„Hochgeschult – kaputtgespart“

Demo in Hohenheim & Online-Petition  [21.11.19]

Die Haushaltsverhandlungen gehen in die entscheidende Schlussphase. Ob die landesweiten Proteste gegen die Finanznot der Unis etwas bewirkt haben, ist dabei noch völlig offen. „Der Druck darf gerade jetzt nicht nachlassen! Wir müssen weiter mobilmachen und für Projekte wie Humboldt reloaded sowie bessere Studien- und Arbeitsbedingungen an den Unis kämpfen!“, sagt StuPa-Präsident Hauke Delfs. Die Verfasste Studierendenschaft ruft deshalb alle Uni-Angehörigen am Dienstag 26.11. zu einer zweiten großen Demonstration auf dem Campus auf. Der Rektor lädt im Anschluss zu einer Informationsveranstaltung vor der TMS. Um den Forderungen der Unis Nachdruck zu verleihen hat die Landes-Asten-Konferenz außerdem eine aktuelle Online-Petition gestartet.


„Die Zukunft von Humboldt reloaded ist akut bedroht. Die Digitalisierung von Lehre, Forschung und Verwaltung kommt nicht voran, es fehlt an Lernräumen, moderner wissenschaftliche Ausstattung, der akademische Mittelbau beklagt eine schwierige Stellensituation, Studierende sorgen sich um Tutorien“, beschreibt StuPa-Präsident Hauke Delfs die Folgen der strukturellen Unterfinanzierung an der Uni Hohenheim.

Demo in Hohenheim

Beim landesweiten Aktionstag Ende Oktober haben Hohenheimer Studierende die Bildung deshalb mit einem Schweigemarsch symbolisch zu Grabe getragen. Bei der Protest-Aktion am kommenden Dienstag soll es hingegen richtig laut werden. Dazu haben die Studierenden auch Mitglieder anderer Hochschulen auf den Hohenheimer Campus eingeladen.

Programm Dienstag, 26.11.

  • 10 Uhr: Treffpunkt vorm Schloss, anschließend: Demonstrationszug über den Campus über Garbenstraße, Adornostraße, Fruwirthstraße bis zur TMS
  • 12 Uhr: Kundgebung vor der TMS. Der Termin um 12 Uhr gilt als Informationsveranstaltung des Rektors, Beschäftigte können während ihrer Dienstzeit daran teilnehmen.


„Solange die Verhandlungen laufen können wir etwas bewegen! Wir rufen deshalb alle Studierenden und Beschäftigten auf, gemeinsam noch einmal ein starkes Signal an die Politik senden!“, sagt Stupa-Präsident Hauke Delfs.

Online-Petition

Um der Forderung nach einem ausfinanzierten Hochschulsystem Nachdruck zu verleihen hat die Landesstudierendenvertretung aktuell eine Online-Petition mit dem Titel „hochgeschult – kaputtgespart“ gestartet:

„Die Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen zur Hochschulfinanzierung und die bisher vorgesehenen finanziellen Mittel zementieren die strukturelle Unterfinanzierung der Hochschulen, die über die letzten 20 Jahre etabliert wurde“, heißt es dazu in einer aktuellen Pressemitteilung. Die Studierenden befürchten, dass bisherige Aufgaben der Hochschulen deshalb künftig unerfüllt bleiben.

Die Landesrektorenkonferenz unterstützt die Online-Petition.

Hintergrund: "Bildungslücke"


Die Zahl der Studierenden an den baden-württembergischen Unis und Hochschulen ist in den letzten 20 Jahren rasant gestiegen. Die Ausgaben des Landes haben mit dieser Entwicklung nicht annähernd Schritt gehalten. Trotz guter Wirtschaftsentwicklung erhalten Universitäten heute pro Studentin bzw. Student inflationsbereinigt 33 Prozent oder 3.540 Euro weniger vom Land als noch 1998.

Die Unis fordern vom Land, diese „Bildungslücke“ zu schließen. Die Kern-Forderungen der Universitäten lauten:

  • Zuschuss pro Studentin und Student um mindestens 1.000 Euro erhöhen
  • Realen Aufwuchs des Etats um jährlich 3 Prozent
  • Ausreichende Finanzierung für Sonderaufgaben

Text: Leonhardmair

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