Humboldt reloaded-Projekt des Monats

Erste Lehr-Erfahrung für Studierende  [24.10.23]

Studierende und Schüler:innen forschen zu TikTok. | Bild: tashatuvango - stock.adobe.com

Wie glaubwürdig empfinden Menschen Nachrichten auf TikTok? Master-Studentin Kerria Drüppel führte dazu gemeinsam mit Schüler:innen ein kleines Forschungsprojekt auf dem Humboldt reloaded-SummerCamp durch. Dazu schlüpfte sie in die Rolle einer „lehrenden Forscherin“ und erklärte den Schüler:innen, wie empirische Sozialforschung funktioniert. In unserem Projekt des Monats berichtet sie von Ihren Erfahrungen.


Dieses Projekt wird auch im nächsten Semester wieder angeboten. Es ist besonders geeignet für Studierende der Wirtschaftspädagogik oder im Lehramt Biologie. Alle anderen Studierenden sind ebenfalls willkommen!

Ihr wollt mitmachen oder habt Fragen? Schreibt uns eine Mail: humboldt-reloaded@uni-hohenheim.de. Alle Projekte und Infos findet ihr unter https://humboldt-reloaded.uni-hohenheim.de



ICH BIN…

Kerria Drüppel, 4. FS. Kommunikationsmanagement und -analyse

IN MEINEM PROJEKT…

„SummerCamp2023 – Forsche im Labor, in der Natur und am Computer“ habe ich mir zusammen mit  Schüler:innen der achten bis elften Klasse angeschaut, was empirische Sozialforschung ist, wie man empirisch forscht und gemeinsam eine Studie durchgeführt. In der Studie haben wir untersucht, wie glaubwürdig Menschen unterschiedliche Nachrichten-Inhalte auf TikTok wahrnehmen.

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Erste Lehrerfahrung für Studierende. Bild: Humboldt reloaded

GANZ PRAKTISCH HEISST DAS…

Wir haben uns eine Woche lang damit beschäftigt, welche Kriterien gute empirische Sozialwissenschaft erfüllen muss und gemeinsam eine experimentelle Befragung entwickelt.

Im Rahmen der Befragung wurden unsere Probandinnen in drei Gruppen aufgeteilt. Der ersten Gruppe haben wir ein Video von @nicetoknow, einem Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, gezeigt. Die zweite Gruppe sah ein Video von einem Influencer. In beiden Videos ging es um das versunkene Titanic U-Boot.

Die letzte Gruppe, unsere Kontrollgruppe, sah ein BookTok-Video. Letzteres hatte nichts mit dem U-Boot oder Nachrichten zu tun. Leider konnten wir in der kurzen Zeit keine eigenen Videos produzieren und haben deswegen darauf geachtet, möglichst viele Variablen konstant zu halten.

Danach haben wir die Probandinnen zur Glaubwürdigkeit der Inhalte befragt. Im letzten Schritt haben wir unsere erhobenen Daten dann gemeinsam analysiert, ausgewertet und den anderen Teilnehmenden der Summer-School präsentiert. Wir haben innerhalb von fünf Tagen also einmal den gesamten Forschungsprozess durchlaufen und kennengelernt.

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Schüler:innen lernen beim SummerCamp empirische Sozialforschung kennen. Studierende helfen dabei! Bild: Uni Hohenheim.

MEIN AHA-MOMENT

Die ganze Woche mit den Schüler:innen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es war super spannend zu sehen, dass manche Dinge gut funktioniert haben, während mein Plan an anderen Stellen nicht aufgegangen ist.

Zum Beispiel haben wir viel länger für die Auswahl der Videos gebraucht, als ich ursprünglich eingeplant hatte. Dafür waren die Schüler:innen mehr an der Auswertung interessiert und wir konnten deutlich tiefer in das Thema einsteigen, als ursprünglich geplant.

Es war auf jeden Fall sehr viel Flexibilität gefragt. Eine Herausforderung war auch die statistische Auswertung der Umfrage unter Zeitdruck bis zum nächsten Morgen. Da habe ich noch einmal gemerkt, wie wichtig es ist, sich von Beginn an, mit der Frage zu beschäftigen, was die theoretischen Vorüberlegungen für die Auswertung bedeuten.

MEIN TIPP…

Die Summer School ist eine großartige Möglichkeit, Erfahrungen in der Lehre zu sammeln. Das Projekt hat mir gezeigt, dass mir dieser Aspekt der wissenschaftlichen Arbeit auch sehr viel Spaß macht. Darüber hinaus bietet das Projekt eine tolle Möglichkeit, sich mit Themen und Fragestellungen auseinanderzusetzten, für die im Studium sonst nicht viel Zeit bleibt.

UND JETZT…

Auf der Humboldt reloaded-Jahrestagung am 26.10. im Hohenheimer Schloss werden unsere Ergebnisse gemeinsam mit den anderen Projekten der Summer School präsentiert. Hier haben die Schüler:innen auch noch einmal die Möglichkeit, ihre Arbeit anderen zu zeigen. Einige Aspekte meiner Recherche im Vorfeld und der Ergebnisse unserer Studie werde ich auch für meine kommende Masterarbeit gebrauchen können.

 

 

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