Uni erhält Geno-Akademie-Areal

10.000 m² Campus-Erweiterung  [15.11.16]

Neues Big Data Lab, Seminarräume, Büros, Wohnheimplätze, Lagerflächen: Ab 2018 stehen der Uni Hohenheim und dem Studierendenwerk dringend benötigte neue Flächen und Räume zur Verfügung. Möglich wird die unerwartete Campus-Erweiterung durch einen Verkauf des Geno-Akademie-Areals.


Die beengte Raumsituation ist seit etlichen Jahren ein Problem an der Uni Hohenheim. Völlig überraschend ist nun Entspannung in Sicht. Grund: Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) verkauft seinen Birkacher Standort an der Welfenstraße/Steckfeldstraße.

Das ca. 10.000 m² große Areal schließt direkt nordwestlich an den Campus an (Nähe Erdhügel-Wohnheim / Campo I). Die Gebäude mit rund 8.300 m² Nutzfläche dienen zurzeit als Tagungszentrum mit Gästehaus.

Den Kaufpreis teilen sich das Land, die Uni, das Studierendenwerk, sowie der Hohenheimer Ehrensenator Günther Daiss, der die Campus-Erweiterung als privater Spender unterstützt. Über die Höhe des Kaufpreises haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart.

Das Areal wird Anfang 2018 an die Uni übergeben. Nach einer ca. halbjährigen Renovierungsphase sollen die Räume Mitte 2018 bezugsfertig sein.

Rektor: „Große Chance für Universität“

„Es ist das erste Mal seit vielen Jahrzehnten, dass die Uni Hohenheim die Chance erhält, den wunderschönen, aber nur behutsam und beschränkt veränderbaren historischen Campus zu erweitern. Entsprechend dankbar sind wir allen Beteiligten“, freut sich Rektor Stephan Dabbert.

Die ersten Planungen für die Nutzung der Räume sind bereits angelaufen. Dabei gebe es einige Bedingungen zu beachten, so Rektor Dabbert. Beispielsweise eignen sich die Räume für Büros und Computer-Räume, nicht aber für chemische oder biologische Laboreinheiten.

Bisher sieht die Raum-Planung wie folgt aus:

  • Big Data Lab: Ein Großteil der Räume des bisherigen Akademiezentrums (Steckfeldstraße 2/4) soll einer fakultätsübergreifende Initiative aus der Professorenschaft zur Verfügung gestellt werden, die sich quer über die Disziplinen dem Thema Big Data und Computer-Simulationen widmet. Geplant sind PC-Labore, Seminarräume mit Computerzugang, Büros für Lehrstühle und Gemeinschaftsräume.
  • Ersatz-Wohnheimplätze: Im Gästehaus (Welfenstraße 80) richtet das Studierendenwerk 50 neue Wohnheimplätze ein. Kurze Zeit später fallen jedoch in der alten Bauernschule (Egilolfstraße) 48 Plätze weg, weil der Vermieter den Vertrag mit dem Studierendenwerk nicht über 2018 verlängert.
  • Büros & Lagerflächen: Räume, die nicht für das Big-Data-Lab und das Wohnheim benötigt werden, sollen überwiegend als Büros genutzt werden. Beispielsweise als Ausweichräume bei Sanierungen oder als Möglichkeit, bisher getrennt arbeitende Uni-Einrichtungen räumlich zusammenzuziehen. In einigen Jahren könnten, je nach tatsächlichem Bedarf, auch angemietete Flächen reduziert werden, die im Haushalt der Uni momentan spürbar zu Buche schlagen. Darüber hinaus bietet das Gebäude Lagerfläche und eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen.

Durch den Umzug von Lehrstühlen ins Big-Data-Lab werden an anderen Stellen auf dem Campus Büros frei, die anschließend anderweitig genutzt werden können.

Neues Big Data Lab


Das neue Big-Data-Lab soll keine neue organisatorische Einheit bilden, sondern interessierte Professorinnen und Professoren aus allen drei Fakultäten räumlich zusammenbringen. Ziel ist der enge, methodische Austausch bei Forschungsprojekten mit großen Datenmengen aber auch eine engere Zusammenarbeit in der Lehre.

„Die Idee einer solchen interfakultären Zusammenarbeit ist innerhalb der Professorenschaft bereits in den letzten Jahren aufgekeimt“, erklärt Dabbert. „Aus Sicht des Rektorats ist diese Initiative sehr unterstützenswert. Denn Datenanalyse, Modellierung und Simulationen gewinnen in allen Hohenheimer Themenfeldern enorm an Bedeutung.  Sei es bei der Analyse globaler Wirtschaftsprozesse, der Sequenzierung genetischer Daten oder robotergesteuerter Agrartechnik. Von methodischem Austausch und einer gemeinsamen Infrastruktur können Forschung und Lehre gleichermaßen profitieren.“

Alle Fachgebiete mit einschlägigem methodischem Interesse sind eingeladen, sich dem neuen Big Data-Lab anzuschließen. Die neuen Räumlichkeiten bieten ausreichend Platz für bis zu 10 Professuren. Eine Informationsveranstaltung für interessierte Lehrstühle ist in Kürze geplant.

Die Federführung der Initiative liegt bei Prof. Dr. Robert Jung vom Lehrstuhl Ökonometrie und Wirtschaftsstatistik, der bereits an der Organisation des bestehenden wirtschaftswissenschaftlichen Datenlabors DaLaHo beteiligt ist.

5 Fachgebiete haben bereits Interesse am Umzug ins Big Data Lab bekundet.

Text: Leonhardmair

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