Viele Studierende entscheiden von Fall zu Fall
Stimmungsbild: Maske in der Vorlesung? [10.06.22]
Seit einer guten Woche müssen Studierende in normalen Lehrveranstaltungen nicht mehr verpflichtend eine Maske tragen. In einer Rundmail hatte Uni-Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert jedoch die dringende Empfehlung ausgesprochen, dies auch weiterhin zu tun. Wie stehen Studierende dazu? Wollen sie sich an die Empfehlung halten? In einer spontanen Umfrage via Instagram haben knapp 800 Personen, ihre Meinung zum Thema mitgeteilt.
Sommer, sinkende Inzidenzen, Sehnsucht nach Normalität: Nach zwei Jahren Pandemie-Modus atmet die Gesellschaft durch. Gern auch wieder ohne Maske – wenn die Umstände es zulassen. Dennoch ist klar: Die Pandemie ist noch nicht vorbei und Risikogruppen sehen die aktuelle Lage weit weniger entspannt.
Die rechtlichen Grundlagen für eine allgemeine Maskenpflicht auf dem Campus sind nach Einschätzung der Uni-Leitung inzwischen nicht mehr gegeben. Dringend ans Herz legt Uni-Rektor Stephan Dabbert Studierenden die Maske in Lehrveranstaltungen jedoch weiterhin.
Rektor: „Selbst aktiv überlegen – und Rücksicht nehmen“
„Am einfachsten ist es, wenn in Lehrveranstaltungen immer eine Maske getragen wird – dann muss nicht jedes Mal abgewogen werden, ob man nun auf die Maske verzichten kann, oder nicht. Auch deshalb haben wir das so empfohlen“, so der Rektor.
Es gehe auch darum, zu vermeiden, dass weniger Studierende an Präsenz-Veranstaltungen teilnehmen und mehr Dozent:innen auf Online-Angebote ausweichen. Denn nach vier Corona-Semestern ist die Präsenz-Lehre in den Augen des Rektors für die Studierenden nun wichtiger denn je. Ganz besonders appelliert er um Rücksichtnahme, wenn Dozent:innen ausdrücklich darum bitten, eine Maske zu tragen.
„Andererseits gibt es natürlich auch Situationen, in denen das Maskentragen nicht notwendig ist, etwa wenn in einem großen, gut gelüfteten Hörsaal nur sehr wenige Teilnehmer:innen sitzen“, ergänzt Dabbert. „Bitte entscheiden Sie dann nach aktiver eigener Überlegung selbst, was angemessen ist und folgen nicht einfach dem, was die anderen machen. Am einfachsten bleibt es, wenn Sie immer in den Lehrveranstaltungen eine Maske tragen, das kann auch eine medizinische Maske sein, was bei Hitze ja wesentlich angenehmer ist als eine FFP2-Maske.“
Stimmungsbild unter Studierenden
In einer Umfrage über den Instagram-Kanal der Uni Hohenheim zeigt sich unter den Studierenden ein gemischtes Stimmungsbild: 73% finden es prinzipiell gut, dass die Maskenpflicht weggefallen ist. 27% bedauern dies jedoch.
Gefragt, ob sie den Empfehlungen der Uni-Leitung folgen wollen und weiterhin eine Maske in Lehrveranstaltungen tragen werden, antworten 26% mit „ja, auf jeden Fall“. 50% geben an, dies von der jeweiligen Situation abhängig zu machen und 24% haben trotz Empfehlung keine Lust mehr auf die Maske.
Beteiligt an der Umfrage haben sich 772 Personen. Einige Teilnehmer:innen machten von der Option Gebrauch, ihre Haltung in einem Textfeld kurz zu begründen. Unter anderem äußerten sich die Studierende wie folgt:
Pro Maske:
„Vorerkrankung und daher ‚Angst‘ einer erneuten Infektion“
„Ich trage die Maske, weil es mich nicht stört und ich mich (+ family) schützen möchte“
„Das Corona-Virus wird über die Luft verteilt und die Maske war und ist das effektivste Mittel dagegen.“
„Weiterhin Maske, weil es sehr schwierig wäre, die Vorlesung nachzuholen, wenn man krank wird“
Contra Maske:
„Keine Luft durch Heuschnupfen + Konzentrationsschwierigkeiten“
„Keine Maske, Durchseuchung mit wenig gefährlichem Omikron sinnvoll“
„Es ist an der Zeit, wieder normal zu leben und Corona als eine normale Grippe zu behandeln“
Text: Leonhardmair