Rückerstattung für Studierende
DeutschlandTicket für Studierende [19.04.23]

Bild: Zarya Maxim - stock.adobe.com
Für 49 € quer durch die Republik: Für viele Studierende ist das ein interessantes Angebot. Das lokale Semesterticket wird beim Kauf eines DeutschlandTickets eigentlich nicht mehr benötigt. Das führte in den letzten Wochen zu einigen Fragen. Denn an vielen Hochschulstandorten wird das Semesterticket solidarisch über die Semestergebühren (mit-)finanziert. Der Online-Kurier fasst zusammen, welche Rückerstattungsmöglichkeiten und Ticket-Alternativen es für Hohenheimer Studierende gibt.
Jedes Semester müssen Hohenheimer Studierenden den so genannten Semesterbeitrag an die Uni überweisen. Dieser beträgt derzeit 186,70 €. Darin beinhaltet sind Beiträge für Verwaltungskosten, die Verfasste Studierendenschaft und das Studierendenwerk. Ebenfalls enthalten ist ein „Solidarbeitrag“ für das Semesterticket in Höhe von 48,20 Euro.
Die Idee: Alle Studierenden zahlen einen Sockelbetrag zur Finanzierung des Semestertickets, auch wenn sie es gar nicht nutzen. Damit soll sichergestellt werden, dass das Ticket für einzelne Studierende, die es benötigen, nicht zu teuer wird. Im Gegenzug können alle Studierenden den Studierendenausweis unter der Woche ab 18 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen ganztägig als VVS-Ticket nutzen.
Das DeutschlandTicket bringt diese Rechnung nun jedoch durcheinander. Denn beim DeutschlandTicket ist der ÖPNV inklusive. Ein zusätzliches Semesterticket ist nach dem Kauf eigentlich überflüssig.
Den vollen Preis für das Deutschlandticket zu zahlen, erscheint vielen Studierenden angesichts des geleisteten Solidarbeitrags jedoch ungerecht. Außerdem unpraktisch: Der Starttermin des DeutschlandTickets am 1. Mai – mitten im laufenden Semester.
Übergangslösungen für Studierende
Die Verkehrsminister der Länder hatten nach einer Konferenz Ende März Übergangslösungen für Studierende angekündigt, die über die lokalen Verkehrsverbünde kommuniziert werden. Diese sind inzwischen auf der FAQ-Seite des VVS zu finden.
Für Studierende der Uni Hohenheim gilt:
- Der Solidarbeitrag wird auf das DeutschlandTicket angerechnet. Beim Kauf erstattet der VVS pro Monat 8,02 € zurück. Aus technischen Gründen ist dies allerdings erst zum Ende des laufenden Semesters möglich.
- Wer bereits ein Semesterticket (StudiTicket oder JugendTicketBW) erworben hat und auf das DeutschlandTicket umsteigen möchte, erhält für die überlappenden Monate ebenfalls eine anteilige Rückerstattung für das bereits erworbene Ticket.
- Wie genau die Rückerstattung funktioniert ist derzeit noch offen. Sobald das Verfahren feststeht, will der VVS darüber auf seiner FAQ-Seite informieren.
Ob und in welcher Form das Solidar-Modell zur Finanzierung des Semestertickets künftig beibehalten wird, ist weiter in der Diskussion. Der Dachverband der deutschen Studierendenwerke hat eine Arbeitsgruppe gegründet, um Vorschläge für künftige Modelle zu erarbeiten. Denkbar ist beispielsweise die Einführung einer vergünstigten Studi-Variante des DeutschlandTickets parallel zum lokalen Semesterticket.
JugendTicketBW & StudiTicket
Neu in diesem Frühjahr ist nicht nur das DeutschlandTicket. Am 1. März startete auch das neue JugendTicketBW, mit dem Studierende unter 27 Jahren in ganz Baden-Württemberg fahren können. Mit 22,39 Euro im Monat ist es deutlich günstiger als das klassische Semesterticket, das zudem auf das VVS-Gebiet beschränkt ist.
Das Semesterticket (StudiTicket) für 35 Euro im Monat bleibt eine Option für Studierende ab 27 Jahren, denen ein Ticket für das VVS-Gebiet ausreicht. Neu ist der flexible Einstieg - unabhängig vom Semesterbeginn.
Das JugendTicketBW und das DeutschlandTicket sind monatlich kündbar. Preislich lohnen sie sich daher auch, wenn sie nur für einen begrenzten Zeitraum benötigt werden.
Text: Leonhardmair