Alumni-Steckbrief: Bettina Hieronimus  [16.06.21]

Foto: Universität Hohenheim / Chris Hieronimus

"Die(...) hohe Dynamik in der Wissenschaft begeistert mich und ich könnte mir keine spannendere Arbeit vorstellen."

 

 

Mein Name

Bettina Hieronimus

Studienfach in Hohenheim

Ernährungswissenschaften (Diplom)
Studienzeit in Hohenheim2006-2011
Promotion 2011- 2016

 

Hier bin ich heute tätig:

Institut für Physiologie und Biochemie der Ernährung, Max Rubner-Institut, Karlsruhe

Darum habe ich mich für die Wissenschaft entschieden:

Wissenschaftlich zu arbeiten bedeutet ständig neuen Informationen ausgesetzt zu sein und das bisherige Wissen zu überprüfen. Ich muss mein eigenes und angrenzende Themenfelder überblicken und mich aktiv auf dem Laufenden halten. Mich begeistert die Vielfalt der Möglichkeiten in den Wissenschaften, vor allem wenn man interdisziplinäre Ansätze verfolgt. Die Zusammenarbeit mit Kolleg:innen, die ihre fachliche Expertise und Lebenserfahrung einbringen, erlebe ich als sehr bereichernd und wertvoll. Außerdem komme ich über die Ausbildung von Studierenden mit Menschen in Kontakt, die ich mit meiner Erfahrung unterstützen kann. Diese hohe Dynamik in der Wissenschaft begeistert mich und ich könnte mir keine spannendere Arbeit vorstellen.

Das macht mir Freude an meinem Beruf:

Außer der Abwechslung, die mir Freude bereitet, begeistert mich, dass ich mich mit Themen befassen darf, die hohe Relevanz für die Gesellschaft haben. Was, wie und mit wem wir essen, beeinflusst nahezu jeden unserer Lebensbereiche, aber Zusammenhänge zwischen den Bereichen haben wir noch lange nicht verstanden. Die Vielfalt der Möglichkeiten meine persönliche Neugierde zu befriedigen und gleichzeitig neue Erkenntnisse zu generieren die uns als Gesellschaft weiter bringen ist eine sehr schöne Kombination.

Kernthemen meiner Forschung:

Ich befasse mich mit der Wirkung von Süßungsmitteln auf die menschliche Gesundheit. Dazu gehören klassische Zucker (kalorische Süßungsmittel, wie Haushaltszucker, Fruktose-Glukose-Sirup, Honig...), aber auch Süßstoffe, Zuckeralkohole oder seltene Zucker, die zum Süßen von Lebensmitteln eingesetzt werden.

Das habe ich bereits erreicht:

In meiner wissenschaftlichen Laufbahn bin ich stolz darauf, dass ich die Förderung für meinen Postdoc Aufenthalt an der University of California, Davis selbst über ein DFG Stipendium einwerben konnte. In dieser Zeit habe ich gelernt wie man sehr gut kontrollierte Ernährungsinterventionsstudien plant, durchführt und auswertet und in die Zusammenarbeit mit meiner Mentorin Kimber Stanhope war sehr bereichernd.

Zusammen mit Maren Podszun und Laura König habe ich die Early Career Scientists Gruppe innerhalb der DGE ins Leben gerufen. Mit dieser Gruppe wollen wir es Wissenschaftler:innen in frühen Karrierephasen ermöglichen, die eigenen Netzwerke auszubauen. Wir erhoffen uns, dass durch das Zusammenbringen junger Wissenschaftler:innen, die interdisziplinäre Ernährungsforschung nachhaltig gefördert wird.

Mein nächstes Projekt:

Gerade plane ich zwei Humanstudien zur ernährungsphysiologischen Wirkung eines Zuckers und schreibe an einem Forschungsantrag für eine der Studien.

Das benötige ich für gute Einfälle bzw. um kreativ zu sein:

Ich brauche Austausch und Input um neue Ideen zu haben. Ich versuche Kontakt mit Personen in anderen Forschungsbereichen zu haben, höre Podcasts oder lese Artikel die nicht ganz in mein eigenes Forschungsfeld passen. Am MRI bin ich in ein multidisziplinäres Team eingebunden, das eine Vielfalt an Expertisen hat, die meine eigene ergänzen. Dadurch werde ich anderen Sichtweisen und Forschungs- und Denkstrukturen ausgesetzt und das fördert meine Kreativität.

Ohne Ausgleich reicht das aber nicht. Mein Kopf braucht Auszeiten in denen ich nicht über komplexe Zusammenhänge nachdenken muss. Das ist nicht immer ganz einfach für mich, mir diese Zeiten zu nehmen, aber z.B. mein Hund fordert lange Spaziergänge ein und es ist gut die Wissenschaft auch mal ein paar Stunden am Tag ruhen zu lassen.

Das ist heute für meine Arbeit wichtig, habe ich aber nicht im Studium gelernt:

Netzwerken, Interdisziplinarität und nicht zu überzeugt von dem zu sein, was man zu wissen glaubt.

Meine Arbeitsweise zeichnet sich dadurch aus:

Ich lass mich nicht leicht stressen. Problemen begegne ich erstmal mit einer Prise Humor. Man braucht eine hohe Frustrationstoleranz als Wissenschafter:in und es ist meiner Erfahrung nach hilfreich die Arbeit nicht zu ernst zu nehmen.

Diese persönlichen Voraussetzungen sollte man für die Arbeit in der Wissenschaft mitbringen:

Neugierde, Mut und Gelassenheit

Dieses nichtwissenschaftliche Buch habe ich zuletzt gelesen:

Jeder Mensch, Ferdinand von Schirach

 

 

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