Humboldt reloaded-Projekt des Monats
Larven gegen Unkraut? [25.04.24]
Bild: Humboldt reloaded
Biologische Unkrautbekämpfung mit - Larven-Power! Was komisch klingt, haben die Studentinnen Joana und Luisa in ihrem studentischen Forschungsprojekt von Humboldt reloaded untersucht. Ihre Larve der Wahl: die Schwarze Soldatenfliege. Unser Projekt des Monats.
Du willst selbst bei Humboldt reloaded mitmachen oder hast Fragen? Schreib eine Mail an humboldt-reloaded@uni-hohenheim.de. Alle Projekte und Infos findest du unter https://humboldt-reloaded.uni-hohenheim.de
WIR SIND...
Joana und Luisa, studieren beide im 4. Semester Agrarbiologie und wollten neben unserem theoretischen Alltag auch mal die Forschungspraxis bei Humboldt reloaded kennenlernen...
HINTERGRUND ZU UNSEREM PROJEKT...
Seit einigen Jahren entwickeln einige Unkrautarten zunehmend Resistenzen gegen herkömmliche Herbizide. Da Unkräuter die Hauptursache für Ertragsverluste in der Landwirtschaft sind, wird ständig nach neuen Wegen und Substanzen gesucht, um dem entgegenzuwirken.
Versuchspflanzen: Mais, Kamille und Amaranth. Bild: Humboldt reloaded
In einem vorangegangenen Humboldt reloaded-Projekt konnte bereits gezeigt werden, dass ein Extrakt aus ausgewachsenen schwarzen Soldatenfliegen das Keim- und Wurzelwachstum unterdrückt.
Da aber vor allem die Larven der Schwarzen Soldatenfliege in großen Mengen industriell produziert werden (z.B. für Fischfutter), lag es nahe, im nächsten Schritt auch deren Wirksamkeit für die Unkrautbekämpfung zu testen.
GANZ PRAKTISCH HEISST DAS...
Wir haben zunächst nach einem Weg gesucht, aus den Larven einen Extrakt zu gewinnen, der uns dann als Basis für ein neues Herbizid dienen kann.
Um die Wirksamkeit zu testen, haben wir das so hergestellte Herbizid auf die Kulturpflanze Mais sowie auf die Beikräuter Kamille und Amaranth ausgebracht.
Als Vergleich dienten uns einerseits Kontrollpflanzen, die nicht behandelt wurden. Zum anderen setzten wir auch andere Herbizide ein, u.a. auf Basis eines Extraktes aus erwachsenen schwarzen Soldatenfliegen.
Auf diese Weise wollten wir u.a. herausfinden, ob unser Extrakt wirkt - und wie die optimale Konzentration im Herbizid ist. Außerdem wollten wir die Reaktionen der Pflanzen auf die unterschiedlichen Herbizide vergleichen.
Larven-Extrakt. Bild: Humboldt reloaded
UNSER AHA-MOMENT…
…war definitiv, wie viel Flexibilität und Geduld wissenschaftliches Arbeiten erfordert und wie großartig das Gefühl ist, seinen eigenen Versuch wachsen, gedeihen und funktionieren zu sehen. Besonders Spaß hat uns die Arbeit im Gewächshaus gemacht und die freundliche Atmosphäre unter allen, die dort arbeiten.
UNSER TIPP…
Teil eines Humboldt reloaded-Projektes zu werden, können wir wirklich allen empfehlen! Es ist großartig, schon so früh im Studium einen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten zu bekommen. Versuchsaufbauten, wie man sie theoretisch in der Statistikvorlesung lernt, in die Praxis umzusetzen und die ganzen Überlegungen, die man sich vor einem Experiment machen muss, nachvollziehen zu können, ist so spannend!
Es ist eine Chance, Kontakte zu den Wissenschaftler:innen der Uni zu knüpfen, Einblicke in die Institute zu gewinnen und Erfahrungen zu sammeln, die bei der Wahl des Studienschwerpunktes und der eigenen Karriereentwicklung und Berufswahl weiterhelfen können. Gelerntes kann direkt in die Praxis umgesetzt werden. Alles in allem eine spannende und lehrreiche Abwechslung zum sonstigen Uni-Alltag. Die Mehrarbeit lohnt sich!
Durch das Humboldt-Projekt konnten wir das wissenschaftliche Arbeiten direkt kennenlernen und wurden dabei unterstützt, ein Projekt selbstständig zu konzipieren, zu planen und durchzuführen - das können wir nur jedem empfehlen!