Uni fördert Gründerkultur

Wittwer-Nachfolge steht fest  [13.08.19]

Während der Nachhaltigkeitswoche im Mai haben sich auch Studierenden über die künftige Nutzung der Räume Gedanken gemacht. Bild: Uni Hohenheim

Die Räume der ehemaligen Wittwer-Filiale in der Fruwirth-Straße sollen sich mit neuem Leben füllen. Unter dem Motto „Raum für Ideen“ waren alle Uni-Angehörigen aufgerufen, Konzepte für die künftige Nutzung einzureichen. Das Rennen machte nun ein Vorschlag, der den Titel der Ausschreibung wörtlich genommen hat: Auf der knapp 139 m² großen Ladenfläche mit der breiten Schaufensterfronst sollen künftig Hohenheimer Startups, Innovationen, Ideen und kreative Köpfe im Mittelpunkt stehen.


Urban-Farming, Uni-Shop mit Nachhaltigkeitsplattform, neuartiger Service-Point, Denkwerkstatt oder Co-Working-Space: Insgesamt 8 Vorschläge wurden von Beschäftigten und Studierenden beim uni-internen Ideenwettbewerb eingereicht.

Die Auswahl des Gewinnervorschlags stellte das Rektorat vor keine ganz einfache Aufgabe: „Wir waren wirklich begeistert von den vielfältigen, tollen Ideen. Sie zeigen, wie viel innovatives Potential es in Hohenheim gibt und mit wie viel Herzblut sich Beschäftigte und Studierende für die Entwicklung des Campus engagieren“, betont Uni-Rektor Stephan Dabbert.

Gründerkultur in der Ladenzeile

Letztendlich hatte ein Vorschlag zum Thema Gründungsförderung die Nase vorn, der gemeinsam vom Lehrstuhl für Unternehmensgründungen und Unternehmertum, vom Lehrstuhl für Innovationsmanagement und sowie der Abteilung Forschungsförderung eingereicht wurde.

Den Kern der Idee beschreiben die Antragssteller Prof. Dr. Andreas Kuckertz und Prof. Dr. Bernd Ebersberger wie folgt:

„Die Ladenfläche mit der großen Schaufensterfront neben dem Café Denkbar und dem Skripten-Shop der Verfassten Studierendenschaft ist prädestiniert, um innovatives und kreatives Arbeiten auf dem Campus sichtbar zu machen. Wir wollen nicht nur die kreativen Köpfe der Universität untereinander zusammenbringen sondern diese auch mit externen Stakeholdern und Partnern der Universität vernetzen.“

Genaueres zum Konzept soll im Herbst bekanntgeben und zeitnah umgesetzt werden. Unter anderem werden dabei auch Elemente aus anderen eingereichten Vorschlägen in Kooperation mit den jeweiligen Ideengebern einfließen.

Antragsteller hoffen auf Fördergelder


Doch die Visionen reichen noch deutlich weiter: Denn das Projekt ist auf einen Förderantrag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hin ausgelegt, dessen Programm „EXIST-Potentiale“ universitäre Innovations- und Gründungskultur mit bis zu 2 Mio. Euro unterstützt.

Im Erfolgsfall soll die Förderung dazu genutzt werden, in den Räumen eine zentrale Plattform für sämtliche Aktivitäten rund ums Thema Gründungsförderung aufzubauen, inklusive einer Reihe neuartiger Formate. Die Räume selbst sollen dazu als attraktive „New Work“-Umgebung umgestaltet werden, die an den Lounge-Charakter der Denkbar anknüpft.

Die erste Hürde hat der Förderantrag bereits genommen. Nach einer erfolgreichen Begutachtung der Projektskizze wurden die Hohenheimer Lehrstühle zu einem Vollantrag aufgefordert.

Hintergrund: Wittwer-Nachfolge

Seit der Geschäftsaufgabe der Wittwer-Filiale im Sommer letzten Jahres steht die Ladenfläche leer. Da die Ladenzeile in der Fruwirthstraße offiziell zum Campusgelände gehört, lag die Entscheidung über eine Nachfolge beim Landesamt für Vermögen und Bau.

Im Frühjahr dieses Jahres entschied das Land, dass die Räumlichkeiten nicht erneut extern vergeben, sondern der Universität zur Nutzung überlassen werden.

Ursprünglich hatten sich die Uni dafür eingesetzt, dass die Räume wieder für einen Buchladen zur Verfügung gestellt werden. Allerdings fand sich hierfür kein Betreiber. Ein gastronomisches Angebot hingegen kam für das Land nicht in Frage, da ein kostspieliger Umbau notwendig gewesen wäre. Außerdem hätte das Genehmigungsverfahren voraussichtlich ca. 2 Jahre in Anspruch genommen.

Die offizielle Übergabe der Räume an die Uni ist für Herbst 2019 geplant.

Text: Leonhardmair

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