Wächter über Forschungsmillionen werden neu gewählt  [26.10.15]

Sie kontrollieren, ob die Forschungsgelder des wichtigsten deutschen Drittmittelgebers gerecht verteilt werden. Ab heute werden die Mitglieder der DFG-Fachkollegien in einem Online-Verfahren neu gewählt. Stimmberechtigt sind Wissenschaftler aller deutschen Universitäten. Zur Wahl stehen diesmal besonders viele Kandidaten aus Hohenheim.

 

Rund 10.000 Gutachter aus dem In- und Ausland sind Jahr für Jahr im Einsatz, um für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Förderanträge zu bewerten. Eine große Verantwortung, denn ihr Urteil gibt zumeist den Ausschlag, an welchen Standort das nächste millionen-schwere Forschungsprogramm vergeben wird.

2004 hat die DFG deshalb eine zusätzliche Kontroll-Instanz eingeführt. DFG-Fachkollegiaten sind demokratisch gewählte, wissenschaftliche Qualitätswächter. Als Vertreter ihres jeweiligen Fachgebiets prüfen sie vor der endgültigen Entscheidung, ob die Gutachter tatsächlich sachgemäß über einen DFG-Antrag entschieden haben.

18 Hohenheimer stehen zur Wahl

Die Amtszeit der Fachkollegiaten beträgt jeweils 4 Jahre. Diesmal stehen 18 Hohenheimer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zur Wahl – deutlich mehr als in den letzten Durchgängen. Dr. Karin Schwarzenbacher, Leiterin der Abteilung Forschungsförderung an der Uni Hohenheim, wertet das als sehr positives Zeichen.

„Wenn die Uni Hohenheim starke Präsenz bei der DFG zeigt, wirkt sich das auch auf das das Renommee unserer Hochschule aus – schließlich gelten die DFG-Fachkollegiaten als Experten, die in ihrer jeweiligen Fach-Community besonders anerkannt sind“, so Schwarzenbacher. „Außerdem hilft es uns an der Uni Hohenheim, wichtige Informationen und Strömungen innerhalb der DFG schneller mitzubekommen – und uns somit im Wettbewerb erfolgreich aufzustellen.“

Online-Abstimmung bis zum 23. November

Die Online-Abstimmung ist möglich zwischen dem 26. Oktober und 23. November. Wahlberechtigt sind alle Wissenschaftler, die an der Uni Hohenheim wissenschaftlich forschen und bereits erfolgreich ihre mündliche Doktorprüfung abgelegt haben. Neben Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeitern zählen dazu unter anderem auch Gastprofessoren und Lehrbeauftragte.

„Beim letzten Durchgang vor vier Jahren hatten wir in Hohenheim im Vergleich mit anderen Universitäten eine recht hohe Wahlbeteiligung von ca. 40%“, berichtet Claus Lenkl vom Wahlamt der Uni Hohenheim. „Es wäre toll, wenn wir wieder einen so hohen Wert erreichen – und den Hohenheimer Kandidaten somit vielleicht noch etwas Rückenwind geben.“

Seit Frühjahr erfasst das Wahlamt der Uni Hohenheim alle wahlberechtigten Wissenschaftler. „Wir haben die Wahlunterlagen in den letzten Wochen per Einschreiben an die Privat-Adressen versendet“, berichtet Lenkl. „Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass einzelne Wahlberechtigten nicht erfasst wurden. Wer noch keine Unterlagen erhalten hat, soll sich deshalb direkt ans Wahlamt wenden und um Aufnahme ins Wählerverzeichnis sowie um Zusendung der Wahlunterlagen bitten.“

Text: Leonhardmair