Regeln sollen Park-Schließung verhindern  [24.04.20]

Ab Samstag gelten in den Hohenheimer Gärten strengere Regeln zum Corona-Schutz. Dazu gehört eine allgemeine Mundschutzpflicht und ein „Einbahnstraßensystem“ für mehr Abstand unter den Spaziergängern. Bestehende Verbote (Picknicks, Spielgeräten, Alkohol etc.) sollen stärker überwacht werden. Damit verfolge die Uni ein Ziel: „Die Parks sollen weiterhin geöffnet bleiben!“, so Uni-Rektor Stephan Dabbert.

„Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen ist eine der schönsten Zeit im Jahr, um die Hohenheimer Gärten zu genießen. Die Natur erwacht, die Pflanzen treiben aus, die ersten Insekten sind auf der Suche nach Nahrung und viele Vögel haben ihr Brutgeschäft begonnen“, weiß Dr. Helmut Dalitz, wissenschaftlicher Leiter der Hohenheimer Gärten.

In diesem Jahr aber, in Zeiten von geschlossenen Schulen und Home-Office, in denen sich viele Menschen Sorgen um ihre Gesundheit, geliebte Angehörige, das finanzielle Auskommen und das allgemeine Weltgeschehen machen, kommen die Menschen auch aus anderen Gründen: Sie wollen der häuslichen Enge entfließen, durchatmen, einen Moment lang vergessen.

Öffentlicher Erholungsraum soll erhalten bleiben

„All das können wir sehr gut nachempfinden. Wir sind uns in hohem Maß bewusst, welche wichtigen sozialen Funktionen die Hohenheimer Gärten gerade in der aktuellen Zeit erfüllen“, sagt Uni-Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert.

Allerdings liege in der nachvollziehbaren Sehnsucht nach Normalität auch eine Gefahr: So hätten sich am letzten Wochenende, insbesondere im Exotischen Garten, zu viele Menschen auf engem Raum gedrängt. Dabei seien die geltenden Regeln der Corona-Verordnung des Landes in vielen Fällen nicht eingehalten worden.

„Gerade, weil wir die Hohenheimer Gärten in diesen besonderen Zeiten als öffentlichen Erholungsraum erhalten wollen, sehen wir uns gezwungen, unsere Regeln nun zu verschärfen und durch einen Sicherheitsdienst auch verstärkt zu überprüfen“, so Dabbert.

"Einbahnstraßen" und Mundschutz

Unter anderem soll ab kommendem Samstag ein neues „Einbahnstraßensystem“ für mehr Abstand zwischen den Spaziergängern sorgen: Pfeile, die mit Kalkspray auf dem Boden gezeichnet wurden, zeigen dabei an, auf welchen Wege, man sich in welcher Richtung bewegen kann. Ebenfalls verpflichtend wird das Tragen von Mundschutzmasken.

Weiterhin gilt das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern. Wiesen dürfen bis auf Weiteres nicht als Spielplatz oder für Picknicks genutzt werden. Decken und Ballspiele sind nicht erlaubt. Auch die bekannten Parkregeln bleiben in Kraft: Fahrräder müssen geschoben werden, Hunde an die kurze Leine, Alkohol ist tabu. Die Corona-Parkordnung wird durch gut sichtbare Aufsteller an allen Eingängen bekanntgegeben.

Alle Bereiche sollten gleichermaßen genutzt werden

„Generell möchten wir Besucherinnen und Besucher auch darum bitten, sich im gesamten Gelände zu verteilen – und nicht nur die parkplatznahen Bereiche des Exotischen Gartens zu nutzen. Wenn Sie sehen, dass die Anlagen bereits überfüllt sind, kommen Sie bitte zu einem späteren Zeitpunkt wieder!“, appelliert der Leiter der Hohenheimer Gärten.

Die Uni will die Regeln regelmäßig überprüfen und anpassen: „Sollten die allgemeine Lage und die Disziplin unsere Besucherinnen und Besucher dies zulassen, sind Lockerungen wieder möglich. Falls die Regeln missachtet werden, ist als letztes Mittel jedoch auch eine Schließung der Parks nicht ausgeschlossen. Dies möchten wir selbstverständlich vermeiden und hoffen deshalb auf die Einsicht aller Parkfreunde“, so Dalitz.

Text: Leonhardmair