Klimaforschung
Neue DFG-Forschungsgruppe [14.12.23]
Prof. Dr. Volker Wulfmeyer am Lidar-System (Light Detection and Ranging) zur Fernerkundung am Land-Atmosphäre Feedback Observatorium der Uni Hohenheim. | Bild: Nathaniel Seraphin Haezeleer, www.seraphin.tv
Ob langfristige Klimaprognosen oder die Vorhersage von Stürmen, Dürre und Starkregen – das Zusammenspiel von Land und Atmosphäre spielt eine große Rolle. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zu diesem Thema die Forschungsgruppe „Land-Atmosphäre Feedback Initiative (LAFI)“ an der Uni Hohenheim ein. Designierter Sprecher der neuen DFG-Forschungsgruppe ist Prof. Dr. Volker Wulfmeyer vom Institut für Physik und Meteorologie.
In der Erdsystemforschung ist es von eminenter Bedeutung, die Wechselwirkungen zwischen Land und Atmosphäre genau zu verstehen. Die Informationen sind unter anderem entscheidend für die Verbesserung der Vorhersage extremer Ereignisse und der Simulationen von Klimamodellen.
LAFI möchte deshalb mehr über Rückkopplungseffekte im System Land-Atmosphäre und die zugrunde liegenden Prozesse herausfinden. „Seit vielen Jahren forschen wir für ein besseres Verständnis sowie präzisere Beobachtungen und Simulationen von Wind-, Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsfeldern in den unteren Atmosphärenschichten“, erklärt Wulfmeyer, Hohenheimer Wetter- und Klimaforscher und designierter Sprecher der DFG-Forschungsgruppe. „Denn die Vorhersage, ob und wann eine Dürre entsteht, hängt entscheidend davon ab, wie gut das Modell diese komplexen Felder simulieren kann.“ Nach wie vor hätten die Modelle hier jedoch Defizite.
An der DFG-Forschungsgruppe sind zwei Hohenheimer Forschungsteams beteiligt – neben dem Institut für Physik und Meteorologie auch das Fachgebiet Biogeophysik unter der Leitung von Prof. Dr. Thilo Streck – sowie die Universitäten Augsburg, Bayreuth und Tübingen, die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München und die TU Dresden, das DLR in Oberpfaffenhofen, das Meteorologische Observatorium Lindenberg - Richard Aßmann Observatorium des Deutschen Wetterdienstes (DWD), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT – Campus Alpin, Garmisch-Partenkirchen) und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF). Partner im Ausland ist das Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST).
Die Förderung der DFG erfolgt gemeinsam mit dem luxemburgischen Fonds National de la Recherche (FNR). Die Fördersumme beträgt etwa 4,5 Mio. Euro für die deutschen Partner.
Insgesamt richtet die DFG vier neue Forschungsgruppen ein. Sie erhalten zusammen rund 19,4 Millionen Euro. Das hat die DFG am 8. Dezember 2023 bekannt gegeben. DFG-Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftler:innen, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Sie werden bis zu acht Jahre lang gefördert. Im Ganzen fördert die DFG zurzeit 189 Forschungsgruppen, zwölf Klinische Forschungsgruppen und 16 Kolleg-Forschungsgruppen.
Text: Elsner