Gert Sonntag ist nach seinem Biologie-Studium an der Universität Hohenheim bei Carl Zeiss eingestiegen. Dort vertreibt er Mikroskope für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche und stattet zum Beispiel universitäre Einrichtungen aus.
Seine Tipps
Offen für die unterschiedlichsten Berufsfelder sein.
Ziele stecken und sein Studium darauf ausrichten.
Wenn möglich ein Auslandssemester einlegen.
Früh die Fühler ausstrecken - zum Beispiel Jobmessen besuchen und dort erste Kontakte zu Firmen knüpfen.
Vertriebsspezialist 3D und Digital Imaging, Carl Zeiss Microscopy GmbH, Esslingen am Neckar
Studium an der Universität Hohenheim 1995-2000
Biologie (damals noch Diplom-Studiengang)
Der Job
Was sind typische Tätigkeiten im Job?
Ich betreue einerseits einen festen Kundenstamm, andererseits reagiere ich auf Anfragen und gewinne Neukunden. Ich werde zum Beispiel dann angefragt, wenn ein Biologie-Lehrstuhl gegründet wird und eine neue Ausstattung benötigt. Dann berate ich, führe die Mikroskope vor und teste sie. Auch wenn ein Kunde gewonnen ist und die Mikroskope bereits vor Ort in Betrieb sind, stehe ich als ständiger Ansprechpartner zur Seite.
Was ist das Coolste am Job?
Die Herausforderungen neuer Technik finde ich spannend. Wenn neue Systeme auf den Markt kommen oder die Kunden etwas Neues ausprobieren möchten, muss man in der Lage sein, korrekt zu beraten und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Außerdem gefällt mir die Interaktion mit den Kunden, das Gespräch auf Augenhöhe.
"Technische Neuerungen und der ständige Kundenkontakt machen meinen Job so spannend."
Wann fiel die Entscheidung für den Job?
Für Biologen gibt es kein klares Berufsbild, wie es etwa beim Tischler der Fall ist. Man kann in vielen verschiedenen Branchen und Institutionen arbeiten, von der Pharmaindustrie bis hin zum Museum. Während ein Großteil meiner Mitstudierenden in die Wissenschaft wollte, habe ich mich für den Vertrieb entschieden. Dort sind Fachkenntnisse und ein entsprechendes Verständnis für die Produkte gefragt. Zu Carl Zeiss bin ich über einen ehemaligen Kommilitonen gekommen, der mir den Job angeboten hat.
Das Studium
Warum die Universität Hohenheim? Und warum Biologie?
Ich war zu Beginn des Studiums 28 Jahre alt und hatte mich schon länger auf ein Biologie-Studium festgelegt. Dass der Studiengang in Hohenheim angeboten wurde, war für mich ein großes Glück: Ich habe in der Nähe gewohnt und hatte bereits einen Nebenjob, den ich ungern aufgeben wollte.
Wie lief das Studium ab?
Ab dem zweiten Semester habe ich als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Zoologie gearbeitet und zum Beispiel Exkursionen begleitet. Die Arbeit dort hat mir so gut gefallen, dass ich auch im Studium einen Schwerpunkt auf die Zoologie gelegt und in diesem Bereich meine Abschlussarbeit geschrieben habe.
"Durch meine Arbeit am Fachgebiet habe ich mich besonders für die Zoologie interessiert."
Welche Überraschungen und Herausforderungen gab es im Studium?
Mein Studium verlief reibungslos - allerdings war ich zu Beginn etwas überrascht davon, wie viele Leute auf dem Campus unterwegs waren. Außerdem musste man plötzlich vieles selbst organisieren, das war zu Schulzeiten doch anders.
Welche Kompetenzen aus dem Studium sind heute im Job wichtig?
Viele Softskills sind nützlich, wie zum Beispiel flüssiges Präsentieren. Es ist aber auch wichtig, einen Standpunkt vertreten zu können und gleichzeitig offen gegenüber anderen Menschen und Meinungen zu sein – das ist aus meiner Sicht eine der wichtigsten Kompetenzen, die man während des Studiums erwirbt. Im Alltag helfen mir außerdem die Englisch-Kenntnisse aus dem Studium und meine Erfahrungen im Mikroskopieren.
Wenn ich an mein Studium in Hohenheim zurückdenke, dann denke ich an…
…an eine sehr schöne und spannende Zeit. Ich konnte mein Studium in eine interessante Tätigkeit überführen und habe an der Uni meine Frau kennengelernt. Für mich ist also alles sehr gut verlaufen.
