Indra da Silva Wagner und Maximilian Scheu vom InnoGreenhouse erklären im Kurz-Video zum Buch die 4 häufigsten Fehler beim Gründen. Bild: Uni Hohenheim
So klappt es mit dem eigenen Startup und diese typischen Fehler sollte man besser vermeiden: Anhand echter Gründungsgeschichten und wissenschaftsbasierter Methoden vermittelt das Team des InnoGreenhouse in einem neuen Open-Access-Buch das nötige Werkzeug für den Weg zum eigenen Start-up. „Mastering Your Entrepreneurial Journey“ ist auch als kostenloser Download verfügbar.
Das InnoGreenhouse unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Kuckertz und Prof. Dr. Bernd Ebersberger unterstützt Studierende und Forschende der Uni Hohenheim seit vier Jahren bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen. In dem Guide teilen die Expert:innen erstmals ihr Fakten- und Methodenwissen aus Gründungsforschung und -förderung in Buchform.
„Evidenzbasiert, aber nicht trocken-akademisch“, so beschreibt Prof. Dr. Andreas Kuckertz den Stil des neuen Buchs „Mastering Your Entrepreneurial Journey“. Die Idee sei aus der jahrelangen Arbeit mit Start-ups und Gründungsinteressierten entstanden.
„Zu unseren Beratungen im InnoGreenhouse kommen Gründungsinteressierte aus allen Disziplinen der Uni Hohenheim zusammen. Das sind hochkompetente Menschen. Doch vor allem Natur- und Agrarwissenschaftler:innen fehlt häufig das wirtschaftliche Know-how, um innovativen Ideen erfolgreich umzusetzen.“
Dieses Problem lösen er und sein Team: „Ursprünglich wollten wir eine Art Starter-Paket mit nützlicher Literatur zusammenstellen. Dann haben wir aber schnell gemerkt: Das können wir selbst noch besser.“
Fakten- und Methodenwissen kombiniert mit echten Gründungsgeschichten
Das Ergebnis: „Ein Guide für die Anfangsphase des Gründens, der einerseits auf harter Evidenz und Fakten basiert, andererseits aber auch nützliche Strategien und Anekdoten aus der Gründungsszene bietet“, so Prof. Dr. Bernd Ebersberger.
Jedes der Kapitel gibt Einblick in erfolgreiche oder weniger erfolgreiche Gründungsgeschichten. Die jeweiligen Anekdoten sind mit einzelnen Methoden und Tipps zum Gründen verknüpft: „Wir erklären zum Beispiel anhand einer studentischen Idee für eine Dating-App, warum es wichtig ist, nicht zu schnell in die Umsetzung zu springen – und wie man testet, ob ein Produkt auf dem Markt überhaupt eine Chance hat“, erklärt Prof. Dr. Ebersberger.
Handwerkszeug für alle Schritte der Gründungsreise
„Durch die langjährige Arbeit mit Start-ups an der Uni Hohenheim wissen wir, welche typischen Fehler Gründende in der Anfangsphase machen. Zum Beispiel hören wir im InnoGreenhouse immer wieder von Studierenden, dass sie gründen möchten, um reich zu werden. Beim Gründen geht es aber vor allem darum, ein relevantes Problem zu lösen. Das ist vielen gar nicht bewusst“, führt Prof. Dr. Ebersberger aus.
Hier setzt das Open-Access-Buch an: Vom Entwickeln einer Gründungsmentalität bis zum Aufbau eines eigenen Netzwerks – jedes der zehn Kapitel widmet sich einem Schritt auf der Gründungsreise.
Rückschläge als Chance nutzen
Verlagsangaben
Mastering Your Entrepreneurial Journey. From Vision to Venture. Von Andreas Kuckertz, Thomas Leicht, Maximilian Scheu, Indra da Silva Wagner, Bernd Ebersberger. Springer-Verlag Cham, 2024, Softcover, 140 Seiten, 53,49 Euro, ISBN 978-3-031-71063-6 oder als kostenfreier Download
Wer bereits im Gründungsprozess fortgeschritten ist, kann ebenfalls von der Lektüre profitieren. Denn nicht immer verläuft alles nach Plan: „Auch für den Umgang mit Rückschlägen bietet unser Buch Taktiken und Konzepte“, sagt Prof. Dr. Andreas Kuckertz. „Solche Phasen können nämlich auch Chancen bieten.“
Auch hierzu gebe das Buch Einblick in außergewöhnliche Start-Up-Geschichten: „Wir haben z.B. einmal ein Startup unterstützt, das spezielle Technologien für Banken entwickeln wollte.“ Dieses Projekt war jedoch zu herausfordernd.
Durch Zufall seien die beiden Gründer dann auf ungelöste technische Probleme bei der Abrechnung von Mieterstrom aufmerksam geworden: „Heute unterstützen sie mit ihrem Start-up metergrid Vermieter:innen, die ihren selbst erzeugten Solarstrom an Mietende weitergeben möchten. Dabei profitieren sie von den Kenntnissen, die sie sich durch ihre erste Start-up-Idee angeeignet haben.“
Er selbst würde ein Start-up deshalb nie als ‚gescheitert‘ bezeichnen: „Gründer:innen lernen immer etwas dazu.“