Hohenheim erhält ADFC-Zertifikat Silber

Fahrradfreundlicher Arbeitgeber  [28.01.20]

Bild: Uni Hohenheim / Winkler

In Sachen Fahrradkultur ist an der Uni Hohenheim in den letzten Jahren einiges in Bewegung gekommen. Hintergrund ist der Mobilitätsplan der Uni mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen für bessere Erreichbarkeit und mehr Klimafreundlichkeit. Als erste Hochschule in Baden-Württemberg erhält sie für dieses Engagement nun das Silber-Zertifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“, eine Initiative des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und der EU.


Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, tut etwas für die eigene Gesundheit, für das Klima und erspart sich zugleich Staus und eine nervenaufreibende Parkplatzsuche. Allerdings gibt es auch zahlreiche Hürden, die den Umstieg erschweren. Im Zuge ihres Mobilitätsplans hat sich die Uni Hohenheim auf die Fahne geschrieben, Schritt für Schritt Verbesserungen zu erzielen, um das Fahrrad für mehr Beschäftigte und auch für Studierende attraktiv zu machen.

Ansporn für weiteres Engagement

„Bei unserer To-do-Liste orientieren wir uns insbesondere an den Kriterien des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs für das Audit ‚Fahrradfreundlicher Arbeitgeber‘. Diese umfassen sowohl Infrastruktur-Maßnahmen und Service-Angebote als auch organisatorische und kommunikative Aspekte. Noch immer gibt es einiges zu tun. Gleichzeitig ist zu spüren, dass das Engagement erste Früchte trägt. Das Siegel des ADFC ist für uns deshalb ein toller Ansporn, weiterzumachen“, freut sich Kanzlerin Katrin Scheffer, die das Zertifikat am Montag gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten und dem Mobilitätsmanager entgegennahm.

Urkundenübergabe

Urkundenübergabe in Schloss: ADFC-Landesvorsitzende Dr. Gudrun Zühlke (Mitte links) überreicht das Zertifikat an Kanzlerin Dr. Katrin Scheffer, sowie an den Mobilitätsmanager Dr. Martin Kerner (l) und den Fahrradbeauftragten Dr. Volker Schmid (r).

Gudrun Zühlke, Landesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, lobte bei der Urkundenübergabe die Vorbildfunktion der Universität: „Immer mehr Unternehmen nutzen inzwischen die Chancen, sich durch eine Förderung der betrieblichen Radkultur und die Teilnahme am ADFC-Audit als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Damit zeigen sie, dass ihnen Mitarbeitergesundheit und Umwelt am Herzen liegen. Im Bereich der Hochschulen ist die Universität Hohenheim in Baden-Württemberg bislang noch eine Vorreiterin.“

Neue Stellplätze, Duschmöglichkeiten und Pedelec-Testflotte


Zu den bereits realisierten Maßnahmen zählt u.a. die Installation von neuen Abstellanlagen mit 400 Stellplätzen, die Eröffnung von Leihfahrrad-Stationen (RegioRadStuttgart), die Ernennung eines ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten, die Bereitstellung von Duschmöglichkeiten sowie Informationen und Aktion rund ums Rad.

Aktuell bietet die Selbsthilfewerkstatt „Hohenheimer Radskeller“ z.B. einen kostenlosen Winter-Check fürs Fahrrad und montiert auf Wunsch Spikes zum Einkaufspreis.

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ADFC-Siegel

Ab sofort trägt die Universität das Siegel des ADFC in Silber.

Viel Anklang fand im vergangenen Jahr u.a. eine Aktion in Kooperation mit der Initiative RadKULTUR Baden-Württemberg. Dabei konnten Uniangehörige vier Monate lang ausprobieren, wie sich ein Pedelec auf ihrem täglichen Weg zum Campus bewährt. In knapp 800 Testfahrten legten sie dabei zusammen 18.798 km zurück.

Den Hohenheimer Fahrradbeauftragten erreichte dabei viel positives Feedback. Für Benjamin Gaibler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht, gab die Aktion sogar den Ausschlag, sich selbst ein E-Bike anzuschaffen:

„Ich habe bereits seit längerem mit dem Gedanken gespielt, mit dem Fahrrad den Weg zu Uni zu absolvieren. Dieser beträgt bei mir aus dem Remstal ca. 23 km, die Fahrtzeit mit dem PKW inkl. täglichem Stau am Kappelbergtunnel ca. 50 min“, so Benjamin Gaibler.

„Erstaunlich war für mich vor allem die Schnelligkeit, mit der die Strecke zurückgelegt werden kann. Mit dem Fahrrad benötige ich nur ca. 1 Std. (+- 2 min) für eine Fahrt und bin damit nur unwesentlich länger als mit dem Auto unterwegs. Berücksichtigt man die zweimalige sportliche Aktivität am Tag ist das nur ein minimaler zeitlicher Mehraufwand für einen guten gesundheitlichen Effekt.“

Weitere Fahrrad-Maßnahmen geplant

Das ADFC-Siegel ist drei Jahre gültig. Bis dahin will die Uni Hohenheim weitere Fahrradmaßnahmen realisieren. Konkret in Vorbereitung befindet sich aktuell u.a. eine zentrale Mobilitätsstation auf dem Campus mit Fahrradabstellboxen, Schließfächern, einer Reparatur-Station und einer weiteren Station für Leihfahrräder. Außerdem setzt sich die Uni für die zügige Realisierung einer campusweiten Tempo-30-Zone ein.

Text: Leonhardmair

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