Greenfluencerin der Woche
Unsere Bioökonomie-Botschafterin [05.07.24]
Prof. Dr. Iris Lewandowski. Bild: Uni Hohenheim / Leonhardmair
Die Wirtschaftsweise von morgen ist zirkulär, energie- und ressourcenschonend und kommt weitgehend ohne fossile Rohstoffe aus. Sie hat die Einhaltung planetarer Grenzen und den Schutz von Klima & Artenvielfalt im Fokus und sorgt weltweit für sichere & gesunde Ernährung. Kurz gesagt es handelt sich um eine nachhaltige "Bioökonomie"! Prof. Dr. Iris Lewandowski setzt sich als Chief Bioeconomy Officer (CBO) ganz besonders für das zentrale Leitthema der Uni Hohenheim ein. Unsere Greenfluencerin der Woche!
Tu Grünes und rede darüber: In der Reihe "Hohenheimer Greenfluencer" stellen wir Menschen vor, die einen Beitrag dazu leisten, den Campus nachhaltiger zu machen. Dabei spielt keine Rolle, ob es sich um kleine Beispiele aus dem Alltag oder größere innovative Projekte handelt. Studentisches Engagement wollen wir genauso sichtbar machen, wie Menschen, die sich im Rahmen ihrer Arbeit für Nachhaltigkeit einsetzen.
Die Reihe "Greenfluencer" ist Teil des Aktionssemesters Nachhaltigkeit:
Greenfluencerin der Woche
Prof. Dr. Iris Lewandwoski, Chief Bioeconomy Officer (CBO) der Universität Hohenheim
"Unser Leitthema 'Bioökonomie' verbindet alle drei Hohenheimer Fakultäten: Als CBO Ich möchte helfen, unsere Aktivitäten in diesem hochrelevanten Feld sichtbar zu machen, Akteure zu vernetzen und Impulse zu setzen.
Ich verstehe mich als Botschafterin - sowohl hier an der Uni, wie auch außerhalb: z.B. in Brüssel, in unserem internationalen Netzwerk EBU ("European Bioeconomy University") oder ganz allgemein in der Öffentlichkeit.
Tatsächlich ist Bioökonomie nicht allen Menschen ein Begriff, selbst hier auf dem Campus. Ganz besonders wichtig ist mir deshalb, immer wieder zu erklären: Was hat es eigentlich damit auf sich? Und warum machen wir das?
Ein häufiges Missverständnis: Bioökonomie ist kein einzelner Wirtschaftszweig. Bioökonomie kann und soll in allen Bereichen zum Tragen kommen.
Es geht um eine nachhaltige Wirtschaftsweise, die möglichst ohne fossile Rohstoffe auskommt und stattdessen auf nachhaltig produzierte biobasierte Rohstoffe setzt. Wichtige Ziele sind dabei auch: Gesunde Ernährung für alle sicherstellen, klimaschädliche Treibhausgase reduzieren und die Artenvielfalt schützen.
Um diese Ziele zu erreichen benötigen wir einen ganzheitlichen Blick. An meinem Fachgebiet ("Nachwachsende Rohstoffe in der Bioökonomie") schauen wir uns deshalb komplette Wertschöpfungsketten von Produkten und Dienstleistungen an und fragen bei jedem einzelnen Schritt: Wie können wir das noch nachhaltiger machen?
Teil einer solchen ganzheitlichen Betrachtung kann z.B. eine Treibhausgasbilanzierung sein, die alle Emissionen entlang der Wertschöpfungskette miteinbezieht. Aber wir wollen gleichzeitig auch positive Effekte besser sichtbar machen: z.B. welche Ökosystemleistungen werden durch eine bestimmte Form der Landwirtschaft gefördert, etwa für den Erhalt der Biodiversität?
Seit wir Bioökonomie vor elf Jahren zum Leitthema der Uni Hohenheim in Forschung und Lehre gemacht haben ist viel passiert:
U.a. haben wir einen fakultätsübergreifenden Studiengang eingerichtet. Wir konnten ein deutschlandweit einzigartiges Bioraffinerie-Technikum in Betrieb nehmen. Professuren wurde neu ausgerichtet, wie z.B. das Fachgebiet "Verbraucherverhalten in der Bioökonomie" an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Und wir haben gemeinsam mit 8 europäischen Life Science-Universitäten das Netzwerk EBU gegründet.
Ich habe inzwischen 'Verbündete' in allen drei Hohenheimer Fakultäten, mit denen ich sehr eng zusammenarbeite und die sich ebenfalls als Multiplikator:innen für das Thema Bioökonomie verstehen.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir unser Netzwerk hier in Hohenheim noch lebendiger gestalten und gemeinsam auf ein neues Level heben. Geplant ist dazu u.a. die Gründung eines 'Bioeconomy Labs' - nach dem Vorbild des 'Computational Science Hubs' (CSH).
Durch meine Aktivitäten in Brüssel erfahre ich beispielsweise sehr früh von relevanten Ausschreibungen und ich stehe in Kontakt mit potenziellen Partnerorganisationen. Je besser wir in Hohenheim vernetzt sind, desto besser können Wissenschaftler:innen davon profitieren."