Uni Hohenheim & CAU (Peking) feiern

40 Jahre dt.-chin. Kooperation  [15.11.19]

Festakt in Peking: Rektor Stephan Dabbert von der Uni Hohenheim und Präsident Sun Qixin von der China Agricultural University | Foto: Uni Hohenheim / Torsten Müller

Von Aufbauhilfe zur Kooperation auf Augenhöhe: aus der Privatinitiative einiger Professoren Ende der 70er Jahre entwickelte sich eine vielbeachtete wissenschaftliche Kooperation zwischen der Uni Hohenheim und der China Agricultural University (CAU) in Peking. Bis heute etablierten sich beide als Nr.-1-Universität in Agrarwissenschaften ihres jeweiligen Landes.

 

In Deutschland ist es noch tiefe Nacht, als der Hohenheimer Rektor am Freitag in Peking ans Rednerpult tritt. „Ich freue mich, heute auf eine 40jährige, intensive Zusammenarbeit zurück zu blicken, die vor allem zwei gemeinsamen Zielen diente: Die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und die zunehmende Verringerung von Umweltbelastungen in der Landwirtschaft“, so Prof. Dr. Stephan Dabbert.

Vieles, was beide Unis als Pilotprojekte starteten, habe sich inzwischen in der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit etabliert. „In Deutschland und Europa stellen chinesische Gaststudierende die größte Gruppe internationaler Studierender. Chinesische Doktoranden, die einstmals in Hohenheim ausgebildet wurden, arbeiten heute als Professor in China – und ich freue mich auf den Tag, wenn dies auch umgekehrt der Fall sein wird.“

Gruppenbild

40-Jahresfeier in Peking. Bild: © Zhong Guo, CAU

Von Aufbauarbeit zur Kooperation auf Augenhöhe

Tatsächlich brauche man dafür nicht weit in die Zukunft zu sehen: Im Rahmen von internationalen Graduiertenkollegs bilden beide Unis seit 15 Jahren Doktoranden im Tandem aus. Die wissenschaftliche Qualität ist hoch: In jüngsten Rankings stieg die China Agricultural University sogar auf den weltweiten Platz Nr. 2 in Agrarwissenschaften auf.

Begonnen hatte die Zusammenarbeit mit wechselseitigen Besuchen im Jahr 1979. Ab 1980 hielten Hohenheimer Professoren Lehrveranstaltungen in China ab und führten kleinere Forschungsprojekte dort durch.

Von 1984 bis 1994 förderte die damalige Gesellschaft für technische Zusammenarbeit die wissenschaftliche Aufbauarbeit in China. Dazu gehörte, Labore aufzubauen, Nachwuchswissenschaftler und Personal auszubilden, sowie wissenschaftliche Workshops durchzuführen. Zur Bilanz gehörten: Über 500 wissenschaftliche Publikationen und 23 wissenschaftliche Preise.

Die Jahrtausendwende läutete die Ära der Kooperation auf Augenhöhe ein. Gemeinsam finanzierten das Bundesforschungsministerium in Deutschland und die National Natural Science Foundation of China das Forschungsprojekt „Nachhaltige Landwirtschaft in der nordchinesischen Tiefebene“ von 1999 bis 2003.

Ab 2004 starteten beide Unis das erste deutsch-chinesische Graduiertenkolleg zur gemeinsamen Doktoranden-Ausbildung. Schwerpunkt: „Modeling Material Flows and Production Systems for Sustainable Resource Use in Intensified Crop Production in the North China Plain”. Geldgeber waren die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Chinese Ministry of Education von 2004 bis 2013.

Aktuell forschen deutsch-chinesische Doktoranden-Tandems im jüngsten deutsch-chinesischen Graduiertenkolleg zum Thema „Adaptation of maize-based food-feed-energy systems to limited phosphate resources”.

Ausdehnung der deutsch-chinesischen Kooperation auf weitere Wissenschaftsbereiche

Inzwischen hat der Geist der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit auch andere Wissenschaftsbereiche der Uni Hohenheim erfasst. Jüngstes Beispiel dafür ist das Projekt „China Kompetenz in Hohenheim (CHIKOH)“.

CHIKOH bereitet Wissenschaftler und künftige Absolventen auf die Zusammenarbeit mit China vor und entwickelt ein Kompetenznetzwerk zu chinarelevanten Themen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt als eines von vier Leuchtturmprojekten im Rahmen der „Innovativen Konzepte zum Ausbau der China-Kompetenz an deutschen Hochschulen“.


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