Taxi statt Willkommenskomitee, Quarantäne im Wohnheim statt Campus-Führung: Wenn in den kommenden Wochen und Monaten rund 200 junge Menschen aus aller Welt anreisen, um ein Studium an der Uni Hohenheim zu beginnen, läuft vieles erstmal etwas anders. Eines aber hat sich nicht geändert: Die studentische Gruppe ISO will für die Neuankömmlinge da sein – und gemeinsam mit ihnen eine unvergessliche Zeit verbringen. Weitere Verstärkung für das Buddy-Team ist dabei sehr willkommen. Ebenfalls gesucht: Geschirr-Spenden für neugegründete Wohnheim-WGs.
Internationale Freundschaften schließen, Sprachen aufpolieren, andere Kulturen kennenlernen – Gründe, beim Buddy-Programm mitzumachen gibt es viele. Doch all das ist in Zeiten von Corona nicht mehr unbedingt selbstverständlich.
Im Sommersemester haben die meisten ausländischen Studierenden ihren geplanten Aufenthalt an der Uni Hohenheim abgesagt oder abgebrochen. Wer trotzdem kam, musste auf viele der üblichen Angebote verzichten – und sich wie der Rest der Uni durch ein improvisiertes Semester hangeln.
Auch im Wintersemester kann von Normalität noch keine Rede sein. Dennoch setzt das Akademische Auslandsamt in diesen Tagen alles daran, rund 200 internationalen Studienbewerbern, ihren Traum vom Studium an der Uni Hohenheim wieder vor Ort zu ermöglichen.
Willkommensprogramm in besonderen Zeiten
Schon in normalen Zeiten kommt den Buddies der Gruppe ISO eine wichtige Rolle zu, um den Neuankömmlingen den Start zu erleichtern. Ein warmes Willkommen ist nun vielleicht wichtiger denn je. Allerdings gibt es Einschränkungen:
„Normalerweise empfangen wir die Internationals am Flughafen, begleiten sie zum Wohnheim und zeigen später den Campus“, erklärt Saskia Lemberg vom Buddy-Organisationsteam, die in Hohenheim den Managment-Master studiert. „Diesmal jedoch werden die meisten am Flughafen erstmal einem Corona-Test machen. Das heißt: Bis zum Ergebnis müssen alle Kontakte vermieden werden.“
Statt Willkommenskomitee erwartet die Neuankömmlinge nach der Taxifahrt zum Wohnheim ein Care-Paket in ihrem Wohnheimzimmer, damit sie sich dort vorübergehend in Quarantäne begeben können.
„Natürlich sollen sich die Internationals auch in den ersten Stunden nicht von der Welt abgeschnitten fühlen. Bis wir uns live kennenlernen und das Willkommensprogramm nachholen, wollen wir deshalb virtuell Kontakt halten. Außerdem helfen wir dem Akademischen Auslandsamt dabei, einen ‚Mensa-Bestellservice‘ für sie auf die Beine zu stellen“, berichtet Saskia.
Geschirr-Spenden gesucht
Noch immer gibt es in Zusammenhang mit der Quarantäne zahlreiche Details, die organisiert werden müssen, erklärt Mirjam Becher vom Akademischen Auslandsamt:
„Beispielsweise haben viele Studierende Probleme, ein Visum zu bekommen. Wir wissen deshalb oft nicht, wann genau und ob sie tatsächlich kommen. In den Wohnheimen sollen die Internationals wg. der Quarantäne dann nicht in bestehende Gruppen aufgenommen werden, sondern neue WGs gründen. Leider sind in den Startkits des Studierendenwerks aber z.B. keine Töpfe, Teller, Tassen und Bestecksets enthalten. Wir würden uns deshalb aktuell wahnsinnig über Geschirr-Spenden freuen! Wichtig ist, dass das Geschirr nicht kaputt ist und in sauberem Zustand abgegeben wird. Wir kümmern uns anschließend um die Desinfektion gemäß den Hygienevorgaben“ (Kontakt: mirjam.becher@ua.uni-hohenheim.de)
Gesucht werden Töpfe, Teller, Tassen, Gläser und Besteckt: Wichtig: Nur intaktes, sauberes Geschirr kann angenommen werden. Das Akademische Auslandsamt kümmert sich um die Desinfektion.
Da die Betreuung in diesem Semester voraussichtlich etwas intensiver ausfällt sollen diesmal idealerweise jeweils 3-4 Hohenheimer Buddies 5 internationale Studierende unter ihre Fittiche nehmen, statt dem bisherigen Verhältnis 2:5. Über kurzentschlossene Neuzugänge für das Buddy-Team würde sich ISO deshalb noch sehr freuen.
„Wie üblich achten wir beim Matching auch darauf, Buddies, die eine bestimmte Sprache üben wollen, an die entsprechenden Nationalitäten zu vermitteln. Allerdings klappt das leider nicht immer“, meint Saskia.
Dass bei all den Corona-Einschränkungen der Spaß zu kurz kommen könnte – darüber macht sie sich keine Gedanken:
„Vieles davon betrifft ja vor allem die ersten Tage, an denen auch ansonsten Hilfe bei Papierkram etc. im Vordergrund steht. Im Anschluss beginnt die entspannte und coole Zeit – und die Buddies sind flexibel, an welchen ISO-Aktivitäten sie teilnehmen oder auch nicht. Vieles findet draußen statt und lässt sich corona-gerecht in kleineren Gruppen organisieren. Wir freuen uns schon darauf, gemeinsam mit den Internationals die Umgebung zu erkunden und kleinere Trips zu unternehmen, z.B. zur Burg Hohenneufen, zur schwäbischen Alb oder schönen Aussichtspunkten in Stuttgart!“