Hohenheimer Startups: Viva la Faba!

Pflanzlicher Käse? Die Bohne macht’s möglich!  [05.03.24]

Bilder: Viva la Faba

Klimafreundlich, voller Proteine und 100% vegan: Das ist der pflanzliche Käse des Hohenheimer Startup „Viva la Faba!“. Über vier Jahre haben die jungen Gründer:innen an dem perfekten Herstellungsprozess geforscht, um aus der Fababohne einen schmackhaften Käse herstellen zu können.


Zu den Personen: Die Gründer:innen Ariana Alva Ferrari und Jan Haberzettl studierten an der Universität Hohenheim im M.Sc. Bioeconomy von Oktober 2019-September 2022. Die Leiterin der Produktenwicklung Lisa Beyer studierte an der Universität Hohenheim im M.Sc. Food Science & Engineering. Und Isa Entenmann, verantwortlich für Food Innovations bei Viva la Faba, studierte im M.Sc. Food Systems an der Universität Hohenheim.


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Kurz erklärt: Die Geschäftsidee in 3-5 Sätzen!

Viva la Faba ist ein Food-Tech Startup, das den Käse der Zukunft entwickelt. Anstatt Kuhmilch verwandeln wir proteinreiche Bio-Fababohnen in köstlichen pflanzlichen Käse. Damit sind wir weltweit Pioniere. Die Fababohne, auch als Ackerbohne oder Saubohne bekannt, wurde bereits in der Steinzeit entdeckt, ist in den letzten Jahrzehnten jedoch in Vergessenheit geraten. Das ändern wir jetzt – mit dem ersten Käse der Welt aus Bio-Fababohnen.

Neu, anders, besser: Warum hat das Unternehmen Potential?

Weitere Infos zu Viva la Faba


Im Laufe von 4 Jahren Forschung hat Viva la Faba einen innovativen Herstellungsprozess und eine neuartige Proteinplattform entwickelt. Vorläufige Studienergebnisse zeigen, dass der CO2-Fußabdruck unseres Faba-Käses bis zu 75% geringer ist als der von Kuhmilch-Käse. Alle unsere Zutaten sind natürlich, biologisch, und unsere Produkte frei von Allergenen und unnötigen Zusatzstoffen wie Aromen. Unser Faba-Käse ist perfekt zum Überbacken und hat einen grandios würzig-käsigen Geschmack. Über 7.000 Konsument*innen haben unsere Produkte in unzähligen Fokusgruppen, Blindverkostungen und bei Veranstaltungen verkostet und validiert.


Inspiration: Wie kommt man denn auf so was?

Im Jahr 2020, in der Hochzeit der Pandemie, sind wir im Rahmen eines EIT Food Projektes gegen acht Teams aus ganz Europa angetreten. Ziel war es, ein innovatives Lebensmittelprodukt aus ungenutzten Agrar-Rohstoffen zu entwickeln. Bei den Versuchen in unseren WG-Küchen mit Maisresten und Bohnen machten wir eine bemerkenswerte Entdeckung und entwickelten so den ersten Prototypen, mit welchem wir den ersten Platz gewinnen konnten. Mehr als zwei Jahre und tausende Versuchsreihen später sind unsere ersten Produkte nun bereit, die Supermarktregale Europas zu erobern.

Team: Wer seid ihr und was macht ihr sonst so?

Hinter Viva la Faba steht ein Team passionierter Menschen, welche Tag für Tag den Status Quo der Lebensmittelindustrie herausfordern. Die Gründer Ariana Alva Ferrari und Jan Haberzettl liefen sich zum ersten Mal über den Weg, als sie 2019 ihren Master in Bioökonomie in Hohenheim begannen. Seit 2022 ist die Lebensmittentechnologin Lisa Beyer (M.Sc. Food Science & Engineering) als Leiterin unserer Produktenwicklung an Board. Verstärkt werden wir von Werkstudierenden aus den Bereichen Lebensmitteltechnologie, Marketing und Kommunikation. Unsere unterschiedlichen Hintergründe sind die beste Voraussetzung, 5.000 Jahre Käseherstellung zu revolutionieren.

Impulse: Wie hat das Studium in Hohenheim euer Projekt beeinflusst?

Unser Studium im Bereich Bioökonomie hat definitiv unser Bewusstsein für nachhaltige Wertschöpfungsketten und holistische Entwicklungsansätze geschärft. Wir wenden bis heute in unseren Projekten und Produktentwicklungen die Prinzipien einer nachhaltigen Bioökonomie an und kombinieren interdisziplinäre Methoden, um innovative Produkte und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Gründer-Gefühle: Was treibt euch an? Warum macht ihr das?


Wir möchten nicht nur großartigen pflanzlichen Käse herstellen, welcher lecker und gleichzeitig gut für den Planeten ist. Wir möchten zusammenarbeiten, Ideen teilen, einander unterstützen, kontinuierlich lernen und wachsen. Und gleichzeitig Landwirte in ganz Europa dabei unterstützen, von Tierhaltung auf den Anbau von proteinreichen Leguminosen umzusteigen. Als werteorientiertes Startup setzen wir uns für die Förderung der Geschlechtervielfalt in der Lebensmittelbranche ein und hinterfragen kontinuierlich den Status Quo, um positiven Wandel voranzutreiben.

Rückblick: Was bewegt euch in den letzten Monaten? (z.B.: Höhen, Tiefen, Herausforderungen, Überraschungen, Motivation, Perspektivwechsel…)

Vor drei Jahren haben wir tagsüber an der Universität und abends in unseren WG-Küchen die ersten Prototypen entwickelt. Wir standen vor enormen Herausforderungen. Wir hatten mit Lieferverzögerungen, Finanzierungsproblemen und der Suche nach einem zuverlässigen Produktionspartner zu kämpfen. Inzwischen haben wir einiges erreicht – unser Team ist um tolle Persönlichkeiten gewachsen, wir haben unsere ersten Chargen erfolgreich produziert und neue Produkte entwickelt. Doch das Startup-Leben ist eine tagtägliche Achterbahnfahrt – die nächste Herausforderung lässt nie lange auf sich warten.

Zukunft: Wo seht ihr euer Startup in einem Jahr?

Wir möchten schrittweise die Supermarktregale in Deutschland und den Nachbarländern erobern. Gleichzeitig möchten wir weiterhin visionäre, innovative Produkte entwickeln, welche den Konsument*innen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Durch eigene Leguminosen-Anbauprojekte mit Landwirten möchten wir zur Transformation der Agrarindustrie beitragen.

Unser Motto: If beans can be cheese, you can bean anything!



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