570.000 € Förderung

Hohenheim kitzelt studentischen Gründergeist  [04.08.16]

Mehr junge Gründerinnen und Gründer aus Hohenheim: Mit 570.000 € Fördermitteln des Landes will die Uni in den kommenden 3 Jahren das unternehmerische Denken auf dem Campus anstacheln. Das Projekt „HOMA! Hohenheim macht!“ richtet sich an Studierende aller Fakultäten.


Unis  entwickeln neue Technologien und versammeln junge Leute mit vielfältigen Talenten und Tatendrang. Somit sind sie als Keimzellen für Unternehmensgründungen prädestiniert. Eigentlich.

Die Realität sieht momentan jedoch häufig noch etwas anders aus. Denn dem wirtschaftlichen Potential neuer Technologien wird während des Forschungsprozesses zum Teil wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Auf der anderen Seite gibt es gründungsinteressierte Studierende, die keinen Zugang zu den technischen Innovationen an ihrer Universität haben oder denen der notwendige Background für den Schritt zum eigenen Startup fehlt.

Hintergrund: Fonds "Erfolgreich Studieren"

Unis, die in den letzten Jahren zusätzliche Studienplätze geschaffen haben, erhalten Fördergelder aus dem sog. Hochschulpakt 2020. In der Vergangenheit wurde das Geld ohne Auflagen bezahlt. Ab diesem Jahr überführt das Land rund 10% der Mittel in den neuen Fonds "Erfolgreich Studieren". Die Unis müssen dafür neu bewerben.

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Mit dem Wettbewerb „Gründungskultur in Studium und Lehre" will das Wissenschaftsministerium die Hochschulen im Ländle ermutigen, diese Kluft zu schließen. Insgesamt stellt das Land dafür 6 Mio. € aus dem neuen Fonds „Erfolgreich Studieren“ bereit. Mehr…

Auch die Uni Hohenheim, die immerhin einen eigenen Lehrstuhl mit dem Titel „Unternehmensgründungen und Unternehmertum“ besitzt, ließ sich die Ausschreibung nicht entgehen.

Mit Erfolg: Wie das Ministerium heute offiziell bekannt gab, gehen von 2016 bis 2019 rund 190.000 Euro jährlich an das Projekt „HOMA! – Hohenheim macht!“.

Neue Angebote sollen studentischen Gründergeist wecken

Im Rahmen von HOMA! sollen Innovationsscouts mit technologisch-naturwissenschaftlichem Hintergrund Hohenheimer Forschungsgebiete und Technologien proaktiv auf potentielle Gründungsprojekte hin abklopfen.

Gleichzeitig sollen Bachelorstudierende aller Fachrichtungen frühzeitig für das Thema Unternehmensgründung sensibilisiert und mit innovativen Forschungsthemen in Kontakt gebracht werden.

Eine wichtige Rolle spielen dabei Workshop-Formate, die Studierende aus Natur-, Agrar- und Wirtschaftswissenschaften fachübergreifend zusammenbringen.

Bisher gibt es solche Angebote in Hohenheim schwerpunktmäßig für Studierende des Management-Masters. Mit den Fördergeldern des Landes sollen sie weiterentwickelt, ausgebaut und für Studierende aller Fakultäten geöffnet werden:

Hintergrund: Startup Garage Hohenheim

Artikel vom 8.4.2016

  • Die Startup-Garage Hohenheim hilft Studierenden, Ideen für Unternehmensgründungen und Non-Profit-Initiativen einzuschätzen und so weit zu entwickeln, dass diese einem professionellen Publikum vorgestellt werden können. Künftig soll der Workshop 4x mal im Jahr stattfinden. Mehr…
  • Im Projektseminar „Student2Startup“ werden Studierenden mit praktischen Fragestellungen realer Unternehmensgründungen konfrontiert. Sie lernen, sich in die unternehmerische Perspektive zu versetzen und erarbeiten direkt umsetzbare Lösungen. Das Seminar wird gemeinsam mit der Wissensfabrik e.V. und Mentoren aus Mittelstand und Großunternehmen durchgeführt und soll künftig 1x pro Semester stattfinden.

Darüber hinaus will die Uni Hohenheim studentischen Initiativen, die sich mit dem Thema Unternehmensgründung befassen, in Zukunft Mentorinnen und Mentoren an die Seite stellen. Sie sollen den Studierenden bei Bedarf als Türöffner, Impulsgeber und Coaches zur Verfügung stehen.

Hohenheim als überregionaler Hotspot für Bioökonomie-Gründungen

Im Fokus der Hohenheimer Innovationsscouts steht der Forschungsschwerpunkt „Bioökonomie“.

Damit ist eine Wirtschaftsweise gemeint, die fossile Ressourcen Schritt für Schritt durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt und so neue Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen möglich und notwendig macht. Somit bietet die Bioökonomie auch ein besonderes Potential für Startup-Unternehmen.

Zusätzlich zu den internen Angeboten, die sich an Studierende richten, plant die Uni Hohenheim in diesem Zusammenhang auch neue Formate, die sich an eine breitere Öffentlichkeit richten. Hohenheim will sich so in den kommenden Jahren einen Namen als Hotspot für Gründungen aus dem Bereich Bioökonomie machen.

Unter anderem geplant:

  • ein jährlich stattfindender „Biopreneurshiptag“, der über Hohenheimer Aktivitäten in Sachen Entrepreneurship und Bioökonomie informiert
  • ein „StartupWeekend Bioökonomie“ als Starthilfe für Gründungsinteressierte
  • eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Meet the Biopreneur“ (4x pro Jahr)

Lehrstuhl für Unternehmensgründungen und Unternehmertum

Die Federführung des Projekts HOMA! liegt beim Lehrstuhl für Unternehmensgründungen und Unternehmertum unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Kuckertz.

Text: Leonhardmair

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