Neue Campuslizenz "Labster"
Auf ins virtuelle Labor! [19.02.25]

Szene aus dem virtuellen Labor. Bild: Screenshot Labster
Es erinnert an ein Computer-Spiel - doch bei "Labster" bewegen sich Studierende nicht durch eine x-beliebige Phantasiewelt, sondern durch ein virtuelles Labor. Hier lassen sich realistische Experimente durchführen und naturwissenschaftliche Phänomene erforschen: Von Mikrobiologie über Lebensmittelwissenschaft bis hin zu Biodiversität oder Physiologie der Pflanzen. Dank einer neuen Campuslizenz können alle Studierenden und Lehrenden der Uni Hohenheim kostenlos auf die virtuelle Lernumgebung zugreifen. Alle, die mehr erfahren wollen, sind herzlich zur Info-Veranstaltung am 26.2. um 13 Uhr via Zoom eingeladen.
Auf einen Blick: Warum lohnt sich Labster?
- Studienanfänger:innen experimentieren in der virtuellen Umgebung völlig risikofrei - selbst mit High-End-Geräten
- Labster ist eine ideale Vorbereitung für die ersten Stunden im echten Labor: Da wichtiges Grundlagenwissen bereits bekannt ist, kann die wertvolle Zeit vor Ort fachlich und didaktisch effektiv genutzt werden - und limitierte Laborplätze werden entlastet
- Labster ermöglicht es Studierenden, wichtige Inhalte auch eigenständig zu vertiefen und zu wiederholen
- Überblick: https://www.labster.com/
Über 100 virtuelle Lernszenarien
Ein Mord ist geschehen - und die Kriminalpolizei braucht dringend Ergebnisse aus dem Labor.
Blutspuren des Täters könnten ihn überführen. Doch zunächst muss die DNA aus den Proben extrahiert und mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) vervielfältigt werden. Anschließend werden die DNA-Profile mit denen verdächtiger Personen abgeglichen.
Erstsemester-Studierende der Fakultät Naturwissenschaften übernehmen.
Möglich macht das die Software "Labster". Mit der neuen Campuslizenz haben Studierende und Lehrende Zugang zu über 100 virtuellen Lernszenarien. Neben klassischen Labor-Experimenten gibt es hier auch Module zu Themen wie Ökologie, Klimawandel, Physiologie oder Ernährungswissenschaft.
„Storys wie der Mordfall bringen Gamification-Elemente ein und steigern so die Motivation beim Lernen. Die Simulationen selbst sind sehr realistisch gestaltet und vermitteln komplexe Zusammenhänge Schritt für Schritt in einer risikofreien Umgebung. Eine ideale Vorbereitung für die erste Anwendung im echten Labor", meint Matthias Zeger vom Fachgebiet Biochemie.
Im Rahmen des Formats "Forschungschnuppern" (Einführungswoche) und des Humboldt reloaded SummerCamps hat er die Software bereits praktisch erprobt und möchte sie künftig auch in regulären Lehrveranstaltungen zum Einsatz bringen.
Auch im virtuellen Labor dürfen Handschuhe nicht fehlen
Neben klassischen Labor-Experimenten bietet Labster eine Vielzahl von Simulationen zu naturwissenschaftlichen Phänomenen. Bild: Screenshot Labster
Mit Labster können Studierende u.a. wichtige Labormethoden wie Western Blot, PCR, Spektrophotometrie, CRISPR oder ELISA kennenlernen.
Gleichzeitig werden grundlegende Sicherheitsregeln vermittelt: Laborkittel und Handschuhe sind auch im virtuellen Labor Pflicht, Pipettenspitzen müssen korrekt entsorgt werden, und vor jedem Versuch gilt es, die Geräte sorgfältig einzustellen.
„Anfangs wunderten sich einige Studierende, warum solche Details in der Simulation aufgenommen wurden. Ich erkläre dann, dass genau diese Regeln später auch bei der Arbeit im echten Labor von entscheidender Bedeutung sind“, sagt Matthias Zeger.
Erster Einsatz während der Corona-Pandemie
Selbstverständlich soll Labster die Erfahrung im realen Labor nicht ersetzen, sondern Studierende bestmöglich darauf vorbereiten. Zum ersten Mal erfolgreich erprobt wurde das an der Uni Hohenheim bereits während der Corona-Pandemie im Rahmen von Forschungschnuppern-Workshops.
"Gegen Ende der Pandemie war Laborarbeit zwar wieder möglich, aufgrund der Abstandsregeln allerdings nur in deutlich reduziertem Umfang", berichtet Henrik Rang vom Humbold reloaded-Team. "Labster half uns in dieser Phase, die verbleibenden Laborplätze möglichst effizient zu nutzen, da viele Vorbereitungen digital erfolgen konnten."
Lerneffekt macht sich im Labor bemerkbar
Auch nach Corona bringt Labster organisatorische Vorteile: Dank der Kombination aus virtuellen und echten Laborphasen können nun deutlich mehr Studierende in den Genuss des Forschungschnupperns kommen.
Matthias Zeger schätzt die Lernplattform darüber hinaus jedoch vor allem aus didaktischen Gründen:
"Unser Eindruck ist: Studierende, die zuerst mit Labster gearbeitet haben, agieren im realen Labor deutlich sicherer. Man merkt ihnen an, dass sie besser verstehen, was sie tun und warum. Für die Studierenden bedeutet das einen vertieften Lerneffekt – für uns erleichtert es die Betreuung vor Ort."
Von seinen Erfahrungen berichtet Matthias Zeger auch bei der Info-Veranstaltung am 26.2. Alle Lehrenden und Studierenden, die Labster gerne einmal selbst ausprobieren möchten, sind dazu herzlich eingeladen.
Hintergrund: Campuslizenz
Bereitgestellt wird die Campuslizenz durch Fakultäten A, N und Humboldt reloaded. Kooperationspartner ist die PH Ludwigsburg, die bei der Info-Veranstaltung ebenfalls von ihren Erfahrungen berichten wird.
Derzeit ist die Uni Hohenheim die einzige Uni in Deutschland, die Labster als campusweiten Service für alle Studierenden und Lehrenden anbietet.
Interessierte erhalten Zugang durch eine formlose Mail an henrik.rang@uni-hohenheim.de oder regine.moevius@uni-hohenheim.de.
Text: Leonhardmair