Zahl des Tages: 11,9 Mio.

Institute geben Geld pünktlicher aus  [15.01.15]

Entwicklung der Ausgabereste der Hohenheimer Einrichtungen gemäß Budgetplanung seit 2004.

Institute und Einrichtungen in Hohenheim haben insgesamt rund 11,9 Mio. € ihrer Haushaltsmittel von 2014 ins neue Jahr übertragen - im Vergleich zum Vorjahr ist das weniger als die Hälfte. Der Rektor hatte zuvor nachdrücklich gemahnt, die zugewiesenen Mittel im dafür vorgesehen Jahr auszugeben.

 

Manche Haushaltsbeauftragte in Hohenheim mögen sich letzte Woche verwundert die Augen gerieben haben. Normalerweise sprießen zuerst die Blumen im Hohenheimer Park bevor Institute und Einrichtungen ihre Haushaltsmittel für das neue Jahr erhalten.

Diesmal floss ein Großteil des Geldes jedoch schon in der zweiten Januarwoche. Das Rektorat will die Einrichtungen durch die vorgezogene Zuweisung unterstützen, die Mittel pünktlich auszugeben – und somit die Ausgabereste zum Jahresende zu verringern.

Land verlangt besseres Rücklagen-Management

In den letzten fünf Jahren hatte sich die Summe dieser Überträge an der Uni Hohenheim mehr als verdoppelt. Von 2013 auf 2014 haben Einrichtungen die Rekordsumme von 24,6 Mio. € mit ins neue Jahr genommen.

Eine Entwicklung, die auch dem Finanzministerium in Baden-Württemberg nicht verborgen geblieben sein dürfte. Der neue Hochschulfinanzierungsvertrag, den Hohenheim am vergangenen Freitag unterzeichnete, knüpfte die Erhöhung der Grundfinanzierung ausdrücklich an eine Selbstverpflichtung für ein besseres Rücklagen-Management.

Übeträge halbiert

Unirektor Stephan Dabbert sieht in den hohen Überträgen in Hohenheim zum Teil falsch verstandene Sparsamkeit. 2014 führte er deshalb eine „Steuer“ ein, die die Institute zum Umdenken bewegen soll. Einrichtungen, die zum Jahresende mehr als ein Viertel des Jahresbudgets nicht ausgegeben haben, müssen erstmals 25% davon ans Rektorat zurückbezahlen.

Die Maßnahme hat ihren Zweck offenbar erfüllt. Die Überträge verringerten sich diesmal um rund die Hälfte – auf nunmehr knapp 12 Mio. €. Besonders deutlich ist der Rückgang bei den Ausgabenresten ohne Zweckbindung.

Durch die neue „Steuer“ verfallen für die Institute und Einrichtungen dieses Jahr insgesamt 760.000 €. Auch 2015 will das Rektorat die neue Regelung voraussichtlich beibehalten.

Text: Leonhardmair

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