Management Master

Denny Khedira als bester Absolvent ausgezeichnet  [07.09.17]

Denny Khedira - bester Master-Absolvent 2016 im Studiengang Management an der Universität Hohenheim | Bildquelle: Universität Hohenheim / Oskar Eyb

Ehrgeiz liegt in der Familie: Seine beiden Brüder Sami und Rani Khedira liefern als Fußball-Profis Top-Leistungen auf dem Rasen. Denny Khedira überzeugt dagegen mit herausragenden Noten im Studiengang Management an der Uni Hohenheim. Mit einem Notendurchschnitt von 1,2 zeichnete ihn die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bei der Masterfeier im vergangenen Juli als besten Absolventen des Jahrgangs 2016 aus. Das Studium schloss Khedira in der Regelstudienzeit ab. Auch dank seines breitgefächerten Studiums an der Universität Hohenheim sieht sich der ambitionierte Absolvent für seine weiteren Zukunftspläne im Bereich Sportmanagement bestens aufgestellt.


Als Kinder konnte niemand die drei Brüder vom Ball trennen. Der Älteste, Sami Khedira, wurde im Alter von 8 Jahren von Talentspähern entdeckt. Wenig später legte er in der Jugendmannschaft des VfB Stuttgart den Grundstein für seine erfolgreiche Profi-Karriere. Einige Jahre später trat der jüngste Bruder Rani Khedira in dessen Fußstapfen. Denny Khedira, der Mittlere der drei, entdeckte bereits in jungen Jahren, dass er neben Fußball noch ein weiteres Talent besitzt, für das er zunehmend Leidenschaft entwickelte: Wirtschaft und Mathematik.

„Eine Brücke zwischen Sport und BWL zu schlagen, schwebte mir schon während meiner Zeit auf dem Wirtschaftsgymnasium vor“, erinnert sich Khedira. „Dennoch wollte ich mich an der Universität nicht von Anfang an gezielt nur auf den Sport spezialisieren, weil der Sport und insbesondere der Fußball heute so vielfältig geworden ist. Stattdessen habe ich mich ganz bewusst für ein besonders breit angelegtes Studium der Wirtschaftswissenschaften entschieden. Ich wollte immer gleichermaßen über betriebswirtschaftliche Themen, also Marketing, Verhandlungen oder Unternehmensführung, wie auch über rechtliche Themen Bescheid wissen. Heute bin ich überzeugt, dass das für mich genau der richtige Weg war.“

Bei der Studienwahl habe ihn an Hohenheim, neben dem guten Ruf, vor allem die besondere Bandbreite und individuellen Wahlmöglichkeiten der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge überzeugt.

„Komplexe Themen aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und zu analysieren, ist wahrscheinlich die wertvollste Fähigkeit, die ich in meinem Studium an der Universität Hohenheim trainiert habe“, meint der frisch graduierte Alumnus. „In besonders lebhafter Erinnerung bleiben mir beispielsweise zwei Seminare im Bereich Verhandlungsmanagement, in denen wir auch selbst Verhandlungs-Planspiele durchgeführt haben."


Keine Vorlesung an der Uni verpasst


Inzwischen hat der 26-Jährige sein Masterstudium erfolgreich abgeschlossen: In Regelstudienzeit - und als Jahrgangsbester der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Abschlussnote: 1,2.

Zugeflogen seien ihm die guten Noten allerdings nicht, betont Khedira. Einfach mal eine Vorlesung schwänzen? Trotz verhältnismäßig langer Anfahrt zum Campus sei das für ihn nie eine Option gewesen. Die Zeit im Hörsaal passiv absitzen? Ebenso wenig.

„Für mich war von Anfang an klar: Ich will kontinuierlich am Ball bleiben, und mich nicht erst kurz vor den Prüfungen intensiv mit dem Inhalt befassen. Ich habe mich deshalb immer bemüht, mitzudenken und die Erklärungen der Dozentinnen und Dozenten unmittelbar nachzuvollziehen. Auf diese Weise habe ich viel Zeit beim Wiederholen und Lernen gespart“, so Khedira über seinen Studienerfolg.

Dass auch ein familiär geprägter Ehrgeiz eine Rolle gespielt haben mag, streitet Khedira nicht ab: „Meine Brüder und ich wollten von klein auf immer das Maximum erreichen – egal in welchem Bereich. Ich bin nie mit der Einstellung in eine Prüfung gegangen, dass mir auch eine 2 als Ergebnis genügen würde. Dann hätte ich mich nicht mehr optimal vorbereitet. Die Bestnote habe ich zwar nicht immer erreicht, aber völlig daneben ging auf diese Weise keine Arbeit. Gibt man sich mit dem Zweitbesten zufrieden, wird es fast unmöglich das Beste zu erreichen.“


Voller Einsatz auch neben dem Studium


Viel Zeit, um seinen Spitzen-Abschluss zu feiern, hat sich Denny Khedira in den vergangenen Wochen nicht genommen. Schon warteten Termine in Turin, Augsburg und an anderen Orten. Denn der Weg ins Sportmanagement war für Denny Khedira der logische Schritt nach all den Erfahrungen, die er in der Vergangenheit sammeln konnte.

„Als Sami 2010 zu Real Madrid wechselte, habe ich ihn in den ersten sechs Wochen begleitet. Für mich war das eine gute Gelegenheit, meine Spanischkenntnisse aus dem Wirtschaftsgymnasium anzuwenden. Gleichzeitig konnte ich meinen Bruder unterstützen, der damals noch kein Spanisch sprach“, erinnert sich Denny Khedira. „Im Folgejahr habe ich dann ein Auslandspraktikum in Madrid absolviert. Daher spreche ich heute ein sehr gutes Spanisch und habe mir zugleich ein ganz gutes Netzwerk in Spanien aufgebaut."

Doch nicht nur die operative Betreuung zählt zum Alltag. Denny Khedira nimmt heute eine ganze Reihe weiterer Aufgaben wahr, unter anderem auch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

Besonders in Erinnerung bleibt ihm in diesem Zusammenhang das im Jahr 2015 stattgefundene Benefizspiel der Sami Khedira Stiftung, welche Denny Khedira ebenfalls bereits seit 2014 betreut. Für den guten Zweck liefen damals zahlreiche Weltmeister aus der deutschen Nationalmannschaft und internationale Top-Fußballer im Stuttgarter Gazi-Stadion auf, wie beispielsweise Jogi Löw, Mario Gomez, Miroslav Klose oder Luka Modric.

„Organisation, Sponsorensuche, Verhandlungen, Marketing, rechtliche Themen, Reiseplanungen und Co. haben uns ca. 8 Monate lang beschäftigt – neben dem Studium war das durchaus eine Herausforderung. In den Vorlesungspausen sah man mich damals fast durchgehend am Handy telefonieren. Meine Professoren haben sogar schon Witze darüber gemacht. Diese Zeit war stressig, aber auch sehr erfüllend und hilfreich.“

Ausgezahlt hat sich das Benefiz-Projekt auf jeden Fall: „Durch die verkauften Karten konnte die Stiftung einen Nettoerlös von ca. 400.000 Euro für gemeinnützige Zwecke einwerben. In erster Linie fördert sie benachteiligte und sozial schwache Kinder und Jugendliche aus der Region, z.B. auch durch regelmäßiges Fußballtraining für Kinder aus Kinderheimen“, so Khedira.


Zukunftspläne im Bereich Fußball-Management

Seit seinem Masterabschluss an der Uni Hohenheim arbeitet Denny Khedira hauptberuflich im Sportmanagement. Ähnlich wie ihm die breite Aufstellung bei seiner Studienwahl wichtig war, möchte er diese breite Aufstellung auch im Sport umsetzen.

Am Herzen liegt ihm eine echte 360-Grad-Betrachtung der jeweiligen Potenziale, Ziele und Persönlichkeiten: Neben sportlichen Aspekten, Themen der Gesundheitsvorsorge, Vertragsverhandlungen und Marketing gehört für ihn z.B. auch dazu, dass sich ein Spieler in seinem Verein wohl fühlt, dass er wichtige Kontakte aufbaut und pflegt, oder dass er gut vorbereitet in Interviews geht. Außerdem möchte er Spieler dabei unterstützen, die Zeit nach ihrer aktiven Karriere frühzeitig zu planen. Und das Wichtigste dabei: Vertrauen. „Die Menschen um mich herum wissen, dass sie sich zu 100 Prozent auf mich verlassen können."

Text: Leonhardmair

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