Jubiläumsjahr 2018: Interview mit Christine Clement

Ein Kaffee mit… der Hohenheimer Jubiläums-Managerin  [02.09.16]

Seit 1. März 2016 koordniert Christine Clement die Vorbereitungen für das Jubiläumsjahr 2018 mit einer halben Stelle als Projektmanagerin.

Der Countdown läuft: 2018 feiert die Uni Hohenheim 200-jähriges Jubiläum. Fest steht schon jetzt: Das Festjahr soll ein basis-demokratisches Projekt aller Uniangehörigen werden und die vielfältigen Facetten Hohenheims zeigen. Als Projektmanagerin führt Christine Clement die Fäden zusammen. Beim Kaffee mit dem Online-Kurier berichtet sie über den aktuellen Stand.

 


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Frau Clement, als Projektmanagerin des Uni-Jubiläums können Sie vielleicht schon ein bisschen in die Zukunft blicken. Was erwartet uns 2018? Gibt es eine Art Motto oder Leitgedanken für das Jubiläumsjahr?


Eine Sache ist unserem Projektteam besonders wichtig: Das Jubiläum soll ein basis-demokratisches Projekt aller Uni-Angehörigen werden und die ganze Vielfalt des Campuslebens widerspiegeln.

Wir wollen dabei nicht ausschließlich auf die 200-jährige Geschichte zurückblicken – sondern die Gelegenheit auch nutzen, einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, was die Universität Hohenheim heute ausmacht und was unsere Ziele für die Zukunft sind.

Im Mittelpunkt stehen die Ideen und das Engagement der Uni-Angehörigen. Auf ein übergeordnetes Motto, das schon gewisse Vorgaben machen würde, haben wir deshalb ganz bewusst verzichtet.

Als Auftakt-Workshop fand im vergangenen Jahr ein sogenanntes „World Café“ statt: Ein großes Brainstorming, an dem sich alle Uni-Angehörigen beteiligen konnten. Im Anschluss daran haben sich Arbeitsgruppen gebildet, die bestimmte Ideen weiterverfolgen wollen.

Was genau ist Ihre Rolle als Projektmanagerin?

Die Projektgruppe zum Uni-Jubiläum ist bewusst jenseits der etablierten Uni-Strukturen angesiedelt, als unabhängige Stabstelle des Rektors. Denn unser Ziel ist es ja, die üblichen Grenzen zwischen Wissenschaft und Verwaltung sowie zwischen den drei Fakultäten zu überwinden.

Die ehrenamtliche Leitung der Projektgruppe liegt bei Professor Harald Hagemann, der seit Kurzem im Ruhestand ist. Als Projektmanagerin bin ich gewissermaßen seine helfende Hand und kümmere mich darum, die Fäden im Alltag zusammenzuführen.

Gerade weil das Jubiläumsjahr „bottom up“ organisiert werden soll, ist es wichtig, dass es eine feste, gut erreichbare Ansprechperson für alle gibt, die am Jubiläum mitwirken möchten.

Darüber hinaus kümmere ich mich z.B. auch um Sponsoren. Dazu erarbeite ich derzeit gemeinsam mit dem Hohenheimer Fundraising-Beauftragten, Herrn Eugen Dierenbach, ein Konzept.

Steht der äußere Rahmen des Jubiläumsjahrs schon in etwa fest?

In groben Zügen, ja. Übers Jahr hinweg sind drei große Events geplant:

Los geht es mit einer Auftaktveranstaltung, die sich in erster Linie an die Uniangehörigen richtet und das Jubiläumsjahr gewissermaßen auf dem Campus einläutet – aber auch an die regionale Öffentlichkeit.

Im Juli ist dann eine große Festwoche mit vielfältigen Programmpunkten für eine breite Öffentlichkeit geplant. Wenn man so will eine Art Dies Academicus und Tag der Offenen Tür  XXL.

Das große Finale ist der 20. November,  das eigentliche Gründungsdatum der landwirtschaftlichen Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt, aus der später die Uni Hohenheim hervorgegangen ist.

Was ist seit dem Auftakt-Workshop im letzten Jahr passiert? Und was sind die nächsten Meilensteine?

Gemeinsam mit den Arbeitsgruppen, die aus dem Workshop hervorgegangen sind, haben Herr Hagemann und ich alle Ideen sortiert und priorisiert. Auf dieser Grundlage wollen wir bis Herbst ein stimmiges Gesamt-Konzept entwickeln und dem Rektorat sowie dem Senat vorstellen.

Im Anschluss wird das Rektorat festlegen, welche Ideen wir mit Geldern der Uni verwirklichen können. Das heißt aber nicht, dass alle anderen Vorhaben in den Papierkorb wandern. Wie bereits erwähnt, hoffen wir, dass wir Unternehmen oder private Unterstützer finden, die uns bei der Verwirklichung einzelner Programmpunkte finanziell unter die Arme greifen.

Sobald feststeht, welche Vorhaben wir in die Tat umsetzen können, entwickeln die Arbeitsgruppen konkrete Zeitpläne und beginnen mit den Vorbereitungen. Auf der Homepage zum Uni-Jubiläum können sich alle Uniangehörigen dann über den aktuellen Stand der einzelnen Projekte informieren.

Übrigens: Wer bisher noch in keiner Arbeitsgruppe ist, sich aber gerne beteiligen möchte, kann sehr gerne mit mir Kontakt aufnehmen!

Es steht zwar noch nicht fest, welche Ideen tatsächlich umgesetzt werden, vielleicht können Sie zum Schluss aber dennoch schon ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern…

Das Schöne ist: Die Ideen kommen aus allen Bereichen der Universität. Von Wissenschaftlern, Studierenden, Beschäftigten der Verwaltung, der Gärten, der Hohenheimer Versuchsstationen und verschiedenen Gruppen bzw. Initiativen auf dem Campus.

Unser Fachmann für Historisches ist Professor Ulrich Fellmeth vom Universitätsarchiv. Ihm schwebt z.B. eine Ausstellung über bedeutende Hohenheimer Persönlichkeiten vor, die allgemein jedoch wenig bekannt sind.

Die stellvertretende Beauftragte für Chancengleichheit, Frau Lechner-Rummel, schlägt vor, dabei einen besonderen Fokus auf Frauen zu setzen. Immerhin war mit Margarethe von Wrangell an der Uni Hohenheim Deutschlands erste ordentliche Professorin tätig.

Auch eine Ausstellung über 200 Jahre studentisches Leben in Hohenheim ist denkbar.

Ein besonderes Anliegen ist uns, Hohenheim auch über die Campusgrenzen hinaus zu präsentieren. Eine ideale Gelegenheit ist z.B. das historische Stadtfest, das 2018 in Stuttgart stattfinden soll. Neben der Uni Hohenheim werden dort auch andere Institutionen vertreten sein, deren Gründung auf den Ausbruch des Vulkans Tambora und die darauffolgenden Hungersnöte zurückgeht, z.B. das Cannstatter Volksfest.

Für musikalische Highlights im Jubiläumsjahr will unter anderem der Uni-Chor sorgen, der 2018 auch sein eigenes 50-jähriges Bestehen feiert.  Von Seiten der Wissenschaft ist angedacht, einen internationalen Kongress zum Thema Welternährung auf dem Campus auszurichten. Die Studierendenvertreter könnten sich hingegen ein Open Air Kino oder ein Zeltdorf im Park vorstellen.

Geplant sind außerdem spezielle Jubiläumsprodukte aus dem Uni-Shop. Und natürlich wird es einen Hohenheimer Jubiläums-Secco und Jubiläums-Wein geben.

Bis 2018 sind noch anderthalb Jahre Zeit. Sind wir mit den Vorbereitungen eigentlich früh oder spät dran?


Lacht.

Die einen sagen so, die anderen sagen so. Ich habe mich natürlich ein bisschen umgehört, wie andere Universitäten ihre Jubiliäen organisiert haben. Einige haben früher begonnen, andere aber auch noch später.

Ich bin gelassen optimistisch und sage: Wir bekommen das gemeinsam hin!

Wir werden berichten! Vielen Dank für das Gespräch!

Interview: Leonhardmair

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