Vollversammlung 27.11. / Urabstimmung 13.12.
Urabstimmung zum landesweiten Semesterticket [09.11.18]
Soll das landesweite Semesterticket eingeführt werden oder nicht? Per Urabstimmung können Studierende in ganz BaWü darüber mitentscheiden. Mehr Mobilität zum Nulltarif gibt es allerdings leider nicht. Zur Abstimmung steht ein teilsolidarisches Modell mit individuellen Zusatz-Optionen. Ausgehandelt haben es Studierendenvertreter mit Verkehrsverbünden, Bahn und Land. In einer Vorab-Umfrage fiel das Ergebnis knapp aus: 48,5% der teilnehmenden Studierenden stimmten dafür, 51,5% dagegen. Eine Entscheidung bringen sollen nun die Urabstimmungen an den einzelnen Hochschulen. Eine studentische Vollversammlung mit allen Infos zum Thema ist in Hohenheim am 27.11. geplant. Die Urabstimmung findet am 13.12. statt.
Ein Semesterticket, mit dem man durch ganz Baden-Württemberg fahren kann – das wünschen sich Studierende bereits seit Generationen. Seit die Verfasste Studierendenschaft wiedereingeführt wurde, können Studierendenvertreter die Verhandlungen dazu selbst führen.
Genau das ist in den letzten vier Jahren geschehen. Studierendenvertreter saßen am Verhandlungstisch mit Vertretern der Bahn, der Verkehrsverbünde, des Landes und weiteren Partnern. Nach zähem Rechnen und Ringen einigen sich die Parteien auf ein mögliches Modell, das jetzt landesweit zur Abstimmung steht.
Knappes Ergebnis bei Vorab-Umfrage
Eine erste, landesweite Vorab-Umfrage dazu fand bereits im vergangenen Sommersemester statt. Sie sollte ausloten, ob das ausgehandelte Gesamtpaket bei den Studierenden grundsätzlich Chancen hat – also ob sich der Aufwand für die Urabstimmungen an den einzelnen Hochschulen lohnt.
Tatsächlich zeigten sich viele Studierenden in der Umfrage skeptisch. Von den 34.567 Teilnehmern aus ganz BaWü (Beteiligungsquote: 10,3%) haben sich 48,5% für das vorgeschlagene Modell ausgesprochen. 51,5% stimmten dagegen. Im Bereich des VVS fiel die Zustimmung mit 41,8% noch etwas geringer aus als im landesweiten Durchschnitt. Im Bereich des Karlsruher Verkehrsverbunds, im Pforzheim Ems-Kreis und in Freiburg haben hingegen rund 80% der Studierende mit „ja“ gestimmt.
Nach dem knappen Ausgang der Umfrage, sollen nun die Urabstimmungen an allen Hochschulen die Weiche für oder gegen die Umsetzung stellen. Abstimmungstermin in Hohenheim ist der 13. Dezember. Mehr Informationen zum Thema gibt es Dienstag, 27. November, auf einer Vollversammlung der Verfassten Studierendenschaft (18:15 Uhr, Hörsaal B3).
Wie genau soll das landesweite Semesterticket aussehen?
Zur Abstimmung steht ein teilsolidarisches Modell, das aus 3 Komponenten besteht.
Teilsolidarisch bedeutet: Alle Studierenden zahlen einen höheren Semesterbeitrag, damit das landesweite Semesterticket für einzelne Studierende nicht zu teuer wird (= Solidarbeitrag). Im Gegenzug dürfen alle Studierende mit ihrem Studierendenausweis samstags und sonntags den ganzen Tag und unter der Woche ab 18 Uhr quer durch Baden-Württemberg fahren (= Freizeitregelung).
Konkret würde der Semesterbeitrag für Studierende in Baden-Württemberg um ca. 72 € steigen.
Schon heute funktioniert das StudiTicket in Stuttgart nach einem ähnlichen Prinzip. Aktuell bezahlen Studierende einen Solidarbeitrag von ca. 45 € pro Semester. Der Solidarbeitrag würde also durch das neue System auf insgesamt auf ca. 117 € steigen.
Wer die öffentlichen Verkehrsmittel 7 Tage/24 Stunden zum Studierendenpreis nutzen will, könnte in Zukunft zwischen zwei Zusatz-Optionen wählen:
- Das lokale Komplett-Paket: Zum gleichen Preis wie bisher könnten Studierende auch künftig ein lokales Semesterticket dazu kaufen und damit auch unter der Woche rund um die Uhr ihren regionalen Verkehrsverbund nutzen (zusätzlich zu den landesweiten Fahrmöglichkeiten abends und am Wochenende). In Stuttgart liegen die Kosten für das lokale Semesterticket derzeit bei ca. 207 € pro Semester.
- Das landesweite Komplett-Paket: Wer an allen Tagen rund um die Uhr in ganz Baden-Württemberg unterwegs sein möchte, könnte zusätzlich zum lokalen Semesterticket das neue landesweite Semester-Ticket dazukaufen. Der Preis dafür soll ca. 198 € betragen. In Stuttgart berechnet sich der Gesamt-Preis wie folgt: 117 € Solidarbeitrag (= 72 € mehr als jetzt) + 207 € lokales Semesterticket + 198 € landesweites Semesterticket = 522 €. (Das landesweite Ticket kann nur in Kombination mit dem lokalen Ticket genutzt werden.)
Text: Leonhardmair