Natalie Feller forscht an den Lebensmitteln der Zukunft [22.04.24]
Bild: Uni Hohenheim / Corinna Schmid
Vor 100 Jahren wurde mit Margarete von Wrangell an der Uni Hohenheim die erste Frau auf eine ordentliche Professur in Deutschland berufen. Bis heute gestalten Wissenschaftlerinnen die Zukunft der Uni und der Gesellschaft am Puls der Zeit mit – so wie Natalie Feller. Die Lebensmittelwissenschaftlerin gibt Einblicke in ihre Forschung und benennt Hürden und Chancen in unserer Reihe „Frauen in der Wissenschaft“.
„In der Wissenschaft ist jeder nur Herr seiner eigenen Wissenschaft. Demnach hat jeder von uns die Möglichkeit, einen Teil der Welt so zu verstehen und zu gestalten wie kein anderer“, sagt Natalie Feller.
Die Lebensmittelwissenschaftlerin promoviert aktuell am Fachgebiet Pflanzliche Lebensmittel bei Prof. Dr. Mario Jekle. Hier forscht sie zur Qualität glutenfreier Backwaren.
Lebensmittel faszinierten die Forscherin schon früh
Ihr Interesse für Lebensmittel wurde schon früh geweckt – bei Kinderkochkursen in der Sterneküche, in Schaukäsereien und-röstereien und durch riesige Brauanlagen am Stadtrand. „In die Wissenschaft führten mich ganz klar Shary und Ralph von Wissen macht AH“, so Feller.
„Irgendwo schnappte ich mal auf: Du musst das studieren, was du mitgestalten möchtest“, erinnert sie sich. „Und da passte das Fach Lebensmitteltechnologie einfach wie die Faust aufs Auge.“
Stereotype bleiben nicht aus, aber…
Obwohl der Lebensmittelbereich grundsätzlich offen gegenüber Frauen ist, bliebe doch das ein oder andere Stereotyp nicht aus. „Historisch gesehen ist man beispielsweise auf Konferenzen eher unter Männern. Gerade als junge Wissenschaftlerin ist man in der Minderheit und wird oft auch unterschätzt.“ Trotzdem habe sie nie das Gefühl, dass in ihrem Fachgebiet ihre Kompetenz als Wissenschaftlerin angezweifelt wird.
„Bildung und Wissen sind mächtige Werkzeuge, durch die man geschlechtsspezifische Hürden erkennen und überwinden kann“, sagt die Wissenschaftlerin. Ihr Tipp für angehende Forscherinnen: „Lasst euch von eurer Leidenschaft für die Wissenschaft treiben! Letzten Endes bleibt ihr in Erinnerung, wenn ihr euch nicht scheut, Fragen zu stellen, interessiert seid und euch in Diskussionen engagiert.“