Frauen in der Wissenschaft: Arietta Jost

Aus der Unternehmenskommunikation in die Kommunikationsforschung    [01.06.23]

Arietta Jost forscht in Hohenheim zum Thema Polarisierung und Fragmentierung im politischen Bereich. Foto: Universität Hohenheim/Fachgebiet 540E

Frauen in der Wissenschaft: Vor 100 Jahren wurde mit Margarete von Wrangell an der Uni Hohenheim die erste Frau auf eine ordentliche Professur berufen. Im Jubiläumsjahr stellen wir einmal im Monat eine Hohenheimer Wissenschaftlerin vor. Dieses mal gibt Arietta Jost vom Fachgebiet Kommunikationswissenschaft, insbesondere Medienpolitik, Einblicke in ihren Alltag als Forscherin.

 

„Als Wissenschaftlerin kann ich kreativ sein, aber auch strukturiert und systematisch arbeiten“, berichtet Arietta Jost. Die Kommunikationswissenschaftlerin promoviert und arbeitet derzeit am Fachgebiet Kommunikationswissenschaft, insbesondere Medienpolitik an der Uni Hohenheim.

Schon bei ihrer Studienwahl waren Arietta Jost Vielfalt und Abwechslung wichtig. Deswegen überzeugte sie das fachliche Angebot der Kommunikationswissenschaft in Hohenheim: „Schon im Bachelor konnte ich in verschiedene Bereiche reinschnuppern und im Master an ersten Forschungsprojekten mitwirken“, erinnert sie sich. „Meine berufliche Zukunft war während des Studiums noch offen“. Deswegen wollte sie möglichst viele Einblicke in unterschiedlichen Bereichen sammeln: So gab sie beispielsweise Tutorien an der Uni und arbeitete als Werkstudentin in einem Unternehmen.


Berufswege müssen nicht immer gerade verlaufen


In dem gleichen Unternehmen erhielt sie nach ihrem Masterabschluss ein Jobangebot in der Unternehmenskommunikation – und nahm an. Der Job machte ihr Spaß, aber: Irgendetwas fehlte. „Im Studium habe ich gemerkt, dass ich gerne wissenschaftlich arbeite. Im Unternehmen konnte ich das aber nicht anwenden“, so Jost. Also begann sie, nach Promotionsmöglichkeiten zu suchen – und wurde an ihrer Alma mater fündig.

Hier forscht sie nun zum Thema Polarisierung und Fragmentierung im politischen Bereich. Doch der Wechsel vom Unternehmen zurück an die Uni stellte für sie auch eine Herausforderung dar – denn sie war einige Jahre aus dem akademischen Betrieb raus. „Aber wenn man etwas wirklich will, setzt man sich auch mal abends hin, um sein Wissen aufzufrischen.“

Ihre Erfahrungen aus der Unternehmenskommunikation sieht die Wissenschaftlerin sogar als Bereicherung. „Ich würde diesen Weg wieder gehen“, sagt sie. Denn Herausforderungen gehören in der Wissenschaft dazu. „Es läuft nicht immer alles wie geplant. Manchmal macht man drei Schritte zurück. Aber wenn man durchhält, freut man sich umso mehr, wenn es dann doch nach vorne geht“, so Jost.

Studentinnen, die sich für eine Promotion interessieren, rät sie: „Sammelt während des Studiums Erfahrungen innerhalb und außerhalb der Uni.“ Auch sei es wichtig, das eigene Vorhaben zu reflektieren: „Fragt euch, warum ihr promovieren wollt und ob ihr das braucht, um eure Ziele zu erreichen.“

Text: Hagenau


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