Landesfonds „Erfolgreich Studieren“

Uni erhält 1,1 Mio. € für Weiterentwicklung der Lehre  [06.03.19]

Bild: Uni Hohenheim | Untermann

Die Uni Hohenheim will ihre Lehr- und Betreuungsangebote für Studierende kontinuierlich weiterentwickeln. Für drei erfolgreich bewilligte Projektanträge erhält sie dazu aus dem Landesfonds „Erfolgreich Studierenden BW“ bis Ende 2020 insgesamt rund 1,1 Mio. Euro. U.a. sollen Selbsttests entwickelt werden, die Studierenden helfen, bei Bedarf schon in den ersten Semestern passgenaue Förderangebote zu finden. Grünes Licht gibt es auch für die Fortsetzung der beiden Projekte STEP up! und Steps³. Im Mittelpunkt stehen Reformen in der Studieneingangsphase, z.B. sollen Grundveranstaltungen noch stärker vernetzt, Lernziele noch konkreter definiert, Unterstützungsangebote erweitert und Elemente des forschungsnahen Lernens etabliert werden.


Prozentual gesehen treten immer mehr junge Menschen eines Jahrgangs ein Hochschulstudium an. Für die Unis bedeutet das: Die Studierendenschaft wird vielfältiger.

Eine Folge davon: Studierende bringen beim Start ins Studium zunehmend unterschiedliche Vorkenntnisse mit, beispielsweise in Fächern wie Mathematik, Chemie oder in Bezug auf das wissenschaftliche Schreiben. Darüber hinaus gibt es auch einen wachsenden Bedarf an allgemeinen Orientierungs- und Beratungsangeboten. Zugleich sind innovative Lehrformate gefragt, die über den klassischen Lehrplan hinausgehen und es Studierenden möglichst frühzeitig erlauben, tiefer in die Welt der Wissenschaft einzutauchen und dabei eigene Potentiale und Interessensgebiete zu entdecken.

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Der Online-Kurier hat die Prorektorin für Lehre, Prof. Dr. Korinna Huber, und Dr. Folkert Degenring von der neuen Stabsstelle für die Weiterentwicklung der Lehre zum Kaffee getroffen.

Bereits seit einigen Jahren ist die Uni Hohenheim dabei, die neuen Herausforderungen gezielt in Angriff zu nehmen. Beispielsweise durch neue Mathematik-Brückenkurse, Forschungsschnupper-Angebote zum Studienstart, eine Schreibsprechstunde für Lehrende, überarbeitete Info-Seiten der Studiengänge oder ein Projekt zur systematischen Weiterentwicklung der Curricula. Möglich wurde dies u.a. durch drei erfolgreich bewilligte Projekt-Anträge beim Landesfonds „Erfolgreich Studieren“ (STEP up!, Steps³ und HOMA!).

Erfolg in neuer Förderrunde
 
In den kommenden zwei Jahren kann die Uni Hohenheim nun an die begonnenen Aktivitäten anknüpfen und neue Schwerpunkte in den Blick nehmen. In der aktuellen Förderrunde des Landesfonds „Erfolgreich Studieren“ erhält Hohenheim erneut einen Zuschlag für drei eingereichte Konzepte. Das Fördervolumen beträgt insgesamt: rund 1,1 Mio. Euro. Projektstart ist der 1. April.

Förderlinie 1 „Studienstart“

  • Projekt: STEP up! (Fortsetzung)
  • Konzeption: Dr. Folkert Degenring

Förderlinie 2 „Lehr- und Lernlabore“

  • Projekt: Steps 4.0: Denken³ (Fortsetzung von Steps³)
  • Konzeption: Stephanie Schmid

Förderlinie 4 „Eignung und Auswahl“

  • Projekt: WiWi-ABC@UniHohenheim (NEU)
  • Konzeption: Jun.-Prof. Dr. Kristina Kögler

Keinen Zuschlag erhält Hohenheim hingegen für zwei weitere eingereichte Konzepte in den Förderlinien 3 „Gründungskultur“ und 5 „Ankunft und Studienerfolg“. In der ersten Tranche hat sich die Uni Hohenheim mit dem Projekt „HOMA! – Hohenheim macht!“ erfolgreich an der 3. Förderlinie beteiligt.

Neu: Selbsttests für Studierende

Weiterentwicklung der Lehre

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Im Rahmen des neuen Projekts WiWi-ABC@UniHohenheim soll ein computer-basierter Studierfähigkeitstest für Studierende des Bachelorstudiengangs Wirtschaftswissenschaften entwickelt werden. Künftig sollen alle Erstsemester den Test im Rahmen der Einführungswoche standardmäßig durchführen. Getestet werden u.a. das wirtschaftswissenschaftliche Grundverständnis sowie sprachliche und mathematische Fähigkeiten.

Bei dem Studierfähigkeitstest geht es ausdrücklich nicht um Noten, sondern allein darum, Studierenden ggfs. individuellen Förderbedarf aufzuzeigen und gleich zum Studienstart auf passende Unterstützungsangebote und Anlaufstellen aufmerksam zu machen.

Ziel: Zusatzangebote in regulären Studienplan integrieren

Die beiden Projekte STEP up! und Steps 4.0 knüpfen an laufende Projekte an. Im Mittelpunkt steht die namensgebende ‚STudienEingangsPhase‘.

In den vergangenen Jahren wurden in Hohenheim bereits zahlreiche ergänzende Angebote zur Förderung des mathematischen Verständnisses, des wissenschaftlichen Schreibens und kritischen Denkens sowie des forschungsnahen Lernens erprobt. Ein neuer Schwerpunkt liegt nun u.a. darauf, für gute befundenen Zusatzangebote schrittweise in den regulären Studienplan zu überführen.

Weitere Ziele sind die Entwicklung eines Tutorienprogramms, die Bündelung und Abstimmung der Informationsangebote, eine stärkere Vernetzung der Grundlagenveranstaltungen und eine Aufarbeitung von lehr- und studiengangsbezogenen Daten, um strukturelle Schwachpunkte zu erkennen und die Studiengänge zielgerichtet weiterzuentwickeln.

Hintergrund: Fonds Erfolgreich Studieren

 
Im Vergleich zu früheren Jahren erhalten Unis heute prozentual weniger Geld direkt, sondern müssen sich mit Projektanträgen im Wettbewerbsverfahren darum bemühen. Im Bereich der Forschung ist dieses Prinzip längst Gang und Gebe. Seit einigen Jahren findet das Wettbewerbsprinzip auch im Bereich der Lehre verstärkt Anwendung.

Gefördert durch MWK

Gefördert durch das MWK


Um Hochschulen zu unterstützen, Studienabbrecherquoten zu senken und aktuellen Herausforderungen durch innovative Formate zu begegnen, hat das Land Baden-Württemberg den Fonds „Erfolgreich Studierenden“ eingerichtet. Für die Jahre 2016 bis 2020 stehen insgesamt 100 Mio. € bereit, die in mehreren Förderlinien und Wettbewerbsrunden vergeben werden.

Gespeist wird der Fonds aus Fördermitteln des Programms Hochschule 2020 (Bund & Länder). In einer ersten Förderphase des Programms Hochschule 2020 waren die Gelder noch gemäß einem Schlüssel automatisch an alle Hochschulen ausbezahlt worden, die in den letzten Jahren mehr Studierende aufgenommen haben als im Referenzjahr 2005. In der aktuellen Förderphase wird ein Teil der Gelder nun über den Landesfonds im Wettbewerbsverfahren neu verteilt.

Text: Leonhardmair

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