieg gefühlt und konnte mir nicht vorstellen als Jungakademiker den „alten Hasen“ zu erzählen, wo es lang geht.
Ehrlich gesagt ging es mir nach dem Master nicht anders, aber da hatte ich dann eine breitere Wissensgrundlage und mehr Erfahrung.
Wie sieht es mit Erfahrungen abseits des Studienplans aus?
Ich habe mein Studium um zwei Semester verlängert, um mehr Erfahrungen sammeln zu können. Ich habe dann ein erstes Praktikum bei der Intertek Foodservices GmbH in Leinfelden-Echterdingen gemacht, dann ein zweites bei OVID in Berlin und ein drittes im Bundestag. Während des Masterstudiums in Agricultural Economics bin ich dann noch für ein Semester nach Kopenhagen – zu einem internationalen Master gehört für mich die Auslandserfahrung dazu. Den Master habe ich dann wieder genutzt, um weitere praktische Erfahrungen in der Agrarpolitik zu sammeln.
Welche Kompetenzen aus dem Studium sind heute im Job wichtig?
Auf das breit gefächerte Grundwissen aus dem Bachelorstudium greife ich noch in vielen Situationen zurück. Mir hat vor allem auch das viele Präsentieren geholfen, im Master dann auch auf Englisch. Etwas zu präsentieren, fällt mir heute sehr leicht.
Wenn ich an mein Studium in Hohenheim zurückdenke, dann denke ich an…
…eine schöne Zeit in Stuttgart. Besonders an den schönen Campus, aber auch an die Professoren, die mich während der Bachelorarbeit begleitet und für die Agrarpolitik begeistert haben.